Autor Thema: Fremde Kinder zu Gast bzw. Beaufsichtigen  (Gelesen 4494 mal)

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Offline wuschelengel

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Fremde Kinder zu Gast bzw. Beaufsichtigen
« am: 31-07-2008, 12:03:33 »
Was macht man am besten, wenn fremde Kinder bei einem zu Besuch sind oder man sie sonstwo beaufsichtigt, und sie benehmen sich nicht?
Kann man überhaupt irgendwelche Effektiven Maßnahmen ergreifen? Was darf man?

Wie seht ihr das als (zukünftige) Eltern, wenn euer Kind von wem anderen sanktioniert oder geschimpft wird, weil es sich falsch verhalten hat? Und als Draufgabe: wenn ihr das Verhalten des Kindes richtig empfunden habt?

Und findet ihr, muss man als Eltern prinzipiell immer hinter dem Kind stehen und es vor anderen verteidigen, wenn es Mist gebaut hat?

Von mir eröffnete Themen haben immer mit mir und meinem Leben zu tun, außer das geht explizit aus diesem hervor.

Offline Mariposa

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Re: Fremde Kinder zu Gast bzw. Beaufsichtigen
« Antwort #1 am: 31-07-2008, 12:24:50 »
Hast du ein Beispiel zum schlechten Benehmen ;)
Und ich vermute mal Nichten und Neffen fallen nicht unter "fremde" Kinder - oder doch?

Edith meint ich könnte gleich die letzte Frage mitbeantworten
Nein, Eltern müssen ihre Kinder nicht immer verteidigen und schon gar nicht wenn diese Mist gebaut haben

Offline nox

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Re: Fremde Kinder zu Gast bzw. Beaufsichtigen
« Antwort #2 am: 31-07-2008, 12:34:56 »
Was macht man am besten, wenn fremde Kinder bei einem zu Besuch sind oder man sie sonstwo beaufsichtigt, und sie benehmen sich nicht?
also hatte ich schon oft, fremde kinder zu besuch, und bis auf einmal haben sich alle benommen, der eine, es war ein Bub, bekam von mir in ruhigen sehr bestimmten Worten gesagt, dass hier mein haus ist und meine regeln gelten und er sich daran zu halten hat (kindgerecht formuliert), er hat (wie ers bei seinen eltern üblicherweise macht) versucht, mein Verbot zu missachten, einmal zweimal, hat bemerkt, er hat keine Chance und gut wars

Kann man überhaupt irgendwelche Effektiven Maßnahmen ergreifen? Was darf man?
Grenzen, meine Erfahrung ist, es werden immer Grenzen gesucht. Schlimm im Sinn von böse sind Kinder nicht, sie sind "nur" auf der Suche nach grenzen. und zu Grenzen gehört Konsequenz, beides hab ich. auf meiner Couch wird nicht gehüft und aus, null Ausnahmen, keine Chance. ein Kind checkt das sofort, prinzipiell is Konsequenz mitunter ein bissal mühsam, aber es geht und es wirkt

Wie seht ihr das als (zukünftige) Eltern, wenn euer Kind von wem anderen sanktioniert oder geschimpft wird, weil es sich falsch verhalten hat?
oO sehr sensibles Thema. Falsch verhalten ist relativ. hier spielt für mich rein, war es dem Kind klar, dass die Aktion falsch sein würde (=grenzsuche) oder wars nicht klar (=Versehen)
Wenns klar war, muss eine Grenze her und diese ist auch einzuhalten (also wenn ich ned sag, dass auf meiner Couch ned gehupft wird, ists kein Fehlverhalten, weil der is das von zuhause gewohnt, darf das dort, wenns ned aufhört, nachdem ichs gesagt hab, dann muss Grenze her) wenns ein Versehen ist gibts auch kein Schimpfen oder sanktionieren...wobei sanktionieren für mich bedeutet, es wurde angekündigt und das Fehlverhalten kam nochmal, dann ists wieder Grenzesuche quasi "siehe oben"


Und als Draufgabe: wenn ihr das Verhalten des Kindes richtig empfunden habt?
wenn wir/ich das Verhalten des Kindes als richtig empfunden haben gibts kein Schimpfen, auch ned von andren, da ist zuerst mit uns zu diskutieren

Und findet ihr, muss man als Eltern prinzipiell immer hinter dem Kind stehen und es vor anderen verteidigen, wenn es Mist gebaut hat?
Ich finde als Eltern muss ma immer hinter dem Kind stehen, aber ich verteidige es ned, wenns Mist gebaut hat, ich steh dahinter, auf mein Verhalten kann sich das Kind verlassen, ich werde auch nicht "dazu" schimpfen, aber Verteidigen wäre das falsche Wort, ich werds in gewissem Masse beschützen, damits keine Unverhältnismässigkeiten bzw Ungerechtigkeiten gibt.


