Autor Thema: Werden diverse Dienstleistungen in Österreich nicht genug geschätzt?  (Gelesen 5645 mal)

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nin

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Weil ich gestern auf RTL einen echt schokierenden Bericht gesehen habe.

Glaubt ihr das es in Österreich Berufe gibt die nicht so bezahlt werden wie sie eigentlich sollten?

Ein OP Krankenschwester mit 1300 Euro netto nach 15 Berufsjahren ist doch etwas lächerlich find ich. Oder Handwerker die gerade mal 1.1k euro im monat haben (da darf man sich dann nich wundern wenn 99% von denen noch einen pusch suchen) und dafür aber 40 std die woche wirklich buckeln und nicht vorm rechner versauern.

Lustigerweise schätzen andere Ländern die Arbeit dieser Leute scheinbar mehr als wir hier in Österreich. Wie seht ihr das?

Offline wuschelengel

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Ich hab das gestern auch gesehen (im übrigen wars eine WH und es war sehr nervig, die Beiträge alle nochmal zu sehen.  ::) ). Die Sendung bezog sich aber auf D, wobei ich glaube dass da der Unterschied jetzt nicht sehr groß ist.

Zu den Krankenschwestern muss ich jetzt aber noch was sagen: in fast allen Ländern ist die Krankenpflegeausbildung ein Studium und wird dementsprechend besser entlohnt als bei uns.

Bei den anderen Berufen die sie gebracht haben kenne ich mich nicht aus.

Ich finde allerdings auf jeden Fall, dass viele Löhne tatsächlich nicht der geleisteten Arbeit entsprechen, sondern dafür viel zu niedrig angesetzt sind.
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Offline Charisma

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Ich finde allerdings auf jeden Fall, dass viele Löhne tatsächlich nicht der geleisteten Arbeit entsprechen, sondern dafür viel zu niedrig angesetzt sind.

Das finde ich auch!
Kannte zB. jemanden, der hat bei Ikea Einzelhandelskaufmann gelernt, arbeitet Vollzeit dort im Verkauf, war damals schon seit ein paar Jahren ausgelernt und bekam um die 1000€ netto!!!! Hatte Frau und Kind daheim, na ju-hu. Da geht man arbeiten und im Prinzip bekommt man so gut wie nix dafür, und das als Nicht-Hilfsarbeiter!
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nin

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Ich kanns dir von Handwerkern aus 1. Hand berichten. Mein Bruder ist Zimmermann und macht gute arbeit. Aber 1.2k netto sind einfach zu wenig um davon zu Leben. Besser gesagt es is zum Sterben zuviel und zum Leben zuwenig.

Und das ist in vielen Berufen so, vor allem Lehrberufen.

Offline wuschelengel

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Das find ich eben auch schockierend, da gehts um Leute mit Ausbildung.  ???
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Offline gothicpuss

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lustig, dass du das krankenschwesternbeispiel aufgreifst, nämlich da meine mutter eine ist, kann ich da schon was dazu sagen. also: ich finde, krankenschwestern sind auf jeden fall unterbezahlt! viele menschen können sich gar nicht vorstellen, was die alles (durch)machen müssen.
1. arrogante ärzte, die sich für was besseres halten, weil sie auf einer uni waren oder was weiß ich. dabei lernen sie grad in der anfangszeit von den schwestern weil sie in der praxis net amal gscheit wissen, wie man wen infundiert.
2. es sind die krankenschwestern, die den großteil der sozialen arbeit leisten, nicht die ärzte. die ärzte müssen sich nicht ansudern, beschimpfen, was weiß ich lassen. die ärzte wischen den patienten nicht den arsch ab oder wechseln bettzeug wenn wieder was danebengegangen ist.
3. eine vollzeitkrankenschwester ist mehr im spital als ein oberarzt, der locker einen 1000er mehr verdient. weiß ich, weil mein vater oberarzt ist. was die beiden genau verdienen weiß ich nicht muss ich zugeben, aber ich weiß, dass es einen frappierenden unterschied gibt.

also: SCHLECHTverdiener sind krankenschwestern sicher nicht, aber ich finde, immer noch unterbezahlt.
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Offline lara_ela

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ja, die Politiker die sacken alles ein.
und sonst auch ein paar wenige, der Rest wird abgespeist.

und auch wenn jetzt jeder sagt, dass es lächerlich ist: auch die Ärzte sind für das, was sie eigentlich machen, unterbezahlt. machen überstunden, die sie nicht bezahlt kriegen, sind trotzdem immer die Idioten und machen alles falsch, sollen gleichzeitig unmengen von Papieren ausfüllen und sich um jeden Patienten ausgiebig kümmern... gleichzeitig kriegen die Schwestern nix bezahlt, es gibt zu wenige (Schwestern wie Ärzte).....

und dass die Verkäufer ausgebeutet werden wissen wir ja.... deswegen hab ich ja gesagt, dass ich meinem Kind das ausreden versuchen werde *g*
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Ich bin ein Riesenfan vom Genitiv!!

