Autor Thema: Das Ende der Subkulturen  (Gelesen 658 mal)

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Offline lara_ela

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Das Ende der Subkulturen
« am: 08-12-2020, 10:59:13 »
Durch das Video über die Metalszene vom Dunklen Parabelritter


bin ich auf diesen Artikel gestoßen:
http://economy.at/dossier/das-ende-der-subkulturen

"Anti-Establishment und Protestkulturen haben heute keinerlei Bedeutung mehr. Kaum entsteht eine neue alternative Nischengruppe in der Gesellschaft, wird sie vom Marketing-Apparat instrumentalisiert und zur Mode erklärt."
ist da zu lesen. Und das hat irgendwie mit Emo begonnen für mich. und hat dann bei den Krocha einen traurigen Höhepunkt erreicht. Traurig insofern, als diese Subkultur für mich keine Kultur, sondern ein Konstrukt war und insofern sowieso keine Überlebenschance hatte (zum Glück? :P)

Aber der Parabelritter sagt davor auch noch einiges, das mir irgendwie bekannt vorkam: Man hat sich früher über Frisur und Schuhe einer Subkultur zugehörig definiert. Also nicht: andere stecken einen in eine Schublade, sondern man hat sich das selbst so ausgesucht und irgendwie konnte man dann anhand der Schuhe fast die gesamte Lebenseinstellung herauslesen.
Seine Frage lautet daher auch, ob diese Szenen alle noch da sind, man sie aber einfach nicht mehr sieht...
Sehr interessantes Thema. Sehr interessant verarbeitet vom Dunklen Parabelritter. Sehr interessanter Artikel.
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Offline TheMechanix

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Re: Das Ende der Subkulturen
« Antwort #1 am: 08-12-2020, 20:15:01 »
Also sowohl am Konzert von "The Darkness" als auch auf dem von Monster Magnet (heuer im Februar) hätt ich nicht bemerkt, dass die Metalszene stirbt...ja, Junge gibt es weniger als Alte, aber das war vor 20 Jahren auch so ;D (jedenfalls hab ich vor 20 Jahren auch nicht viele Gleichaltrige getroffen :P)...am Picture On seh ich auch Jahr für Jahr Junge bei den Metalbands headbangen, insofern mach ich mir um die Szene auch keine Sorgen...für andere Szenen kann ich nicht sprechen, aber die Metalszene lebt definitiv noch immer, also zumindest war sie vor Covid noch sehr lebendig...

Allgemein find ich, das ist nichts anderes als genau das, was er selbst im Video sagt, das bewahrende Schrebergärtner-Denken...was erwartet man sich denn, dass sich Szenen und Subkulturen nicht verändern, während sich die gesamte Gesellschaft über X Jahrzehnte weiterentwickeln? Der Metal der 90er hat mit dem aus den 70ern streckenweise nur sehr wenig gemeinsam, wie soll da eine Szene homogen bleiben? - Je älter ich werd, desto lächerlicher find ich teilweise die Versuche der Konservierung...und desto lächerlicher find ich auch die Vorwürfe "die werden nie wieder so groß sein, wie ihre Idole", weil DAS nämlich nicht stimmt, weil da die Zeitachse nicht berücksichtigt wird (wieviele Bands der 80er und 90er sind heute Helden, die sich damals den gleichen Scheiß anhören mussten, dass sie nie so groß sein werden, wie ihre Idole?)...

Ich hab mir nicht alles angehört, aber der Vorwurf, dass die Subkulturen aussterben ist kein neuer, so wie "Früher war alles besser" kein neuer Satz ist...Subkulturen verändern sich und wenn man sie mit dem Blick der Vergangenheit betrachtet, ja, dann sterben manche...aber sie verändern sich auch und ja, mag sein, dass manches kommerzialisiert, kapitalisiert wird, aber genauso gibt es nach wie vor Rebellion und Widerstand, nur halt an anderen Orten...und weil heute alles komplett öffentlich ist, besteht der Widerstand vielleicht nur darin, privat zu sein..
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Offline lara_ela

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Re: Das Ende der Subkulturen
« Antwort #2 am: 08-12-2020, 23:15:43 »
Aus dem Artikel:
"Die Punk-Bewegung etwa hatte ihre Bedeutung und ihren relativen Einfluss in dem Moment verloren, als das erste „Punk-Outfit“ im Kaufhaus erhältlich war."

"Heute sind Nischenkulturen kaum mehr als Spleens, da keine rebellische Substanz mehr in ihnen keimt. Zwar existiert eine gruppenbestimmte Empörung über den Mainstream und seine Langeweile, aber es sind wenig eigenständige Gedanken zu finden."

Dazu fällt mir natürlich ein:
"Man hat den Trend gehasst, bis man wutschnaubend erkennt
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