Autor Thema: Probleme mit den Eltern  (Gelesen 1455 mal)

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Offline dinky

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Probleme mit den Eltern
« am: 15-10-2008, 10:36:57 »
Das Problem, das ich habe, zieht sich eigentlich schon durch mein ganzes Leben: Es sind meine Eltern. Das Verhältnis zu ihnen war immer schon eher abgekühlt. Beide tun sich im Gefühle zeigen schwer (solche Dinge wie Umarmungen oder Liebesbekundungen gab es selten), speziell meine Mutter neigt zur übermäßigen Kontrolle und nach wie vor werden mein Bruder und ich nicht als vollwertige, erwachsene Menschen betrachtet (ich bin fast 23 und er 19).
Ich bin die Woche über in Graz und habe mittlerweile mein Studium abgeschlossen. Am Wochenende fahre ich aber immer noch zu meinen Eltern nach Hause (ins Bgld). Und dort gibts dann auch jedes WE irgendwelche Diskussionen oder Streitereien: Meine Mutter nervt meinen Bruder und mich ständig mit irgendwelchen ach so wichtigen Kleinigkeiten, die noch erledigt gehören. Wenn ich abends fortgehen will, dann muss ich genau berichten, wohin, mit wem und natürlich darf auch der Satz "Und trink ja nix" nicht fehlen. Mein Vater zeigt überhaupt wenig Interesse für mein Leben. Wenn er sich dann irgendwann mal einbildet eine sehr private Frage zu stellen, und ich dann selbstverständlich etwas patzig reagiere, dann erklärt er mich wieder für unreif, ich müsste mich ändern, denn mit mir kann man ja nicht kommunizieren.
Ich könnte jetzt noch etliche Dinge aufzählen ...
Momentan gibts ganz konkret einen Fall, der mich erst letztes Wochenende wieder zur Weißglut getrieben hat >:(:
Ich bin mit P. schon seit über einem Jahr befreundet. Er wollte auch von anfang an was von mir, aber wir haben uns auf eine Freundschaft geeinigt. Dadurch, dass mir im Sommer so langweilig war, hab ich viel mit ihm unternommen und so wurde dann eine Affäre daraus. Er hat dann ab und zu, wenn die Eltern nicht zu Hause waren, bei mir geschlafen. Das ganze wurde von Zeit zu Zeit ausgeweitet: Zunächst schlief er bei bestimmten Anlässen bei mir (Papas Geburtstag; dann waren wir mal lange fort, etc), bis er nun mittlerweile jedes Wochenende bei mir schläft. Wir sind aber nach wie vor kein Paar! Das wissen wir beide und das hab ich auch Eltern, FReunden, VErwandten, etc.schon einige Male erklärt. Ich muss sagen, dass ich das ganze mittlerweile sehr bereue, dass ich ihn so weit in die Familie reingelassen habe. Denn das bringt einige Probleme mit sich:
Vor einigen Wochen fragte mich mein Vater, wieso ich noch nie bei seinen Eltern war. Als ich ihm erklärt habe, wir wären nicht zusammen und deswegen würde ich das für unpassend halten, unterstellte er mir glatt, ich würde lügen. Ich solle doch zugeben, wir wären zusammen.
Die Wochenenden darauf kam ständig wenn P. mal nicht da war die dämliche Frage, wo er denn wäre. Ob wir gestritten hätten, ob er arbeiten muss, etc. Jeden Abend die Frage "Wann kommt denn der P.?". Und jedes Mal wenn ich eine kurze Antwort darauf gebe werde ich speziell von meinem Vater angefahren, wieso ich denn nicht gescheit antworten könne, wenn er mich ganz "normal" was fragt.
Mich kotzt diese ständige Fragerei nun schon an: Ich habe selbst mit der Situation mit P so meine Probleme und möchte deswegen nicht ständig darauf angesprochen werden und mich rechtfertigen müssen. Zumal da sowieso immer nur herauskommt, dass ich daran schuld bin. Mein Vater ist ja der Meinung, unser ganzes Haus würde von der Privatssphäre mit einbezogen sein, also sprich, dass beide über alles Bescheid wissen dürfen/müssen, was da vorgeht. Das sehe ich aber echt nicht ein! Ich habe keine Ahnung, wie ich aus diesem Konstrukt jemals wieder herauskomme: Ich werde quasi von außen erdrückt. Jeder hat gewisse Erwartungen, jeder meint ich müsse nett zu ihm sein und mit ihm zusammen sein usw. Sollte ich das tatsächlich beenden, dann bin ich einem wochenlangen Verhör ausgesetzt. Alleine nächstes Wochenende wirds ja wieder sehr lustig: Meine Mutter feiert ihren Geburtstag. Für mich stellt sich nun schonwieder die Frage, ob ich P. dorthin mitnehme. Denn wenn ich es nicht tue, dann kann ich mir wieder 100 Fragen anhören.
Eine Lösung wäre nicht mehr so oft heimkommen. Nur sehe ich irgendwie nicht ein, dass ich all das im Bgld. aufgeben soll, nur weil mir meine Eltern auf die Nerven gehen!?