Offline gothicpuss

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und auch wenn jetzt jeder sagt, dass es lächerlich ist: auch die Ärzte sind für das, was sie eigentlich machen, unterbezahlt. machen überstunden, die sie nicht bezahlt kriegen, sind trotzdem immer die Idioten und machen alles falsch, sollen gleichzeitig unmengen von Papieren ausfüllen und sich um jeden Patienten ausgiebig kümmern... gleichzeitig kriegen die Schwestern nix bezahlt, es gibt zu wenige (Schwestern wie Ärzte).....


durch den beruf meiner eltern komm ich natürlich mit vielen jungen ärzten zusammen und ich hör, dass es immer härter und härter wird. besonders im turnus arbeitet man als junger arzt für fast nichts, außerdem muss man mal ein spital finden wo man den überhaupt machen kann.
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nin

  • Gast
durch den beruf meiner eltern komm ich natürlich mit vielen jungen ärzten zusammen und ich hör, dass es immer härter und härter wird. besonders im turnus arbeitet man als junger arzt für fast nichts, außerdem muss man mal ein spital finden wo man den überhaupt machen kann.
mag auf junge unerfahrene turnusärzte zutreffen. ansonsten halte ich ärzte nicht für unterbezahlt! sieht man allein daran das ein zahnarzt für 3 minuten krone einsetzen 1000 euro nimmt. gut die krone kostet auch geld, aber sicher keine 1000 euro.
oder hno ärzte. so wenig können die nicht verdienen wenn sie ihre ordination nur 2 mal die woche für 2 stunden aufmachen.

und wer überstunden macht die er nicht bezahlt kriegt ist selbst schuld. IMMER!



Offline Pana

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Ich komm aus einer Arbeiterfamilie (find´s super, dass mein Vater sich mein Studium finanziell aufgebürdet hat) und denk mir auch immer wieder, das kann´s net sein.

Meine Mutter war immer knapp überm Mindestlohn, weil sie nicht mal eine Lehre hatte. Dafür hat sie aber Minimum die 40h/Woche gemacht und zwar in einem Job, der ihr ordentlich an die Gesundheit ging. Kann mich noch gut erinnern wie sie nach den ersten Wochen ausgesehen hat weil ihr der Staub von den Bettlaken (sie hat da in einer Wäscherei gearbeitet die für Krankenhäuser etc. wäscht) ständig in die Augen kam. Die Augen waren blutrot, haben gebrannt und unter den Augen waren die Tränensäcke zu richtigen Schläuchen angelaufen in einer Farbe irgendwo in Richtung lila. Nach einiger Zeit hat sich das zumindest einbekommen, aber bei so einem Job mit Mindestlohn bezahlt werden find ich schon ziemlich derb. Heute ist sie in Frühpension weil sie eine Gehirnblutung hatte und nicht mehr arbeitsfähig ist, und mit der Pension reicht´s natürlich hinten und vorn nicht.

Mein Vater hat immer recht gut verdient. Er ist Schlosser, war lang auf Montage (Pipeline) aber als er sich dann hier in Graz fest anstellen hat lassen war´s mit dem "Geldregen" auch vorbei. Und das wo man da Gewichte schleppen muss, dass es nimmer schön ist und der Job auch sonst so einiges an Gefahr mit sich bringt. Mittlerweile ist er aber schon lange selbstständig - und da is natürlich auch kein Geldregen zu erwarten. Er hofft in den nächsten Jahren dank der Hackler-Regelung früher in Pension gehen zu können und ich kann´s ihm nur wünschen. Mit 30 war es ja noch kein Problem, aber mittlerweile klagt er schon des öfteren über ordentliche körperliche Beschwerden.

Ich hab mal im Kollektivvertrag nachgesehen, und ich würd in etwa gleich viel verdienen, wie jemand mit einem solchen Job wenn ich Vollzeit machen würde.... und das find ich schlimm. Ich beschwere mich sicher net, dass ich zu viel bekommen würd - Gott bewahre *g* - aber die Leute riskieren ihre Gesundheit und schinden sich... da hab ich´s im Vergleich derart gemütlich! Klar, ich hab für meine Ausbildung länger gebraucht und das sollt schon honoriert werden, aber das kann´s auch net sein.

Bei den Krankenschwestern und Ärzten fehlt mir der Einblick. Also Krankenschwester zu sein ist sicher hart, kein Job den ich machen möchte, und da versteh ich es, wenn die sich beschweren. Bei Ärzten... keine Ahnung wieviel die nun wirklich machen. Hab mich auch schon öfter gefragt, ob das was sie an Ordinationszeiten haben jetzt alles sein soll, weil dann wüßt ich oft net, wieviel die pro Std. verdienen müssen um sich ihr Essen bezahlen zu können. Aber vlt klärt mich ja mal ein "Kundiger" auf!;)
Spinnen, Spinnen. Alles voller Spinnen. Die wollen, dass ich steppe. Ich will nicht steppen!

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