Grenze klingt hier oft einerseits irgendwie wirkungslost, weil scheinbar zu abstrakt, andrerseits manchmal böse, weil ich keine Toleranz dahinter habe. eine grenze ist zB, wenn ich nein sage. und wenn ich nein sage, dann meine ich das auch. darüber wird nur in den seltensten Fällen überhaupt diskutiert. Anscheinend strahl ich das von vornherein aus, dass ichs ernst meine und die Kinder halten sich dran.
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Offline wuschelengel

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Re: Fremde Kinder zu Gast bzw. Beaufsichtigen
« Antwort #3 am: 31-07-2008, 12:56:29 »
@mariposa: hm, ich hab gemeint "fremd" im Sinne von nicht die eigenen. Wobei natürlich ein Unterschied ist, ob es Nichten und Neffen sind oder die Freunde der eigenen Kinder oder Kinder von praktisch fremden Leuten die man zu beaufsichtigen hat.

@nox:

Zitat
wenn ich nein sage. und wenn ich nein sage, dann meine ich das auch.
Aber was machst du, wenn das Kind das "nein" nicht annimmt? Also gehen wir mal zu deinem Couchbeispiel. Das find ich nämlich recht anschaulich. Das Kind hüpft. Du erklärst ihm, auf deiner Couch wird nicht gehüpft. Das Kind nickt eifrig. Du verlässt kurz den Raum, kommst wieder- das Kind hüpft wieder. Ich nehme an, du sagst wieder, es soll aufhören und sobald du nicht aufpasst, hüpft es schon wieder. Was wäre da eine Konsequenz? Ich könnt mir vorstellen, die Eltern des Kindes anzurufen und es abholen zu lassen. Das würd mir als Maßnahme einfallen. Aber was, wenn du weißt, die Eltern sind verreist und das Kind sollte über das Wochenende bei dir bleiben?
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Offline nox

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Re: Fremde Kinder zu Gast bzw. Beaufsichtigen
« Antwort #4 am: 31-07-2008, 13:31:41 »
Kinder nehmen ein Nein, sie "verstehens" vielleicht anfangs ned, weils es von daheim nur ein "eher nein" oder "lieber nicht" oder "vielleicht" gibt

ich würde übrigens kein fremdes Kind im Wohnzimmer (couch) allein lassen, damit beginnts. ich hab auch stachelige Pflanzen und ne menge Orchideen...
Und nein bedeutet manchmal auch das Kind an der hand zu nehmen und von der Couch runtergeleiten. (auch mehrfach bishin zu "oft" und "immer", Kinder checken das. Wenn das eine "versteckte" Aufforderung ist, sich ums Kind zu kümmern (spielen, spazieren wwi) dann erkenn ich das schon auch, und kümmere mich eben (wenn ichs ned eh ohnehin tu, wenn das Kind mit Eltern da ist, "kümmert" ma sich meist um die Eltern, wenn die da sind, werden die zum Kümmern vergattert (wenns es selber ned checken)
(bei meinem Beispiel waren die Eltern damals da, und waren erstaunt, dass der Bub zu hüpfen aufghört hat "daheim hätten sies längst aufgegeben" - das war mir klar ;) )

Kinder sind übrigens oft viel "braver", wenn die Eltern nicht da sind.

Achja, und ich sehe es schon als den "job der Kinder" sich ihre Grenzen zu suchen und als den "Job der Eltern" ihnen diese auch zu geben (was ja nicht automatisch immer verbote sein müssen), weil Kinder sich sonst nicht "ausreichend orientieren können".



btw...klingts zu geschwollen? ists verständlich was ich mein?
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Offline bert

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Re: Fremde Kinder zu Gast bzw. Beaufsichtigen
« Antwort #5 am: 31-07-2008, 14:20:35 »
Und nein bedeutet manchmal auch das Kind an der hand zu nehmen und von der Couch runtergeleiten. (auch mehrfach bishin zu "oft" und "immer", Kinder checken das.

das bedeutet, sollte ein kind deine grenzen nicht checken, dann zeigst du ihm die grenzen so lange bis sie es akzeptieren? habe ich das richtig verstanden?

cat

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Re: Fremde Kinder zu Gast bzw. Beaufsichtigen
« Antwort #6 am: 31-07-2008, 15:10:56 »
Ich finde das total schwierig zu beantworten und sehe da auch Unterschiede zwischen wirklich fremden Kindern sowie Kindern aus der Familie (Nichten, Neffen) und auch Unterschiede das Alter betreffend.
Einem Kleinkind kann man schlechter etwas erklären wie einem Schulkind.

