Autor Thema: Vorsorgeuntersuchung wichtig oder Panikmache?  (Gelesen 2289 mal)

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Offline lara_ela

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Vorsorgeuntersuchung wichtig oder Panikmache?
« am: 29-07-2013, 10:05:01 »
Da ich eine 50:50 Chance habe eine bestimmte Krankheit zu bekommen, hab ich mir überlegt, das anschaun zu lassen. Mein Vater hat mir gestern gesagt, dass, wenn es nicht bis um ca 30. Lj. diagnostiziert wurde, die WK sehr gering ist, dass mans noch kriegt. Allerdings: mit Diagnose hin oder her... man könnte nichts dagegen machen. von dem her hab ich mir überlegt, ob es mir das Wert ist. Einerseits, wenn herauskommt, dass ichs nicht hab, wäre ich sehr erleichtert, aber wenn ich dann weiß, dass ichs hab, was bringt mir die Info? nun gut... im Thread über die genetische Dispo als Entscheidung gegen Kinderkriegen hab ich ja geschrieben, dass das nicht so einfach ist. In diesem Fall, autosomal dominante Erbkrankheit (also ein Elternteil reicht, dann gibts eine 50:50 Chance), könnte ich, wenn ichs hab, wiederum mit 50%WK weitergeben an die Kinder. wobei die Krankheit erst in den letzten Lebensjahrzehnten (also bei meinem Vater machen sich die Probleme jetzt bemerkbar - wobei natürlich noch die schwere Krankheit dazu kommt, die er hatte) Probleme bereitet - so halt in unserer Familie anscheinend. und nicht primär lebensbedrohlich. also alles in allem kein Grund keine Kinder zu bekommen für mich.
aber was würd ich mit der Info anfangen? ich könnt ja nichts daran ändern...

und diesbezüglich hab ich auch an eine Reportage gedacht, von der ich leider nur Ausschnitte gesehen hab. Da gings dann u.a. auch um die Sinnhaftigkeit von Prostatavorsorgeuntersuchungen. Schließlich ist das ja heute Standard, sich ab dem 50Lj oder so die Prostata abtasten zu lassen. aber: zu welchem Zweck? Ich weiß schon: Krebs. und es gibt bestimmt genügend Männer, bei denen frühzeitig etwas erkannt wurde und die deshalb schon chemo, Op, Bestrahlung usw hatten und geheilt wurden.
insgesamt kann man aber - statistisch jetzt, weiß ich schon - feststellen, dass, wenn man Männer, die in einem höheren Alter verstorben sind (also 70+), genauer untersucht, bei so gut wie allen eine Prostatahyperplasie feststellen konnte. Manche hatten auch Prostatakrebs. gestorben sind sie allerdings an etwas anderem. Der Prostatakrebs entwickelt sich zumeist auch erst 70+ und da ist dann wirklich die Frage, ob man mit Chemo und Bestrahlung noch angreifen will. zumeist wächst der Tumor auch sehr langsam. Die Wahrscheinlichkeit, dass er davor schon an einem Herzinfarkt - oder einem anderen Krebs - stirbt ist sehr groß! dennoch wird es propagiert und jeder solls machen. Ich wills niemandem ausreden! ich frage mich nur: wie sinnvoll ist das? eine Prostatahyperplasie merkt er eh spätestens dann, wenn er ständig in der Nacht aufs Klo muss, dann kann man ein paar Medikamente geben... ansonsten eh nicht wirklich was.

oder wieviele Frauen ich kenne, bei denen ein Knoten gefunden wurde. Die machen sich, inkl. mir selbst, hatte das ja auch, total verrückt, aus Angst vor Krebs! aber eigentlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass es, vor allem in jungen Jahren, ein Fibroadenom ist, viel größer! wennst mal über 50 bist und einen Knoten findest, ist die WK größer, dass es wirklich Krebs ist.
Hier gehörte vielleicht auch mehr aufgeklärt, dass nicht jeder Knoten, der gefunden wird, immer gleich ein Krebs ist...

