Autor Thema: Freundschaftsentwicklung durch Kinder  (Gelesen 2367 mal)

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Online wuschelengel

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Freundschaftsentwicklung durch Kinder
« am: 08-04-2013, 09:18:24 »
Mir is kein gscheiter Titel eingefallen für das Thema. Hab da am WE ein bisschen drüber nachgedacht..
Meine Eltern haben uns mit Anfang 20 bekommen und hatten da aus verschiedenen "Ecken" Freunde von vorher, tw. haben die dann auch schon Kinder gehabt/bekommen und der Kontakt hat sich unterschiedlich entwickelt. Natürlich passiert das sowieso immer.
Aber ich hab mir jetzt erst überlegt: da gabs eine Familie (der Vater war ein Schulfreund meines Vaters), auch mit 2 Kinder, etwas jünger als mein Bruder und ich. Und wir konnten diese Familie nicht leiden, v.a. die Kinder waren unmöglich und irgendwie waren deren Eltern auch komisch. Deren Kind war aber auch noch das Patenkind meiner Eltern und meine Eltern entsprechend um Kontakt bemüht. Meine Eltern haben auch nach wie vor Kontakt, wir haben die Familie dann aber wesentlich seltener getroffen als andere Freunde meiner Eltern und ich nehme an, das hatte schon was mit uns zu tun. Wir haben vorher schon immer rumgeraunzt wenn wir die getroffen haben und waren den Kindern gegenüber ablehnend und vermutlich waren die Treffen nicht immer ganz so nett. Es war jetzt nicht so, dass wir uns dort aufgeführt hätten, aber wir haben uns halt nicht wohlgefühlt.
Meine Kinder sind noch relativ klein, bisher haben sie sich (von den üblichen Launen abgesehen) nicht beschwert. Aber ich frag mich schon, wie sich da Kontakte entwickeln, wenn die Kinder auch "mitreden".
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Offline nox

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Re: Freundschaftsentwicklung durch Kinder
« Antwort #1 am: 08-04-2013, 10:30:58 »
Ich denke Kinder haben da sehr gute Antennen. Freilich kann ma ned auf alles eingehen, was sie wollen/nicht wollen, aber wenns Freunde komplett ablehnen, dann wird da auch was dahinter sein (was es dann rauszufinden gibt, evtl zu lösen)

Ich denke "wir" sind jetzt schon die nächste Generation, wir hinterfragen sowas, meinen Eltern wars noch wurscht obs uns gepasst hat.

Wobei ma, glaub ich, schon sehr genau achten muss, die Eltern/"Führungs"rolle "nicht grob zu schwächen" weil ma zu nachgiebig ist. (in unsrem weiteren Bekanntenkreis durchaus auch zu sehen)

Wie immer schwierig, das passende Mass zu finden, jedes Kind ist anders und ma muss als Eltern auch immer die ganze Familienbalance im Auge behalten.
Wenn du tot bist, dann weißt du nicht, dass du tot bist.
Das ist nur schwer für die anderen.

Genauso ist es, wenn du blöd bist.

