Autor Thema: Eltern boykottieren  (Gelesen 3911 mal)

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Margery

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Eltern boykottieren
« am: 12-06-2009, 17:48:16 »
Wie ja die meisten wahrscheinlich von euch noch wissen studiere ich an der WU Volkswirtschaft. Ich habe vor, heute in einem Jahr mit dem Bachelorprogramm fertig zu werden und dann eigentlich gleich in ein Masterprogramm überzugehen. Nun hätte ich gerne Auslandserfahrung gemacht. Entweder hätte ich gerne meinen Master ganz im Ausland gemacht oder zumindest ein Auslandssemester.

Also, bevor sich der ein oder andere jetzt denkt: das gehört aber zu Bildung schreib ich hier mein Problem: meine Eltern boykottieren meine Pläne schon sehr. Sie wollen nicht, dass ich ins Ausland gehe, weil ich ein Mädchen bin und "da macht man sich einfach mehr Sorgen" (was eine Ausrede ist, aber bitte). Und dieses Boykottieren nimmt extremste Formen an, es geht ja gar nicht ums Planen, sie erlauben nicht ein Mal, dass ich mit ihnen darüber rede. Sie wimmeln sofort ab, tun das ganze als Blödsinn ab und verbieten mir regelrecht den Mund (was ich bei einer 21-jährigen schon heftig find  :-X). Ich sage einen Satz und es kommt sofort "Du hörst nicht auf!/Das hört nicht auf!!" (und das mit dem einen Satz ist nicht übertrieben, das ist wirklich so).
Ich hätte schon zu Schulzeiten ins englischsprachige Ausland gekonnt (ich war immer erstklassig in Englisch und habe mich auch für die britische Kulturgeschichte begeistern können bzw. kann ich das heute noch), aber schon damals haben meine Eltern den Schrieb nur genommen, drauf geschaut und gesagt "8.000 Euro? Zu teuer" und damit haben sie den Schrieb weg geschmissen und das Thema war erledigt (dass damals bereits mehr als die Hälfte angespart war war egal.) Damals kam noch die Ausrede dazu, ich wäre einfach zu jung.

Ich hab keine Ahnung, was ich machen soll. Dinge von solchem (organisatorischem und finanziellem) Aufwand bespreche ich gerne mit meinen Eltern, ich lege ja Wert auf ihren Rat und schließlich werden sie das ganze ja auch "mitfinanzieren" müssen.

Aber ich darf ja noch nicht mal darüber REDEN!  :'(
ich mein ich könnts ja noch verstehen, wenn man sich zusammen setzt, alle Alternativen ausschöpft, alles durchdenkt und probiert, aber zu dem Schluss kommt: es geht sich nicht aus (was Blödsinn ist in unserem Fall, mein Bruder WAR im Ausland während des Studiums). Okay, wenn es sich finanziell wirklich nicht ausgeht, dann kann man es eben nicht machen, aber dann hat man halt alles versucht. Es tut mir ein bissl weh, dass es meinen Eltern aber gar nicht ums Finanzielle geht.

Ich hab mir schon des öfteren überlegt den Kontakt zu ihnen GANZ abzubrechen. Aber irgendwie trau ich mich da nicht drüber, was sicher mit meinem Irrglauben zu tun hat, ich könnte vieles ohne sie noch nicht schaffen.
« Letzte Änderung: 12-06-2009, 17:52:33 von Margery »

Offline Delilah

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Re: Eltern boykottieren
« Antwort #1 am: 12-06-2009, 18:01:35 »
also mit 21 braucht man sich bei gott nicht mehr den mund verbieten lassen von seinen eltern. wenn man es sich nicht leisten kann, muss man es akzeptieren (bei mir wars leider so), aber bei euch ist das ja scheinbar nicht der fall. und wenn mein bruder ein auslandssemester "spendiert" bekommt und mir verbietet man es aus IRGENDWELCHEN gründen, dann wär das für mich ganz klar ein grund, zumindest vorerst den kontakt still zu legen. klingt vielleicht kindisch, aber ich finde, deine eltern verbauen dir so die karriere. grad bei einem wu-studium (ich mein, wie viele bwler und vwler gibts es bitte??) finde ich es immens wichtig, dass man praxis- und auslandserfahrung vorweisen kann. und wenn mir sowas mit 21 dann nicht zugetraut wird, bzw mir verboten wird, darüber zu reden, würde ich meinen eltern das seeehhhr übel nehmen und mich kränken und sie das auch spüren lassen, indem ich deutlich auf abstand gehe. aber wie gesagt, alles unter der voraussetzung, dass es finanziell keine hürde wäre.
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countrymam