welche Vorsorgeuntersuchungen haltet ihr für wichtig? welche lasst ihr auch selbst regelmäßig durchführen? welche wollt ihr, nach heutigem Wissensstand, später durchführen lassen? (Coloskopien zB sind ab einem gewissen Alter auch usus)...
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Re: Vorsorgeuntersuchung wichtig oder Panikmache?
« Antwort #1 am: 29-07-2013, 10:19:42 »
Danke, dass du mich erinnerst! Ich muss eine Darmspiegelung machen, und das möglichst bald. Vergesse nur dauernd, wollt's eigentlich jetz in den Ferien machen... *seufz*
Ich hab eh sicher noch nix, aber trotzdem wär's ned schlecht.
Ansonsten klappere ich der Reihe nach mal wieder alle Fachärzte ab, ich darf gar ned sagen, wie lange Gyn und Augenarzt her sind. Gyn hab ich jetzt eh übernächste Woche, Augenarzt noch immer nicht. Ich denke, dass das mal reicht mit 30.

Und ad genetischer Disposition: Meine Uroma ist mit Anfang 60 an Darmkrebs gestorben, damals in den 60ern natürlich ratzefatz, und das, obwohl sie eh in den USA lebte, die damals sicher weiter vorn waren als Ö. Mein Vater ist mit 62 an den Folgen des Darmkrebses gestorben, erkannt wurde er aber acht Jahre davor (Herbst 2004) und er hatte dann noch 5 normale Jahre dazwischen, bis es wieder weiter ging mit Metastasen. Seine Schwester ist Mitte 60 und leidet unter Speiseröhrenkrebs, hat aber auch viel geraucht, schwer zu sagen, was da wie viel ausgemacht hat. Ihr Vater ist inzwischen schon Mitte 80 und hat eine irre Kombi aus Speiseröhren- und Magenkrebs, und das schon jahrelang. Dem geht's im Moment beschissen, aber gut, wenn ma Mitte 80 stirbt, dann hat man sein Soll aus meiner Sicht eh schon erfüllt, so hart das klingt. Seine Enkeltochter, also meine Halbcousine, ist mit 21 an einer ganz eigenartigen Krebsform gestorben, ich weiß nicht mehr, wie die heißt, ich weiß nurmehr, dass sie null Chancen hatte. Sein Bruder, mein geliebter Großonkel, ist Anfang 80 im Juni gestorben, der hatte zwar einerseits ein sehr schwaches Herz, andererseits auch Krebs, ich weiß nur gar nicht mehr, wo der angefangen hat, aber ich glaub auch in den Verdauungsorganen.
Kurzum: Wir haben da schon eine Vorbelastung, aber halt nicht wie bei dir mit dieser 50:50 Chance.

Ich würd trotzdem ein Kind kriegen, das klingt vielleicht egoistisch, aber wenn ich an meinen Papa denke: Er hatte ein gutes Leben, er war immer sehr zufrieden im Beruf und hat uns über alles geliebt und viel mit uns Kindern gemacht. Das Ende war entbehrlich und zu früh, keine Frage, aber bis dahin war es gut für ihn, und das zählt auch. Besser, ein schönes, gutes Leben mit Familie, die einen liebt, bis 62, als ein einsames, trauriges bis 90. (Vielleicht red ich mir das auch nur als Trost ein, aber so denke ich immer darüber. Aber natürlich wär's mir lieber, er wäre 90 geworden, dann hätte ich ihn noch).
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Offline lara_ela

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Re: Vorsorgeuntersuchung wichtig oder Panikmache?
« Antwort #2 am: 29-07-2013, 10:25:07 »
ja, das verstehe ich, dass du dich da in diesem Alter schon spiegeln lassen möchtest....

