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Mein sechster Sinn
von August Schmölzer

nachzuhören auf http://oe1.orf.at/konsole?show=ondemand&track_id=321012&load_day=/programm/konsole/tag/20121124


Der Mensch ist eine Sonne, sagt Novalis, und die Sinne sind seine Planeten. Sinneswahrnehmungen prägen die Weltsicht und bilden das Herz. Doch immer wieder mache ich die Erfahrung: Ich lebe in einer Zeit des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbruchs und nehme ihn nicht an, wie paralysiert verstecke auch ich mich - wie viele andere - oft hinter verbrauchten Mustern, Klagen und gegenseitigen Schuldzuweisungen. Dabei habe auch ich es in der Hand und nicht der Andere muss. Ich habe doch selbst die Chance, die Spreu vom neuen Weizen zu trennen. Es bedarf keiner anderen Bildung als Herzensbildung, um eine eigene Meinung zu haben. Davon bin ich zutiefst überzeugt. Was will ich, was tut mir gut, was will ich nicht, was nutzt dem Gemeinwohl.

Es geht auch um eine ethische und moralische Verantwortung mir selbst und den nachfolgenden Generationen gegenüber. Es gilt den 6. Sinn zu schärfen, ihm nachzuspüren und dahinter zu schauen, um mein wirkliches Potential zu entfalten, mich aus meiner Gegenwart heraus für die Zukunft einzusetzen. Nein zu sagen, wo es mir nicht gut tut und bejahen, was mich als Menschen mit Geist, Herz und Seele weiterbringt.

Ich will wieder mehr Tiere hören, nicht Maschinenlärm, Menschen sollen miteinander reden. Ich will Wesenmusik um mich. Ich will richtige Blumen riechen. Ich möchte natürlich gereifte Früchte, reine Luft und sauberes Wasser genießen. Ich will keine Menschen, die als Vorbild nur Korruption, Eigennutz und Macht- und Geldgier für unsere Jugend bereit haben.

Ich weiß wie naiv diese Forderungen sind, aber träumen muss ich vom Höchsten, um zumindest weniges zu erreichen. Und so versuche ich weiter zu hören, sehen, riechen, tasten, schmecken - tief in mich hinein und über mich hinaus, um dann zu handeln, wie es nur wir Menschen könnten. Es gilt die Glut der Zukunft anzublasen, bevor mir und uns die Asche der Vergangenheit weiter alle Sinne vernebelt.

das mag total lächerlich klingen

nein überhaupt nicht! ich seh das genau so wie du.

bezogen auf den text würde ich, wie du sagst, davon ausgehen das das ganze naiver zu sehen ist. ich glaube gar nicht das er nur die großen hansln damit meint, sondern schon auch menschen wie du und ich die käuflich sind, die neid und habgier verbreiten, schon im kleinsten bereich.

es ist halt voll schwierig, einerseits braucht sich der 0815 mensch österreicher über nix beklagen, weil er eh mehr oder weniger alles hat, was er braucht. aber wenn man dann trotzdem mit irgendwas nicht einverstanden ist, bleibt einem die wahl "gegen das system laufen" oder "mitrennen und drüber aufregen". dazwischen werden immer die stehen die dort jemanden kennen und da was wissen, oder gehört haben wie man da was günstiger kriegt, wenn man dies und jenes sagt/tut...