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Re: Eltern boykottieren
« Antwort #2 am: 12-06-2009, 18:08:07 »
also ich kenn das, mir wurde auch kein auslandsjahr in der schule erlaubt und bei meinem auslandssemester war die ganze family gegen mich.sie habsn nicht verkraftet dass ich wegging,ich wurde nie dort angerufen,keiner hat mich besucht,ich hab mich sehr einsam dort gefühlt und einen rückhalt von zuhazse bekommen.ich hab das jahr davor sehr sehr sparsam gelebt nix ausgegeben,nicht fortgegangen einfach nix damit ichs mir leisten konnte. nach meiner rückkehr hat meine familia verstanden,dass es gut  war,nur meine großeltern bis heute nicht. danach ging ich wieder ins ausland für 1 monat,dann für 4 dann für 5 und das war dann alles kein problem mehr,alleringds hab ich alles selbst finanziert und geplant und sie nur über meinen lan am laufenden gehalten.
ich kann dir nur raten zu entscheiden was dr wichtiger ist und einen cplan zu machen so dass du jetzt beginnst zu planen und dann wirklich gehen kannst in 1,5 jahren oder 2 jahren. du musst dich sowieos ein semester vorher mindestens anmelden etc.
die idee den master ima suland zu machen ist spitze,allerdings sehr teuer und das geht ohne famil. untersttzung nicht. ich hätte auch gerne einen master in den niederlanden oder gb gemacht,aber da würd emien geld nie dazu reichen und meine family hat das geld dafür auch nicht,ist schade aber ich kanns nicht ändern. ich überleg daher später mal ein sabatical zu nehmen und in einem jahr in usa od gb einen master zu machen.

Online wuschelengel

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Re: Eltern boykottieren
« Antwort #3 am: 12-06-2009, 18:27:17 »
Der finanzielle Aspekt an der Geschichte ist natürlich problematisch. Warum ist denn aber ein Auslandssemester so teuer? Da muss es doch auch Stipendien geben. Hast du dich da schon umfassend informiert?
Ich würde mal ein konkretes Ziel ins Auge fassen, alle erforderlichen Informationen sammeln...und mich dann bewerben. Wenn ich eine Zusage bekommen habe, würd ich das meinen Eltern so vorlegen. Am besten mit guter Info zum Studienort, damit sie gleich sehen, du bist dort gut aufgehoben. Wenn sie sehen, du hast dich schon um alles gekümmert, werden sie es letzten Endes vielleicht auch gegen ihre Überzeugung unterstützen.
Von mir eröffnete Themen haben immer mit mir und meinem Leben zu tun, außer das geht explizit aus diesem hervor.

countrymam

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Re: Eltern boykottieren
« Antwort #4 am: 12-06-2009, 18:37:51 »
ein auslandssemester ist nur dann teuer wenn man sowieso zuahuse auch schon kaum geld hat
ansonsten kommt natürlich ein erasmus oder joint study stipendium dazu,das deckt natürlich nicht alles und viele studienorte haben höhere lebenshaltungskosten als in wien,aber trotzdem kann man gut leben. wie gesagt eine finanz hürde ist es nur,wenns zuhause so auch schon finanz eng ist.
aber ich würde mich wie gesagt informieren,2-3 wunschunis raussuchen mich bewerben davor schon informieren über kosten,flüge,dauer etc alles planen ,dann kommt eh die entscheidung und an irgendeiner uni wirst du sicher geenommen und dann es den eltern vorlegen,sagen wie alles funktionieren wird, wie gut es geplant ist und welche pläne du für danach hast so dass sie nicht glauben du willst komplett abhauen. ich hab gesehen du hast auch einen freund,viell kann dich der auch untersüttzen bei der argumnetation.