bei Krebs in den Verdauungsorganen spielt scheinbar die Wohlstandsgesellschaft eine Rolle. Ernährungsgewohnheiten mit zu wenig Ballaststoffen und zu wenig Bewegung. Und dass das dann die Familie betrifft ist häufig eben darin begründet, dass das, was Mami kocht, gut schmeckt. Damit kriegt die ganze Family die gleichen Ernährungsgewohnheiten mit auf den Weg und so setzt sich das dann fort. Ich will nicht sagen, dass das bei euch so ist. Denn ich habe nur darüber gelesen und wirklich einig ist man sich da ja sowieso überhaupt nicht.
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Re: Vorsorgeuntersuchung wichtig oder Panikmache?
« Antwort #3 am: 29-07-2013, 10:50:40 »
welche Vorsorgeuntersuchungen haltet ihr für wichtig? welche lasst ihr auch selbst regelmäßig durchführen? welche wollt ihr, nach heutigem Wissensstand, später durchführen lassen? (Coloskopien zB sind ab einem gewissen Alter auch usus)...

Für wichtig halt ich generell jede Vorsorgeuntersuchung...selbst geb ich mir in einigermaßen regelmässigen Abständen a Lungenröntgen (ja, a wenn i scho seit 3 Jahren nimma rauch, aber wenn i ma überleg, wie lang i einerseits geraucht hab, und wie oft i andererseits no jetzt dem Passivrauch ausgesetzt bin, es kann net schaden), a Muttermalkontrolle (der schwarze Hautkrebs gilt ja als sehr aggressiv) und a Kontrolle beim Urologen (mei Großvater is an Blasenkrebs gestorben, insofern bin i a bissl haglich, was des angeht)...Koloskopie geb i ma dann amal mit 35, schaden kann's ja net...
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Re: Vorsorgeuntersuchung wichtig oder Panikmache?
« Antwort #4 am: 29-07-2013, 10:59:24 »
ja, das verstehe ich, dass du dich da in diesem Alter schon spiegeln lassen möchtest....

bei Krebs in den Verdauungsorganen spielt scheinbar die Wohlstandsgesellschaft eine Rolle. Ernährungsgewohnheiten mit zu wenig Ballaststoffen und zu wenig Bewegung. Und dass das dann die Familie betrifft ist häufig eben darin begründet, dass das, was Mami kocht, gut schmeckt. Damit kriegt die ganze Family die gleichen Ernährungsgewohnheiten mit auf den Weg und so setzt sich das dann fort. Ich will nicht sagen, dass das bei euch so ist. Denn ich habe nur darüber gelesen und wirklich einig ist man sich da ja sowieso überhaupt nicht.
Alkohol und Zigaretten scheinen das Risiko zumindest zu potenzieren, nicht nur ein bissi zu erhöhen.

Das is eher unwahrscheinlich, da meine Uroma, mein Opa und mein Großonkel alle US-Amerikaner sind/waren und sicher was anderes gegessen haben und mein Vater im Alter von 8 von ihnen weg kam.
Meine Oma hat auch was anderes gekocht, als meine Mutter (also wenn's um meinen Papa geht). Der hat sich an und für sich nicht schlecht ernährt. Ich glaub, ehrlich gesagt, dass du es sicher abfedern kannst mit der Ernährung, aber wenn's blöd genug rennt, kriegst du's halt einfach so.
Da is die Darmspiegelung mMn wichtig, damit du die Dreckspolypen vorher schon rausschneiden kannst, bevor der Krebs kommt.
Meine Mutter hat damit viel gehadert, "Wäre er doch früher zur Darmspiegelung gegangen"... Mein Vater war da eher so wie ich, zum Glück. Der hat immer gesagt, er war nicht dort und jetzt hat er Krebs, es bringt nix, weiter darüber nachzudenken. Ganz meine Red, aber gut, ich bin in vielerlei Hinsicht ganz der Papa! ;)
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Offline lara_ela

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Re: Vorsorgeuntersuchung wichtig oder Panikmache?
« Antwort #6 am: 29-07-2013, 11:55:59 »
ich halte vor allem den Abstrich für wichtig beim Gyn.
Darmspiegelung und Polypen gleich mitentfernen finde ich auch sinnvoll ab einem gewissen Alter, oder eben Vorbelastung wie bei Charisma.
wie gesagt, ansonsten könnts auch sein, dass es sinnlos ist... wie bei der besagten Prostatauntersuchung.