Offline nox

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Re: Probleme mit den Eltern
« Antwort #1 am: 15-10-2008, 11:04:03 »
hört sich einerseits nach einem Kommunikationsproblem an, andrerseits hat es auch irgendwie mit Wertschätzung/Geringschätzung das ist mindestens ein genauso empfindliches Thema. (denn es ja geht eigentlich ja ned um P, sondern darum, dass deine Eltern dich ned "ernst" nehmen")

Wie ist die Finanzielle Situation? unterstützen sie dich noch, oder stehst du eh scho komplett auf eigenen Beinen?
wenn zweiteres hast besser karten, dann trenn dich von deinen Eltern "auf Zeit". einfach mal ein Monat ned kommen... und auch sagen warum.
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Offline lara_ela

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Re: Probleme mit den Eltern
« Antwort #2 am: 15-10-2008, 14:12:14 »
ich finde nicht mal, dass wenn sie noch abhängig ist, es nötig jedes WE heimzufahren. und das hättest wahrscheinlich von Anfang an nicht machen sollen. wenige Studis fahren wirklich jedes WE heim...
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Offline hanni ohne nanni

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Re: Probleme mit den Eltern
« Antwort #3 am: 15-10-2008, 14:59:40 »
so wie ich das verstehe, fahrt sie ja nicht nur heim, um die eltern zu besuchen, sondern um auch mit freunden und eben p. zeit zu verbringen.
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Offline lara_ela

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Re: Probleme mit den Eltern
« Antwort #4 am: 15-10-2008, 15:02:55 »
ja, aber den kennt sie erst seit etwas über einem Jahr - also ist sie schon immer jedes WE heimgefahren.
ich hab ja nix dagegen, wenn jemand jedes WE heimfährt ;) es geht nur darum, dass es mich wundert, warum sie das überhaupt über Jahre so gemacht hat, wenn es scheinbar schon immer schwierig war...
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Offline nox

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Re: Probleme mit den Eltern
« Antwort #5 am: 15-10-2008, 15:52:55 »
ich denke, "nur" weniger heimfahren machst Grundproblem ned kleiner oder besser.

da muss eine Klärung her, und die eltern scheinen ihr da zu überlegen sein und ihre Methode "aufzuzwingen" also wird reden allein ned genug nützen, also denke ich, sie muss zusätzlich ein Zeichen setzen.
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Offline dinky

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Re: Probleme mit den Eltern
« Antwort #6 am: 17-10-2008, 11:05:46 »
Ich bin momentan finanziell leider noch abhängig. Ab November wirds dann ja hoffentlich anders mit dem Gerichtsjahr. Nur muss ich noch dazu sagen, dass ich dann trotzdem noch immer nicht "im Reinen" bin, da ich vor 1 1/2 Jahren das Auto meiner Eltern ruiniert habe und da noch immer die Schulden dafür hinter mir herziehe ...