Offline v123

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Re: Eltern boykottieren
« Antwort #5 am: 13-06-2009, 13:02:38 »
ich hab mir mein auslandssemester u.a. auch nach den finanziellen möglichkeiten ausgesucht, denn das stipendium reicht im normalfall gerade mal für die unterkunftsfinanzierung und das nicht immer - ich denk nur an entliche, die bei uns nach finnland gingen.

von meinen eltern bekam ich in dem zeitraum nicht mehr als ich auch zuhause bekommen hätte - also kinderbeihilfe (die dürfen dir eh deine eltern auch nicht vorenthalten!) und quasi die studiengebühren, die sie sich in österreich erspart haben. plus stip ist es sich dann irgendwie ausgegangen unter hinzunahme meiner eigenen ersparnisse...man kann natürlich auch versuchen auch dort nebenbei zu arbeiten, aber ich bspw wollt das echt nicht, weil das hab ich eh die jahre vorher immer gemacht. das war dann ein semster wo ich auch viel unterwegs im land war und nachbarländer besucht hab - das hat einfach dazu gehört für mich.
aber polen ist halt generell billiger und ich hätt bspw nirgends hinwollen wo ich im endeffekt jeden euro dreimal umdrehen muss und im nachhinein mit fettem minus dastehe.

unterstützungsmöglichkeiten ev auch versuchen über frauenfördertöpfe od land/stadt...ich kenn leute, bei denen das klappte. wenn auch nur ein bißl, aber immerhin etwas.

am besten find ich immer, sich selbst genau zu informieren und unabhängig agieren - die eltern vor vollendete tatsachen stellen und nur das beanspruchen was dir auch rechtmäßig zusteht. bzw du könntest eigentlich auch mal deinen bruder auf sie ansetzen, dass er mit ihnen spricht und hoffen dass er dir totalen rückhalt gibt - zu zweit "kämpft" es sich in solchen situationen meist leichter.

Offline Delilah

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Re: Eltern boykottieren
« Antwort #6 am: 13-06-2009, 13:15:14 »
stimmt, was sagt denn dein bruder zu der ganzen sache?
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Online lara_ela

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Re: Eltern boykottieren
« Antwort #7 am: 13-06-2009, 14:31:08 »
ich hab mir mein auslandssemester u.a. auch nach den finanziellen möglichkeiten ausgesucht, denn das stipendium reicht im normalfall gerade mal für die unterkunftsfinanzierung und das nicht immer - ich denk nur an entliche, die bei uns nach finnland gingen.

von meinen eltern bekam ich in dem zeitraum nicht mehr als ich auch zuhause bekommen hätte - also kinderbeihilfe (die dürfen dir eh deine eltern auch nicht vorenthalten!) und quasi die studiengebühren, die sie sich in österreich erspart haben. plus stip ist es sich dann irgendwie ausgegangen unter hinzunahme meiner eigenen ersparnisse...man kann natürlich auch versuchen auch dort nebenbei zu arbeiten, aber ich bspw wollt das echt nicht, weil das hab ich eh die jahre vorher immer gemacht. das war dann ein semster wo ich auch viel unterwegs im land war und nachbarländer besucht hab - das hat einfach dazu gehört für mich.
aber polen ist halt generell billiger und ich hätt bspw nirgends hinwollen wo ich im endeffekt jeden euro dreimal umdrehen muss und im nachhinein mit fettem minus dastehe.

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am besten find ich immer, sich selbst genau zu informieren und unabhängig agieren - die eltern vor vollendete tatsachen stellen und nur das beanspruchen was dir auch rechtmäßig zusteht. bzw du könntest eigentlich auch mal deinen bruder auf sie ansetzen, dass er mit ihnen spricht und hoffen dass er dir totalen rückhalt gibt - zu zweit "kämpft" es sich in solchen situationen meist leichter.

ja wichtiger Punkt! ich war ja in Island und das Erasmus-Stip hat für die Unterkunft gereicht... und ich hab nie verstanden, warum man für Island und Norwegen bspw gleich viel bekommt wie für Schweden obwohl beide teurer sind (nicht dass Schweden billig wäre! das meine ich nicht! aber für Schweden wars schon knapp und für Island/Norwegen ists noch knapper!)

