Autor Thema: Dark Tourism und Katastrophentourismus  (Gelesen 992 mal)

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McChicken

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Dark Tourism und Katastrophentourismus
« am: 24-03-2019, 12:57:13 »
Weil ich mit einem Freund darüber diskutiert habe und ich auf andere Meinungen gespannt bin: Was denkt ihr darüber?

Ist es moralisch verwerflich, daraus Geld zu schöpfen oder eine Lernerfahrung der besonderen Art?
« Letzte Änderung: 24-03-2019, 13:04:23 von McChicken »

Offline bert

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Re: Dark Tourism und Katastrophentourismus
« Antwort #1 am: 24-03-2019, 22:35:32 »
Was für Katastrophen sollen das sein?

Online wuschelengel

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Re: Dark Tourism und Katastrophentourismus
« Antwort #2 am: 25-03-2019, 06:49:01 »
Ich kann mir darunter auch nicht viel vorstellen. Ich kenne nur ein Paar, das immer wieder Reisen in Krisengebiete unternimmt. Die sind aber für bestimmte Regionen Experten und unterstützen dort auch und sind auch Journalisten (nicht in erster Linie, aber auch).
Von mir eröffnete Themen haben immer mit mir und meinem Leben zu tun, außer das geht explizit aus diesem hervor.

Offline TheMechanix

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Re: Dark Tourism und Katastrophentourismus
« Antwort #3 am: 25-03-2019, 08:54:14 »
Das kann man ja nicht wirklich beantworten, weil das sowohl von der Absicht des Betreibers/Veranstalters, als auch der der Besucher abhängt...man kann sich dafür einfach interessieren und diese Lernerfahrung machen wollen, oder schlicht schaulustig sein, so wie man ernsthaft Menschen die Möglichkeit geben will, solche prägenden Erfahrungen zu machen, oder nur die Dollarzeichen in den Augen haben kann...mMn gibt's da kein allgemeines richtig und falsch...
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Offline blues

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Re: Dark Tourism und Katastrophentourismus
« Antwort #4 am: 25-03-2019, 09:25:52 »
Ich bin beruflich manchmal in Gegenden unterwegs, die abseits der Touristenpfade sind und die teilweise sehr schlecht entwickelt sind. Mich wundert, wo überall man dann Touristen trifft. Mein Eindruck ist oft, je ärmer die Region, desto reicher das Herkunftsland der Touris (Schweiz, Deutschland, Norwegen, GB, USA, usw.), immer mit super Ausrüstung, nur die teuerste Outdoorkleidung, High End Kameras, usw.
Eigenartig empfinde ich dann immer Sätze wie "Die Leute hier sind ja so freundlich...", oder "Beeindruckend, wie man mit so wenig leben kann", "ein tolles Land, aber leben könnte ich hier nicht". Das kommt bei mir immer supersnobistisch an.
In aktuelle Krisen/Katastrophenregionen zu fahren, um z.B. eine Überschwemmung oder Erdbebenauswirkungen anzusehen ohne selbst zu helfen ist aus meiner Sicht unter jeder Kritik.

McChicken

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Re: Dark Tourism und Katastrophentourismus
« Antwort #5 am: 25-03-2019, 10:12:53 »
In diesem konkreten Fall ging es um eine Reise, um Tschernobyl anzusehen. Ich kann hier zum Beispiel nicht nachvollziehen, wieso man meint, dass man nur daraus lernen kann, wenn man persönlich mal dort war. So viel Einfühlungsvermögen kann ich auch haben, ohne dass ich unbedingt dort hinreisen muss. In diesem Fall wurde es natürlich auch gleich auf jeder sozialen Plattform gepostet, dass man dort ist. Also für mich ist das eigentlich mehr schaulustig sein und "sich von anderen abheben wollen", mit dem Deckmantel, dass man sich halt weiterbilden will. Das hat mich wohl recht gestört in der Diskussion. Wahrscheinlich weil ich da eben solche Fälle im Kopf habe, wie blues es beschreibt. Und das find ich dann doch recht anstandslos. Andererseits, ich weiß nicht, in welchem Ausmaß es den Leuten dort hilft, dass der Tourismus dort wegen des Unglücks steigt. Also vielleicht hat es ja auch was Gutes...
Stimmt schon, es ist sehr von der Situation abhängig. Ich finds ja auch gut, dass es die ehem. Konzentrationslager noch gibt. Da sieht man wenigstens wozu jeder Einzelne in der Gruppe fähig ist und da kann aus meiner Sicht wirklich daraus lernen.

Offline lara_ela

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Re: Dark Tourism und Katastrophentourismus
« Antwort #6 am: 25-03-2019, 10:50:29 »
Ja, an Tschernobyl dachte ich jetzt auch.
Im Prinzip kann man Mauthausen dazu zählen.
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Offline TheMechanix

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Re: Dark Tourism und Katastrophentourismus
« Antwort #7 am: 25-03-2019, 10:54:31 »
Ich finds ja auch gut, dass es die ehem. Konzentrationslager noch gibt. Da sieht man wenigstens wozu jeder Einzelne in der Gruppe fähig ist und da kann aus meiner Sicht wirklich daraus lernen.

Ich hab u.a. auch an die Konzentrationslager gedacht...ich find auch, dass man sowas wenigst einmal im Leben besuchen sollt, einfach weil es was anderes ist, wirklich physisch an so einem Ort zu stehen, die Dinge mit den eigenen Augen vor sich zu sehen, als nur auf Bildern oder Filmen...ich kann natürlich nur für MICH sprechen, aber ich hab so manches zu dem Thema gelesen, hab so einiges von Menschen selbst erzählt bekommen, aber den stärksten Eindruck dieses Grauens (oder zumindest einen Ansatz davon, bzw. soweit das halt geht) hab ich beim Besuch in Auschwitz II bekommen...

Gegen eine Reise um Tschernobyl spricht ja mMn auch nichts, wenn man halt wirklich der Ansicht ist, man kann nur draus lernen, wenn man mal dort ist (das darf ja auch jeder grundsätzlich anders sehen)...im Kontext mit zig Posts auf Facebookinstagramtwitter wirkt das dann aber wieder ganz anders (das hab ich eben damit gemeint, es kommt drauf an), bzw. sieht das halt dann doch mehr nach Schaulustigkeit als nach tiefergehendem Interesse aus...
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Offline lara_ela

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Re: Dark Tourism und Katastrophentourismus
« Antwort #8 am: 25-03-2019, 10:56:44 »
mMn wirken fast alle Postings auf sozialen Medien nach Schaulustig nd und show off
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Offline TheMechanix

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Re: Dark Tourism und Katastrophentourismus
« Antwort #9 am: 25-03-2019, 11:00:47 »
mMn wirken fast alle Postings auf sozialen Medien nach Schaulustig nd und show off

Naja...kann man meiner Meinung nach a net verallgemeinern...es hängt (wie auch beim Thema dieses Threads) einfach vom WIE ab...
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