Also das mit jedes WE heimfahren das hatte einfach Anfangs den Grund, dass ich mich hier in Graz nicht wirklich wohl gefühlt habe. Ich wohnte ein Jahr lang in einem Heim und dort hats mir einfach nicht gefallen. Und ich bin auch nicht der Mensch, der so einfach auf jemanden zugeht. So hab ich mir auch mit dem Kontakte knüpfen sehr schwer getan. Ich hab mich also unwohl und einsam hier in der ersten Zeit gefühlt. Deswegen wars für mich logisch heim zu fahren. Und da ich ein kleines Gewohnheitstier bin hab ich das eben nie mehr abgestellt  :(

Es ist mir klar, dass es eigentlich keine Lösung ist von jetzt an kaum mehr heimzukommen. Ich könnte dem ganzen dadurch aus dem Weg gehen ... aber das sagts eh schon deutlich: Gelöst wird ja dadurch im Endeffekt nichts.
Nur finde ich ist das alles ein Teufelskreis: Da sie mich nicht wirklich ernst nehmen, wie soll ich sie da darauf ansprechen? Außerdem, was sollte ich ihnen sagen? "Du, ich hab das Gefühl, ihr nehmt mich nicht ernst, wollts ihr das ändern bitte?". Die sind beide über 50 und so in ihren Rollen eingefahren ... das hat keinen Sinn! Vorallem kommt bei meinen Eltern hinzu, dass sie sich selbst für unfehlbar halten und mir gerne unterstellen, ich bilde mir Dinge ein oder würde übertreiben. Denn wies mir geht und was ich aus meinem Leben mache, da bin ich ganz alleine selbst verantwortlich! Und es wäre ja auch ein Blödsinn, dass man großteils so ist wie man ist wegen der Eltern ... Also ihr seht schon, das ist recht aussichtslos!

Offline lara_ela

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Re: Probleme mit den Eltern
« Antwort #7 am: 17-10-2008, 11:17:02 »
hm... nein, finde ich überhaupt nicht. ich habe eher das Gefühl, du glaubst es ist aussichtslos und setzt dich halt in dieses "es ist so schön aussichtslos, mein Selbstmitleid gefällt mir gerade total gut" Topfal gemütlich rein *g* klingt böse, aber ich kenns von mir, weil ich auch gern in meinem eigenen Selbstmitleid bade... und man kann dabei so schön jammern! *seufz*

November: das ist nicht mehr lange. wennst dann halbwegs auf eigenen Beinen stehen kannst wirds leichter, weil du dich dann auch trauen kannst was gegen sie zu sagen!

natürlich ist durch das nicht mehr heimkommen das Problem nicht einfach so gelöst, aber man bekommt Abstnand und kann das Problem von Neuem angehen! und man entwöhnt die eltern vielleicht auch ein wenig. sie sehen dadurch noch besser, dass man tatsächlich flügge ist und das Nest verlassen hat. auch wenns ihnen vielleicht nicht so taugt.
übrigens kenn ich auch das, dass einem unterstellt wird man bildet sich was ein. ich hab meinen Eltern mal gesagt, dass sie mich nicht ernst nehmen, dann meinten sie, das bilde ich mir ein, und dann war ich so sauer, dass ich ncihts mehr gesagt habe und aufgestanden und gegangen bin. und meine Eltern haben mich noch ausgelacht, warum ich denn jetzt so eingeschnappt bin, ich soll doch nicht so rumspinnen bla bla...
aber es kann dir so gut wie jeder Bestätigen: Auszug und Abstand ist das, was das Verhältnis zu Eltern am ehesten verbessern kann!
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Offline nox

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Re: Probleme mit den Eltern
« Antwort #8 am: 17-10-2008, 12:01:55 »

