Autor Thema: durchhalten oder aufgeben?  (Gelesen 4546 mal)

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Offline hanni ohne nanni

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durchhalten oder aufgeben?
« am: 03-05-2010, 20:56:15 »
so, folgende situation:
ich hab seit anfang april einen vollzeitjob in meiner wunschbranche, die arbeit ist okay ebenso die bezahlung. großes problem: der chef ist ein absolut launischer, unberechenbarer pedant. da es seine sehr kleine firma ist, muss ich eng mit ihm zusammenarbeiten. ich hab einen auf drei monate befristeten vertrag, quasi als umgehung des probemonats. auf dauer halte ich es in der firma nicht aus, das ist mal fix. zweites großes problem: ich hab im vertrag eine konkurrenzklausel.
tipps, ratschläge?  :-\
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Offline Balance

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Re: durchhalten oder aufgeben?
« Antwort #1 am: 03-05-2010, 21:00:33 »
Was ist eine Konkurrenzklausel?

Wie sehen anderweitige Jobchancen in deiner Branche aus?

Wenn ich ehrlich bin, würde ich dir natürlich sofort raten, wieder auszusteigen, wenn du sowieso weißt, du wirst in dem Job nicht glücklich. Und wenn du mit mieser Laune zur Arbeit gehst legt sich das auf die Arbeit wieder, du gehst immer schlechter gelaunt hin und deine Arbeit macht dir ja auch keinen Spaß (das solls ja eigentlich auch nicht sein).
Natürlich muss man sich aber wohl oder übel die Frage nach Ersatz stellen und sich sagen, bevor ich keinen Job habe, halte ich einige Zeit in einem Job aus, den ich nicht mag.

Ich kenne dich nicht, aber wie würdest du dich selbst einschätzen? Kannst du ohne bedenken einen Job ausüben, der dich nicht glücklich macht oder gehst du selbst daran zugrunde? Da gibt es solche und solche Menschen. 

Offline hanni ohne nanni

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Re: durchhalten oder aufgeben?
« Antwort #2 am: 03-05-2010, 21:08:27 »
die konkurrenzklausel besagt, dass ich ein jahr ab vertragsauflösung nicht in diesem bereich tätig sein darf. wenn doch, muss ich eine koventionalstrafe zahlen. ich weiß aber nicht, ob so eine klausel tatsächlich standhält.

die jobchancen sind nicht besonders gut, wobei ich mittlerweile sofort wieder in meine "ursprüngliche" branche zurückkehren würde (bzw. auch was ganz anderes machen würde).

es macht mir eh keinen spaß, eben weil er so ein arsch ist. und laut meinen kollegen ist er immer so, also es liegt nicht unbedingt an mir oder meiner arbeit. eine weile könnte ich schon aushalten, auf dauer gehts aber nicht und ich gehöre zu den menschen, die so etwas extrem fertig macht. meine kollegen ärgern sich zwar auch, können sich aber eher mit der situation abfinden, wobei die meisten auch erst sehr kurz dabei sind (sehr hohe fluktuation!).
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SalemSaberhagen

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Re: durchhalten oder aufgeben?
« Antwort #3 am: 03-05-2010, 21:12:52 »
die konkurrenzklausel besagt, dass ich ein jahr ab vertragsauflösung nicht in diesem bereich tätig sein darf. wenn doch, muss ich eine koventionalstrafe zahlen. ich weiß aber nicht, ob so eine klausel tatsächlich standhält.


Frag mal bei der AK nach, die haben so eine Hotline und kennen sich im Arbeitsrecht ganz gut aus.

Und zur Chefproblematik: Für mich ist das sich mit der Situation abfinden können der entscheidende Punkt. Ich könnte es nicht, ich würde mir was anderes suchen.

Offline Nyota

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Re: durchhalten oder aufgeben?
« Antwort #4 am: 03-05-2010, 21:13:18 »
Mah, das tut mir total leid für dich. Weiß ja selber wie das ist in einer Branche Job zu suchen in ders sowieso schwierig ist.... dann hast du dich so gefreut was zu haben und jetzt das. Blöde Situation, besonders das mit der Klausel.