Ich finde es auch interessant, dass im Alter die Vorsorgeuntersuchungen mehr werden, obwohl man eigentlich sagen könnte, da ists schon mehr wurscht! wenn ich im Alter von 70 Jahren noch Brustkrebs krieg... mei... also da geh ich ziemlich sicher nicht mehr durch die Chemohölle! vielleicht lass ich das ganze Ding abschneiden (weil in dem Alter is dann a scho wurscht) oder ich lass es halt komplett sein...
das mit der mammographie hab ich auch schon gehört... habs jetzt nicht durchgelesen. ich denk es kommt halt, wie immer, auf die Häufigkeit an. Dass was auch schon diskutiert wird sind BHs. Ich kennn da Leut, die tragen ihre BHs so, dass man sich wundert, dass überhaupt noch Blut irgendwo hin kommt, weil viel zu eng... oder eben einfach der falsche BH weil mit einer großen Brust gesegnet (-straft?)

Was sagt ihr zur Gesundenuntersuchung? ok, mal abgesehen davon, dass ich da ja schlechte Erfahrungen gemacht hab find ich sie prinzipiell nicht schlecht. vor allem die urinprobe und - ab einem gewissen Alter - Stuhlprobe. Ich denke, so sind schon einige Fälle von Diabetes Mellitus früher gefunden worden, weil den zweier merkt man ja lang nicht unbedingt.

Generell stört mich, dass wir Menschen solche faulen Luschis sind und lieber schlemmen und faul rumkullern, dann zu einer Vorsorgeuntersuchung gehen, und wenn eh noch alles passt, könn ma ja weiterschlemmen und rumkullern, weil is ja no nix. und dazu schaff ma am besten den ganzen Sportunterricht ab (ich schweife ab, ich weiß)
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Re: Vorsorgeuntersuchung wichtig oder Panikmache?
« Antwort #7 am: 29-07-2013, 12:35:43 »
Wie wenn der Sportunterricht, der ja sozusagen nur bis 15 verpflichtend is, jemanden retten könnte...
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Re: Vorsorgeuntersuchung wichtig oder Panikmache?
« Antwort #8 am: 29-07-2013, 14:44:27 »
Ich finde es auch interessant, dass im Alter die Vorsorgeuntersuchungen mehr werden, obwohl man eigentlich sagen könnte, da ists schon mehr wurscht! wenn ich im Alter von 70 Jahren noch Brustkrebs krieg... mei... also da geh ich ziemlich sicher nicht mehr durch die Chemohölle! vielleicht lass ich das ganze Ding abschneiden (weil in dem Alter is dann a scho wurscht) oder ich lass es halt komplett sein...

Genau, mit 70 is es eh scho wurscht, weil ma ja scho halb im Schachterl hängt (eh klar, ma braucht ja mit 40 nach deiner Logik a scho das erste künstliche Hüftgelenk ::)) - Sorry, aber so ein Unsinn...sofern ma net total mit seinem Leben hadert, weil ma ka Freude mehr dran hat, will ma mit 70 garantiert a no weiterleben...ma geht zwar wahrscheinlich gelassener damit um, als wenn ma no 40 is, aber prinzipiell glaub i net, daß an 70jährigen a Krebserkrankung weniger belastet, geschweige denn, daß ma dann sagt "Jo, mei, wurscht..."
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Re: Vorsorgeuntersuchung wichtig oder Panikmache?
« Antwort #9 am: 29-07-2013, 14:45:18 »
ja, das denke ich wirklich! wenn die Kinder schon Diabetes kriegen, schon zu fett werden... dann sind die anderen Krankheiten nicht mehr weit (die hängen nämlich ganz gerne zusammen). Wenn man als Kind schon irgendeinen coolen Sport als Hobby hat, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass man ihn länger ausführen wird. für die anderen, die Couch potatoes werden, konnte man die Negativität zumindest verschieben.
ja. ich bin der Meinung, dass hier zu wenig Prävention betrieben wird!
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