RBeX - Die alte Community

Mir ist das nicht wichtig, dass alles so ist, wie ich es als Kind hatte.
Der Ort ist ein anderer, die Personen sind andere, ich hab das Essen geändert und auch die Dekoration des Baumes, keiner singt mehr.
Meinem Mann ist es auch nicht wichtig, an seinem Kindheits-Weihnachten festzuhalten.

Ich mag, dass alle Anwesenden eine schöne Zeit haben, dass es lustig und entspannt ist.
Das ist das Wichtigste.

Mein Mann und ich feiern "unser" Weihnachten seit 2005. Seit wir eine eigene (gemeinsame) Wohnung haben, gehört der 24.12. uns (und jetzt auch unseren mittlerweile 3 Kindern). Dass wir beide uns da zamfinden war aber nicht so schwer. 

Damit haben wir natürlich längst unsere eigenen Abläufe. 
Die beiden Weihnachtsfeiertage gehören dann den Familien, wobei wir mit den Kindern gemeinsam am 25. bei meinen Eltern und am 26. bei meinen Schwiegereltern sind, inkl. Geschwistern, deren Kindern und noch lebenden Großelternteilen. 

Was ich will:
* großen Christbaum
* Bescherung VOR dem Abendessen, mit Einbruch der Dunkelheit (das war tatsächlich in meiner Familie immer so und vorher essen würde ich nie wollen)
* ich gehe auch gern in die Kirche/zum Krippenspiel, wir waren aber nicht jedes Jahr (Sohn war wie er klein war regelmäßig zu Weihnachten krank und im Vorjahr waren wir dann auch nicht)
* viele Geschenke    (nicht für mich, aber für alle anderen    ) ich lege Wert drauf, dass es kein Klumpert ist, ich mache mir sehr viele Gedanken und alles was ich für die Kinder aussuche wird auch viel genützt 
* gutes, festliches Essen (bei uns gibts Fondue, weil das gut schmeckt und wenig Aufwand ist- wäre da aber für Alternativen prinzipiell offen wenn irgendwas dagegen spräche) 
* die Weihnachtsgeschichte lesen 
* Foto machen wir zu viert auch jedes Jahr 


Am 25. gibts dann das Weihnachten aus meiner Kindheit, mit aufwendig gekochtem Menü meiner Mama und ebenfalls großem Geschenkeberg (okay, aber da sind wir einfach mehr Personen).

Ich glaube es gibt schon viele Leute, die zuerst essen und dann erst später Bescherung machen. 

Bei uns kommts vom Ablauf drauf an, ob wir beim Krippenspiel sind. Wenn ja und unsere Kinder spielen mit, dann sind sie am frühen Nachmittag bei der Probe und dann ist das Krippenspiel und um 16:30 ist es aus und wenn wir daheim sind ist "sofort" die Bescherung.  Für direkt bei der Bescherung machen wir uns vorher schon aus, welche Lieder gesungen werden. Das Foto ist dann schon nach dem Mittagessen. 
Aber bei uns werden die Lieder schon wieder weniger, ich werd meine pubertierenden Kinder nicht zwingen. Bei meinen Eltern wird eh das ganze Programm rauf und runter gesungen (wobei ich nicht weiß, ob sie sich heuer singen trauen drin, letztes Jahr wars Outdoor und mit Abstand und es waren zwei Bescherungen, einmal mit Großeltern und dann nochmal ohne).

Bescherung ist bei uns NACH dem Essen. 
Kirche waren wir früher, mittlerweile geht niemand mehr aus der Familie. 
Ich selbst würd eigentlich gern in die Kirche gehen zu Weihnachten, will aber nicht allein gehen, also lass ich es immer. 

Früher, als meine Oma noch gelebt hat, war das alles sehr "streng"
* alle waren fesch angezogen mit Kleid und Anzug oÄ
* es gab einen echten Baum mit echten Kerzen und echten Sternspritzern und alle hatten echt Angst, dass der Anfang Dezember gekaufte, halbverdorrte Baum nicht gleich in Flammen aufgeht
* alle mussten im Kinderzimmer meiner Mama warten, dann kam das Glockerl und dann wurde Stille Nacht zur CD gesungen.
* dann gabs Geschenke, die ich meistens austeilen durfte
* dann als Essen kalte Platte und einen Mayonnaise-Salat von meiner Mama (mit Joghurt, war also nicht ganz so schwer) und danach Kekse

Dann ist meine Oma 2009 gestorben und wir haben die ersten Jahre danach alles umgeworfen, es gab keinen Baum, nur eine große Kerze in Erinnerung an die Oma, das Glockerl fiel weg, die festliche Kleidung ebenfalls und es gab Raclette - und trotzdem den Mayonnaise-Salat.
Als mein Opa sein Krankenbett im Wohnzimmer hatte, haben wir wieder auf kalte Platte umgestellt, damit er nicht im Raclette-Dunst schlafen muss.

Und dann ist 2016 mein Opa gestorben, seither (wobei, nein, 2016 waren wir dann in Mexiko für Weihnachten und Silvester) gibts wieder Raclette, immer noch den Mayonnaise-Salat (immer noch mit Joghurt), wir singen immer noch Stille Nacht - inzwischen zur Alexa - und angezogen sind wir kamot. Vor 2 Jahren hab ich den kleinsten Christbaum gekauft, den ich gefunden hab, letztes Jahr gabs keinen, ich mach das nach Lust und Laune