Nur finde ich ist das alles ein Teufelskreis: Da sie mich nicht wirklich ernst nehmen, wie soll ich sie da darauf ansprechen? Außerdem, was sollte ich ihnen sagen? "Du, ich hab das Gefühl, ihr nehmt mich nicht ernst, wollts ihr das ändern bitte?". Die sind beide über 50 und so in ihren Rollen eingefahren ... das hat keinen Sinn! Vorallem kommt bei meinen Eltern hinzu, dass sie sich selbst für unfehlbar halten und mir gerne unterstellen, ich bilde mir Dinge ein oder würde übertreiben. Denn wies mir geht und was ich aus meinem Leben mache, da bin ich ganz alleine selbst verantwortlich! Und es wäre ja auch ein Blödsinn, dass man großteils so ist wie man ist wegen der Eltern ... Also ihr seht schon, das ist recht aussichtslos!


Totgfurchten is a gsturbn.....

nichts ist aussichtslos, zuerst musst du mal wollen, aber echt wollen.

und natürlich klingts auch so, dass sie dich schon immer mit dieser art der "nichtWertschätzung" klein gehalten haben. dann musst jetzt wachsen. vielleicht über dich hinaus. Lies dich ein in Gesprächsführungstechnik.....Gerichtsjahr....was studierst du? Jus, dann solltest da ja einen guten zugang haben.
Blende bei dem Gespräch aus, dass sie deine Eltern sind und dass du in ihrer Schuld stehst (du zahlst eh, also was noch) und bleib so sachlich wies nur geht, lass dich nicht auf Verteidigungs"spielchen" ein die deine Eltern anscheinend mit dir machen, aus der defensive hast zu wenig Kraft. lass keine Untergriffe zu, zur not brich das gespräch ab, wenn sie sich nicht an die Regeln halten.
dann schreibs ihnen und verlang Antwort.
lass dich ned emotional unterdrücken nur weil sie es gewohnt sind so zu machen.

klingt jetzt hart und undurchführbar? (aber ich denk, du hast nix davon, wenn ich mit dir Jammer und sag "vielleicht könntest mal" oder so ähnlich. (wenn die Situation jetzt aus der Abhängigkeit raus nicht machbar scheint, dann warte bis deine Materielle Situation so ist, dass du es ohne sie schaffst, besser einmal ordentlich wie oftmals halbert)

Wenn du tot bist, dann weißt du nicht, dass du tot bist.
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Ice_Tea

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Re: Probleme mit den Eltern
« Antwort #9 am: 19-10-2008, 22:16:55 »
es geht nur darum, dass es mich wundert, warum sie das überhaupt über Jahre so gemacht hat, wenn es scheinbar schon immer schwierig war...

So einfach ist das nicht. Ist bei mir eigentlich eine ähnliche Situation. Ich hab auch Probleme mit meiner Mutter. Vor allem deshalb, weil sie ein in meinen Augen schrecklich kindischer Mensch ist. Hört man ihr zu und sagt drauf "Jetzt hab ich dir zugehört, bitte hör du jetzt MIR zu!" dann sagt sie einem beinhart "Nein!" ins Gesicht. Das möchte sie nicht, das ist alles ein Blödsinn.
Dass ich in ihren Augen mit 21 Jahren (also... ich werd in 2 Wochen 21) sowieso kein vollwertiger erwachsener Mensch bin, noch dazu kommt, dass mein Bruder mit 26 sein Doktorat gemacht hat und er deshalb die größte moralische Instanz in ihrem Leben ist. Egal, welches Thema: Mein Bruder ist ihr "Nordstern". Mein Bruder kann 100 Mal ein Dr. Phil sein, weil er Theaterwissenschaften studiert hat und ich kann 100 Mal Wirtschaftswissenschaften studieren. Egal! Mein Bruder weiß sicher mehr über WIrtschaftswissenschaften als ich... Naja, ich weiß ja, ich bin ja nur ein Scheißer

Trotzdem: so einfach ist das nicht, man möchte die Familie einfach sehen. Ich fahr eigentlich auch fast jedes WE ins Burgenland, obwohl es sehr oft im Streit endet.

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