Online wuschelengel

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Re: Freundschaftsentwicklung durch Kinder
« Antwort #2 am: 08-04-2013, 18:52:45 »
Meine Eltern sind ja eher deine Generation, als ich. Ich wurde viel gefragt, was ich will oder nicht aber jetzt hab ich selbst Kinder und mach mir natürlich dann auch Gedanken.
Ich find auch, man kann sich nicht immer nach den Kindern richten. Mein Sohn freut sich oft lange auf was und wenns dann ums losfahren geht, hat er prompt keine Lust. Wenn ich danach immer gehen würd, kämen wir nie wo hin und meist gefällt es ihm dort dann doch.
Aber meine Kinder sind noch recht klein und einfach vorher aufgeregt.
Wir mochten die Familie aus meinem Bsp. wirklich nie (ich mag sie auch heut nicht, seh sie aber eh max. auf runden Geburtstagen meiner Eltern und deren Kinder hab ich über ein Jahrzehnt nicht mehr gesehen- wenn mir meine Eltern was über sie erzählen, dann ärger ich mich tendenziell weils irgendein Blödsinn ist. Mir fällt grad ein: die haben irgendwann sogar ein drittes Kind gekriegt, das hab ich glaub ich überhaupt nie gesehen, obwohl es auch locker 12 sein muss inzwischen- eher älter).
Ist halt auch immer die Frage, warum mögen Kinder Leute nicht. Ich denk auch, es kann schon was dahinter sein. Ich mochte einen Großonkel ein Jahrzehnt nicht, weil ich mich als 3-jährige an seinem Motorrad verbrannt hab. Wobei nicht mögen nicht stimmt. Ich hatte Angst vor ihm. Das hab ich erst als Jugendliche verarbeiten können. Dass er mich jedes Mal gefragt hat "fürchtest dich noch vor mir" war irgendwie auch nicht hilfreich.
Mein Sohn hat meine Cousine erst einmal gesehen und dann wie sie weg war verkündet, die braucht nicht mehr kommen. Da war auch klar, warum: die war da, um die Wohnung zu sehen, wir haben kurz geredet, mein Sohn hat wie immer wenn wer kommt sein ganzes Spielzeugsortiment angeschleppt und sie hat nicht mit ihm gespielt und ihm auch nicht zugehört. Das hat ihn gestört und somit war sie abgeschrieben. Wir fahren im Sommer trotzdem zu ihrer Hochzeit und mein Sohn hat auch nichts eingewendet, ich vermute er weiß garnicht wer da heiratet.  ;) 

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cat

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Re: Freundschaftsentwicklung durch Kinder
« Antwort #3 am: 08-04-2013, 22:05:35 »
Dein Sohn wird sich vermutlich nicht erinnern können wer deine Cousine ist. Höchstens dann wenn er sie sieht - ist aber auch eher unwahrscheinlich.
Ich merke schon wie uns die Kinder (vor allem der Große) beeinflusst. Wenn es darum geht Freunde zu besuchen, Freunde einzuladen, oder auch Familie, dann richten wir uns stark danach ob es für ihn okay ist. Aber nur weil wir selbst, als Eltern, auch nicht entspannt sein können, wenn das Kind ständig jammert und fragt wann wir denn endlich gehen, oder wann die denn endlich wieder gehen. Macht ja dann alleine Beteiligten keinen Spaß.
Oft liegt es aber auch am Alter, oder an den momentanen Interessen des Kindes. Mit größeren Kindern sicher einfacher (denen könnte man sogar die Wahl lassen einfach zuhause zu bleiben), als mit Kleineren die man halt immer mitnehmen muß. Ich bin zB. total gerne bei unserer Nachbarin. Verstehe mich sehr gut mit ihr. Mein Sohn geht mit ihrem Sohn in den Kindergarten, aber er ist 2 Jahre jünger und das ist für meinen Sohn, der sich momentan sehr stark an den älteren Kindern orientiert, natürlich extrem uncool und er weiß dann nichts mit ihm anzufangen und will gar nicht mit wenn ich sag dass ich noch bei ihr reinschaue. Außer im Sommer wenn wir in den Pool dürfen - da fragt er dann jeden Tag ob wir sie nicht besuchen können  ::)  => das meine ich zB. mit Alter und Interessen des Kindes; da hat es überhaupt nichts damit zu tun, dass er unsere Nachbarin oder ihren Sohn nicht mag;
Du wirst eh sehen wie es sich entwickelt. Wenn da dann Freundschaften sind die dir viel wert sein, wo es aber mit den Kindern nicht klappt, dann findet man auch eine Möglichkeit diese aufrecht zu erhalten.