Aber, das Leben besteht nicht nur aus Arbeit und es zahlt sich nicht aus sich wegen einem Job zu ruinieren. Nachdem dich das anscheinend sehr belastet, dass das Klima einfach nicht gut ist, würd ich wahrscheinlich- auch wenns mir irgendwo auch aus "Gewissensgründen" (weil ja sowieso schwierig was zu finden, dazu in der Branche usw)- schaun, dass ich das so schnell wie möglich beenden.

Sehr hohe Fluktuation spricht ja meistens schon für sich...

Offline Delilah

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Re: durchhalten oder aufgeben?
« Antwort #5 am: 03-05-2010, 21:13:58 »
frag doch mal bei der AK nach, wie es mit dieser konkurrenzklausel aussieht. Meine Mutter hat soeine auch im Vertrag; was halt echt schlimm ist. Sie hat eine Ausbildung in genau diesem Bereich gemacht und dürfte dann zwei Jahre lang nicht dort arbeiten. Ich frag mich, wie es rechtlich aussieht, wenn mir jemand vorschreibt, wo ich (nicht) arbeiten darf.

Zu deiner Situation: Ich würde versuchen, mich am anfang zu "behaupten", allerdings würde mich dieser Job wohl auch nicht glücklich machen. Wie sieht es denn in deiner Branche aus? Ist die groß genug oder kennt da jeder jeden?
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Offline hanni ohne nanni

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Re: durchhalten oder aufgeben?
« Antwort #6 am: 03-05-2010, 21:22:31 »
@salem
bei der AK muss ich auf jeden fall nachfragen. ich weiß, dass ich mich vorher hätte erkundigen sollen. aber in der euphorie hab ich das nicht getan  :(

@deliah
ich versuche, mich zu behaupten, ich lass mir nicht alles gefallen, aber mich kotzt es schon an, wenn ich nur an ihn denke.

@nyota
danke für dein mitgefühl. ja, ich hab mich gefreut, war glücklich über die anstellung. aber ich neige dazu, mir eh alles zu herzen zu  nehmen. am anfang dachte ich noch, es wird besser, aber das kann ich wohl vergessen *seufz*
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Offline mutznull

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Re: durchhalten oder aufgeben?
« Antwort #7 am: 03-05-2010, 21:25:30 »
Eine Konkurrenzklausel kann man auch bei einer einvernehmlichen Auflösung außer Kraft setzen... wenn man vielleicht auf sachlicher, diplomatischer Ebene (falls das möglich ist) dem Chef klarmacht, dass einem die Arbeit nicht taugt, du aber weiterhin in der selben Branche arbeiten willst, könnte das ja funktionieren...

Offline TheMechanix

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Re: durchhalten oder aufgeben?
« Antwort #8 am: 03-05-2010, 21:27:46 »
die konkurrenzklausel besagt, dass ich ein jahr ab vertragsauflösung nicht in diesem bereich tätig sein darf. wenn doch, muss ich eine koventionalstrafe zahlen. ich weiß aber nicht, ob so eine klausel tatsächlich standhält.

Also so spontan hab ich auf der HP von der WKO das gefunden:
Zitat
Voraussetzung für die Zulässigkeit der Konkurrenzklausel ist, dass der Arbeitnehmer

    *
      im Zeitpunkt des Abschlusses der Vereinbarung volljährig ist und
    *
      für den letzten Monat des Arbeitsverhältnisses Anspruch auf ein Entgelt (inklusive Sonderzahlungsanteilen) von mehr als € 2.329,-- (17-fache tägliche ASVG-Höchstbeitragsgrundlage 2010) hat.

Ganz allgemein würd ich dir raten: Weg aus der Firma, wenn dir das Arbeiten nach einem Monat scho nimma taugt...und a Firma, die in ihre Arbeitsverträge derartige Klauseln (die für mei Empfinden sittenwidrig san) einfügt, is mMn sowieso ka gute...
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Offline mutznull

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Re: durchhalten oder aufgeben?
« Antwort #9 am: 03-05-2010, 21:30:08 »
In einigen Branchen sind solche Klauseln absoluter Usus und auch (manchmal) nachvollziehbar.

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