Bei uns sind nicht viele fremde Kinder. Eigentlich gar keine. So wirklich konnte ich bisher nur meine Neffen und meine Nichte maßregeln. Die Dinge die mein Sohn nicht darf, dürfen auch andere Kinder nicht, auch wenn die Mama vom Kind nichts dagegen hätte. Sowas geht einfach nicht wenn es unter meinem Dach stattfindet.

Meine Schwester und ich haben da eine ziemlich ähnliche Einstellung und ähnliche Erziehungsmethoden und sind uns generell sehr einig wenn es um die Kinder geht.

Zu meinem Kind halten tu ich prinzipiell schon. Wenn es Mist gebaut hat und eben auch der Meinung bin, dass es Mist gebaut hat, dann erkläre (nicht schimpfen oder schreien) ich meinem Kind nochmal warum das nicht okay war und das so ein Verhalten bei uns zuhause auch nicht toleriert wird.
Wird es aber ungerecht behandelt, halte ich zu meinem Kind. Da kenn ich nichts. Da werde ich zur Furie.


cat

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Re: Fremde Kinder zu Gast bzw. Beaufsichtigen
« Antwort #7 am: 31-07-2008, 15:14:22 »
das bedeutet, sollte ein kind deine grenzen nicht checken, dann zeigst du ihm die grenzen so lange bis sie es akzeptieren? habe ich das richtig verstanden?

Mache ich genauso und ich wüßte auch nicht wie es anders funktionieren sollte.

Mein Sohn wirft in seiner Wut (weil ich geschimpft hab, weil ich etwas verboten hab, weil etwas nicht so funktioniert wie er möchte) gerne sein Spielzeug durch die Gegend. 1x sag ich aufheben, vielleicht auch noch ein 2. Mal und wenn er es dann noch immer nicht tut, nehme ich seine Hand, gehe mit ihm zum Spielzeug und "zwinge" ihn es aufzuheben und es ordentlich wegzulegen.
Auch wenn es mühsam ist und ich das bestimmt schon 100x tun mußte...irgendwann wird es sich hoffentlich auszahlen  ::)

Andere sagen 2x aufheben und wenn das Kind es nicht tut, dann bleibt es halt liegen und das Verhalten wird somit toleriert.

Andere wieder prügeln ihre Kinder. Ja, bringt wohl auch nicht viel.

Offline wuschelengel

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Re: Fremde Kinder zu Gast bzw. Beaufsichtigen
« Antwort #8 am: 31-07-2008, 19:04:12 »
Kinder nehmen ein Nein, sie "verstehens" vielleicht anfangs ned, weils es von daheim nur ein "eher nein" oder "lieber nicht" oder "vielleicht" gibt


Okay, dann bist du einfach mit anderen Kindern konfrontiert gewesen als ich.  :)

Ansonsten: ja, es war verständlich was du geschrieben hast.
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Offline wuschelengel

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Re: Fremde Kinder zu Gast bzw. Beaufsichtigen
« Antwort #9 am: 31-07-2008, 19:06:01 »
Zitat
Zu meinem Kind halten tu ich prinzipiell schon. Wenn es Mist gebaut hat und eben auch der Meinung bin, dass es Mist gebaut hat, dann erkläre (nicht schimpfen oder schreien) ich meinem Kind nochmal warum das nicht okay war und das so ein Verhalten bei uns zuhause auch nicht toleriert wird.
Wird es aber ungerecht behandelt, halte ich zu meinem Kind. Da kenn ich nichts. Da werde ich zur Furie.

Ich glaub, das werd ich ähnlich halten. Ich möcht nämlich auch, dass mein Kind weiß, es kann auch zu mir kommen, wenn es einen Fehler gemacht hat und dass es auch dann meine Unterstützung hat. Und zwar nicht im Sinne von den Fehler gutheißen, sondern gemeinsam Schaden begrenzen. 
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