aber es gibt tatsächlich noch viel mehr Möglichkeiten für Stipendien!

mein Vorschlag wäre daher zum BIB zu gehen und mit irgendeiner Bearbeiterin zu sprechen welche Möglichkeiten es gibt, wo man überall ansuchen kann und so weiter und so fort.
weiters ist die Frage, ob man in dem Land arbeiten dürfte. zum Beispiel kellnern oder irgendwas um sich was dazu zu verdienen. ich kenn ein paar, die haben das gemacht, war in Island kein Problem.
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cat

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Re: Eltern boykottieren
« Antwort #8 am: 13-06-2009, 15:26:04 »
Ich würde auch sagen, dass du dich umfassend informierst. Es gibt Beratungsstellen und sicher auch diverse Foren wo man zusätzlich Tipps bekommt.

Tu einfach so, als hätten deine Eltern nichts dagegen und würden dir soviel Geld geben wie dir zusteht (Familienbeihilfe, was du sonst noch zum Leben von ihnen bekommst, vielleicht auch noch Geld von der Oma oder einer Tante....) und plane, plane, plane.

Am Ende stellst du sie vor vollendete Tatsachen. Das ist genau der Schritt in das Erwachsenenleben der die zeigen wird, dass du deine Eltern nicht "brauchst" und es ohne sie schaffen kannst!!!

Und wenn du mit jemandem darüber reden möchtest, dann wende dich an deinen Freund, Freunde oder schreib hier im Forum. Lass einfach mal das Gefühl beseite, dass du deine Eltern miteinbeziehen möchtest. So groß der Wunsch auch sein mag, bringt es dich nicht weiter.


Margery

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Re: Eltern boykottieren
« Antwort #9 am: 14-06-2009, 22:43:38 »
Also, es tut sich neues in dieser Sache. Ich hab mich mit meinem Bruder darüber beraten, wie ich die Sache am besten angehe. Er hat mir geraten, zuerst ein vernünftiges Gespräch mit meinem Vater zu führen, mit meiner Mutter wär das, meint er, zu diesem Zeitpunkt noch nicht möglich, mein Vater ist aber (da hat er recht) ein sehr vernünftiger Mensch, der auf dieses Thema aber sich nicht (nur) auf der emotionalen Ebene reagieren würde sondern auch auf meine Argumente eingeht.

Und, naja, ich hab das dann gemacht und siehe da: mein Bruder hatte Recht. Man kann mit meine Vater tatsächlich sehr vernünftig über derlei Dinge reden, es stimmt, dass er sich nur ungern in den Streit zweier Menschen einmischt und deshalb nie "seinen Senf dazu gibt". Ich kenn ihn nach 21 Jahren also doch noch nicht perfekt  ;)

Wir haben uns jetzt folgendes ausgemacht: er hat gesagt "naja, es ist wahrscheinlich gerade bei Volkswirtschaft sehr klug, Auslandserfahrung zu sammeln". ich soll mich erkundigen, was diverse Angebote an finanziellem und organisatorischem Aufwand mit sich brächten. Er hat gemeint, ein ganzer Master wird wahrscheinlich sehr teuer werden, aber ich kann mich ja mal erkundigen und auch über das Auslandssemester (damit man dann gleich über 2 Alternativen diskuttieren kann und nicht nur sagen kann - das können wir nicht machen. Sondern dass man halt gleich vergleichen und abwägen kann, was und wie man das machen kann). Und er meint auch, dass, sollte sowohl Master als auch Auslandssemester nicht hinhauen (was, meint er, aber nicht anzunehmen ist), ich ja immer noch zB eine internationale Sommeruniversität und/oder "Work and Travel" machen kann.

Mein Dad ist also doch cooler 8) als gedacht  :)
Endlich einer, der nicht aggressiv wir, nur, weil ich flügge werd (werden mus, ich mein, ich will ja nicht mit 30 noch daheim wohnen, oder, noch schlimmer, eine von diesen Personen sein, die mit mitte 50 noch glauben, Wien ist eine Weltreise und die Angst davor haben, in eine U-Bahn zu steigen weil sie ja nicht wissen, wie man das Ding benützt. Ja, sowas gibts!)
« Letzte Änderung: 14-06-2009, 22:45:41 von Margery »

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