Online wuschelengel

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Re: Freundschaftsentwicklung durch Kinder
« Antwort #4 am: 08-04-2013, 22:14:32 »
Ja, es ist auf jeden Fall eine Alters- und Interessensfrage. Ich denk aber, auch bei Kindern gibt es einen Sympathiefaktor (wobei ich denk, dass Erwachsene schon auch das Ihre dazu beitragen können, wie sie bei Kindern ankommen..).
Dein Bsp. mit den Nachbarn find ich eh sehr typisch, auch in die Richtung wie ich es meine.
Ich frag mich dann immer: kann man von Kindern verlangen, wohin mitzukommen? Mag man sich das selbst zumuten? Oder versucht man dann, die Kinder woanders unterzubringen? Ich denk, wenns um seltene Besuche geht, kann man das sicher irgendwie lösen. Wenns aber eben zB um Nachbarn geht, stell ichs mir schwierig vor.

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cat

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Re: Freundschaftsentwicklung durch Kinder
« Antwort #5 am: 08-04-2013, 22:20:54 »
Ja, es ist auf jeden Fall eine Alters- und Interessensfrage. Ich denk aber, auch bei Kindern gibt es einen Sympathiefaktor (wobei ich denk, dass Erwachsene schon auch das Ihre dazu beitragen können, wie sie bei Kindern ankommen..).
Dein Bsp. mit den Nachbarn find ich eh sehr typisch, auch in die Richtung wie ich es meine.
Ich frag mich dann immer: kann man von Kindern verlangen, wohin mitzukommen? Mag man sich das selbst zumuten? Oder versucht man dann, die Kinder woanders unterzubringen? Ich denk, wenns um seltene Besuche geht, kann man das sicher irgendwie lösen. Wenns aber eben zB um Nachbarn geht, stell ichs mir schwierig vor.
Ja, man kann es von Kindern verlangen. Wann sollen sie es denn sonst lernen? Wir müssen uns überall mit Menschen auseinandersetzen die wir nicht mögen, oder halt nicht so gerne mögen wie andere und da muß man auch lernen wie man sich ordentlich benimmt/verhält. Für mich ist das wichtig - andere sehen das aber sicher anders.
Je nach Anlass kann man die Kinder natürlich auch woanders unterbringen. Je nachdem auch wie oft das dann wäre. Ich bin keine Mutter die ihre Kinder ständig woanders unterbringt, nur um Freunde zu treffen, etc....ich verzichte dann eher darauf, wenn ich die Kinder nicht mitnehmen kann/will. Auf die Hochzeit meiner besten Freundin haben wir unseren Sohn nicht mitgenommen - dort gab es keine anderen Kinder und wir hatten somit Ruhe die Feier zu genießen....aber wie oft geht man auf eine Hochzeit....
Man könnte sich überlegen, eben auch je nach Alter des Kindes, dass man ihm erlaubt sich anderweitig, unpädagogisch zu beschäftigen. So nach dem Motto: "Du kommst jetzt mit weil ich gerne meine Freundin besuchen möchte und dafür darfst du dort auf meinem Smartphone/mit dem Nintendo spielen."

Online lara_ela

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Re: Freundschaftsentwicklung durch Kinder
« Antwort #6 am: 08-04-2013, 23:24:34 »
also meine Eltern haben noch immer sehr gute Freundschaft mit den Eltern meiner Kindergartenfreundin. Sie wohnen nicht weit weg von uns. und es hat sich zuerst die Freundschaft zwischen den Müttern, dann auch zwischen den Vätern entwickelt und ja... also so kam das.
und ich glaube, auch die Schulfreundin von meiner Schwester hat dazu geführt, dass unsere Eltern und ihre Eltern nach wie vor sehr gut befreundet sind. also vor allem letztere ist wirklich eine Person, mit der meine Mama auf Feste geht, Sport macht usw... nicht nur lediglich Bekannte.
ansonsten kann ich mich an keine Freundschaften meiner Eltern erinnern, die wir nicht mochten.
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Offline nox

