So.
Ich hab mir gedacht, ich poste das mal offiziell. Weiß zwar nicht genau, warum, aber irgendwie ist es mir ein Anliegen. Sei´s drum.
Vielleicht paßt das ja auch besser ins Psychoforum, weiß auch noch nicht, wie sich dieser Beitrag entwickelt während dem Schreiben, dann bitte verschieben, wenn´s sinnvoll erscheint.
Wenn ich so meine letzten Einträge vom Früh Frühjahr unter "was denkt ihr gerade" lese, wird mir wieder bewußt, was ich durchgemacht habe - und trotzdem hab ich bis zum Schluß nicht gedacht, dass es was Ernstes ist...
Bei mir wurde am 14.6. ein 3x5cm großer, gutartiger Gehirntumor entfernt.
Deshalb hatte ich zuvor auch 8 Monate (oder noch länger? weiß es nicht mehr...) ärgste Kopfschmerzen. Zum Schluß hab ich täglich erbrochen - hab schon gedacht, ich bin schwanger...
Dazu kamen dann auch noch "Fehltritte", also: Fuß ungewollt auf der Straße statt am Gehsteig und meine Handschrift, die irgendwie... naja, komisch war. Nicht mehr meine. Und selbst dabei hab ich mir nicht viel gedacht. "Durchblutungsstörung durch Nackenverspannung halt."

Jedenfalls hatte ich dieses Ding laut Ärzten seit meiner Kindheit an meinem Kleinhirn und mit der Zeit ist es gewachsen.
Ich war im letzten Jahr auch noch viel per Flugzeug unterwegs, eine Woche tauchen, bin Auto gefahren und mehrmals wöchentlich in der Sauna...
Im Krankenhaus haben´s mich angschaut, als ob ich längst tot sein müßte, wie ich das erzählt hab.
Das bestürtzt mich eigentlich am meisten, dass ich nie, nie, nieee auch nur auf die Idee gekommen bin, es könnte am Gehirn liegen, also was Organisches sein. Dass ich im Mai beim Röntgen war und eine leichte Fehlstellung der Wirbelsäule rauskam, war für mich die Universalantwort auf sämtliche Beschwerden.
Es beschämt mich zwar, das hier offen zu schreiben, aber ich bin zum Schluß wirklich nur mehr dahinvegetiert, hab sogar mal fast ein ganzes Wochenende durchgeschlafen (dass ich da wieder aufgewacht bin...

) und hab gelebt wie ein Sandler. Ich war echt zu nix mehr fähig. Arbeiten war ich aber trotzdem. Fragt mich aber nicht, wie...
Tja, und jetzt bin ich nach 4 Monaten daheim (OP, Reha, seelische Erholung) wieder zurück am Arbeitsplatz und habe meine ersten 4 Tage über die Runden gebracht.
Dieses Gewächs war das Beste was mir seit langem passiert ist! Und das meine ich auch so!! Ich war krank und unglücklich und hab mir insgeheim immer nur gewünscht, dass "etwas" passiert, dass es einen Knall gibt, der mich erlöst (vom Unglück, nicht vom Leben!!) und macht, dass ich heim kann, eine Auszeit kriege, mein Leben wiederkriege... Das war nämlich mittlerweile nur mehr eine Erinnerung.
Heute hab ich hier meine Psychotherapie begonnen und versuche all das zu begreifen.