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Re: Freundschaftsentwicklung durch Kinder
« Antwort #7 am: 09-04-2013, 07:29:02 »
Ich finde auch, ein bisserl was sollen die Kinder auch aushalten können. (natürlich ohne sie damit zu "quälen")

Ich hab da auch eine Menge Beispiele aus der Schulzeit. (besonders, wie mas meiner Meinung nach falsch machen kann)
Ich bin seit "immer" der Elternvertreter "unsrer Klasse, und in der Position wurden oft Anliegen an mich herangebracht, wo ich oft nedamal den Kopf schütteln konnte vor lauter blödsinn)

zB eine Tochter hatte einen 5er auf die Mathe Schularbeit (es gab insg. 5 Fleck bei der Schularbeit (schlechteste Arbeit der Klasse), und auch zwei einser), die Familie verbringt jede freie Minute im Reitstall beim Reiten oder halt bei ihren Pferden. Die Tochter "lernt" auch im Reiterstüberl - was aber anscheinend ned wirklich funktioniert.
Jetzt wolltens dass ich zu dem Lehrer geh, dass die Schularbeit wiederholt wird, weil sie zu schwer war. oder der Punkteschlüssel sollte verändert werden. (aber die Tochter hatte punktemässig mindestens einen "7er oder 8er", die würde auch mit einer grösseren Anpassung nicht positiv)
Ich hab ihr gesagt, dass ich das nicht mache, weil das Klassenergebnis war recht ausgeglichen und es gab auch 2 einser, es war also gut zu schaffen.
Also sinds (Vater und Mutter) mit "getöse" selber zum Mathe Prof. mit dem Ergebnis, dass sich nix geändert hat.
und das war so nicht der erste Fall.
Was lernt das Kind da draus? Es sind immer die Andren schuld, wenn ich versage, werden meine Eltern versuchen das für mich zu regeln etc etc.  --- mMn definitiv nicht die optimale Vorvbereitung fürs leben.

Ich denke Kinder dürfen auch lernen, dass eben nicht immer alles super duper im Leben ist. Ein "anstrengender" Lehrer -  das kommt vor, auch im weitern Leben, im Job oder wo auch immer, kommts vor, dass es Ars**löcher gibt, thats life. Und wenn ma damit "umgehen kann" (zumindest temporär) ist das sicher kein Nachteil
 
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Offline Charisma

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Re: Freundschaftsentwicklung durch Kinder
« Antwort #8 am: 09-04-2013, 12:41:33 »
Ahaha, die SA einfach so wiederholen? Die Leut sollten Mal Gesetzestexte lesen, bevor sie sich aufpudeln...

Und @ cat: "unpädagogisch" find ich sehr witzig, man lernt ja auch was davon, wenn man sich mit so etwas beschäftigt... Mit Maß und Ziel und elterlicher Kontrolle...


@ topic: ich mochte die Leute, die wir besuchten und die zu uns kamen.
Und ich würde es nicht von den Kindern abhängig machen, da mussen sie wohl ab und zu durch. Seh das wie cat.
Im Alter milde.

Offline hanni ohne nanni

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Re: Freundschaftsentwicklung durch Kinder
« Antwort #9 am: 09-04-2013, 12:50:45 »
Meine Eltern hatten Freunde aus .de mit jüngeren Kindern als wir es waren. Die hab ich allesamt nicht leiden können *g* Zum Glück haben wir die sehr selten besucht.
ABER: ich hätte sicher nie vor den Freunden der Eltern gesagt, dass sie heimgehen sollen, ich heim will oder ich sie nicht mag  ??? Das wär mir schon als Kleinkind nicht eingefallen.
Als ich älter war, konnte ich dann eh daheim bleiben, wenn die Eltern nicht so gern gemochte Freunde besucht haben.

Grundsätzlich bin ich nicht dafür, dass das Kind alles entscheiden darf bzw. immer gefragt wird. Bei manchen Dingen muss man einfach durch.



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