Autor Thema: Angelinas Brüste  (Gelesen 2001 mal)

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Offline lara_ela

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Angelinas Brüste
« am: 17-05-2013, 23:06:03 »
Angelina Jolie hat sich ja aus Angst vor Brustkrebs beide Brüste entfernen lassen.
Es handelte sich um eine Mutation des BRCA1 Genes, das bei ihr eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit resultieren ließ, weshalb sie sich dazu entschloss...

in Amerika ist diese OP gar nicht so selten. dieses Gen wird untersucht und wenns mutiert ist, wird geschnippelt (gelassen).

höchst interessant ist dabei, dass in Amerika eine einzige Firma das Patent auf dieses Gen hat und alle Tests über diese Firma laufen. Das heißt, eine zweite Meinung einzuholen ist nicht möglich. Ob der Test auch so zuverlässig ist, ist nicht ganz klar... eine Studie mit dem Test wird ja nicht zugelassen. Ist irgendwie komisch...

Ich hab jetzt ein bissi gelesen, vor allem auch die Kommentare unter den Meldungen, da sind die Meinungen ja sehr geteilt.

wir hatten ja auch mal die Frage, ob man, wenn man von einer Erbkrankheit weiß, Kinder bekommt...
in diesem Zusammenhang stellte ich mir (oder dem Forum auch?) die Frage, ob man sich auf solche Krankheiten testen lassen würde... in Ami-Serien kommt da ganz gern Chorea Huntington dran... wo die Leut immer überlegen, ob sie sich auf das Gen untersuchen lassen sollen oder nicht... in diesem Fall allerdings bringts ja nix, weil man gegen die Krankheit sowieso nix machen kann.

Man weiß, dass man bei einem Motorradsturz ohne Helm ein höheres Risiko hat zu sterben - also trägt man Helm. Man hat die Gurtenpflicht im Auto eingeführt, weil man einfach gemerkt hat, dass es was bringt.... Man macht tagtäglich risikobehaftete Sachen (man weiß ja sowieso nie, ob man vom Ast erschlagen, vom Auto zamgeführt, oder ein Aneurysma im Hirn platzt.) aber man kann Risikos minimieren - es sei denn, man sucht den Kick.

Mal abgesehen davon, ob das nun die Jolie war oder jemand anderer, und sie ja sicherlich ein Ärzteteam hat, das dem Otto-Normal-Verbraucher nicht zur Verfügung steht: ich hab es zuerst für vollkommen bescheuert und übertrieben gehalten.
Mittlerweile bin ich mir nicht mehr so sicher. Wenn man die eigene Mutter sterben gesehen hat, und weiß, dass man eine gute Chance hat genauso zu enden (und noch dazu, scheint ein CA mit dieser Mutation therapieresistenter zu sein, als mit zB brca2 Mutation), wird man da nicht sensibler auf dieses Thema?
Ich hab auch überlegt, dass man einfach engmaschiger Vorsorgeuntersuchungen machen sollte, wenns schon so ist. aber anscheinend, das wusste ich nicht, und wollte ich auch gar nicht wissen, werden nur 75% der Karzinome bei den Vorsorgeuntersuchungen entdeckt (wie man dann die anderen entdeckt weiß ich nicht).
Andererseits habe ich auch gelesen, dass sich diese Wahrscheinlichkeit (also ihre 87%) darauf bezieht, dass man bis zum irgendwas bei 80.Lj an Brustkrebs erkrankt... und da muss man sich schon überlegen, ob man dann nicht eher auf ein anderes Alter auf so eine radikale Maßnahme warten würde (ihre Mutter ist allerdings mit 50 oder 60 oder so gestorben. andererseits ist das ja nun auch wieder ein paar Jährchen her). Vielleicht sollte man warten, bis man den ersten, wenn auch noch so winzigen Knoten spürt oder sieht...

Allerdings: ich hab eine gute Chance auf kaputte Nieren... zum Glück stellt sich da also die Frage sowieso nicht, weil meine Nieren kann ich eh nicht vorsorglich amputieren.... würde ich es machen? weiß nicht.

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Offline PlüschPanda

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Re: Angelinas Brüste
« Antwort #1 am: 18-05-2013, 00:35:35 »
Ein Patent auf ein Gen? Wie bitte?
Wie soll da die Zuverlässigkeit garantiert werden, wenn eine zweite Meinung verboten ist?  :meschugge:
Und warum bloß wird keine Studie zugelassen?  ::)

...ein Schelm welcher böses dabei denkt.

die sind deswegen ah scho geklagt worden, mit dem resultat dass ihre patente eh passen (beziehen sich ah in erster linie auf diagnosemethoden) - mit ausnahme von denen auf dna-sequenzen. macht aber insofern kan unterschied, was ihre monopolstellung angeht.
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Offline TheMechanix

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Re: Angelinas Brüste
« Antwort #2 am: 18-05-2013, 02:42:07 »
Also (um das auf mich als Mann umzulegen) ich wüsst nicht, ob ich mir die Hoden entfernen lassen würd (ich mein, der Vergleich passt net zu 100%, aber egal jetzt), wenn bei mir festgestellt wird, daß ich mit 87% Wahrscheinlichkeit Hodenkrebs krieg...insofern weiger ich mich auch, die Operation von der Fr. Jolie für "bescheuert", "übertrieben" oder sonstwas anzusehen...ich mag a eigentlich gar net weiter drüber nachdenken, das entscheid ich dann, wenn's so weit ist...
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Offline PlüschPanda

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Re: Angelinas Brüste
« Antwort #3 am: 18-05-2013, 04:42:11 »
die klöten san a ned wirklich passender vergleich. einerseits definierst di als mann ned allzu sehr darüber bzw. 2 silikoneier rein und guad is, niemand wird den unterschied merken, andererseits haben bruste nix (bzw weniger) mit der hormonproduktion am hut, aber guad, da kann man nach einer kastration ah medikamentös dagegensteuern.

s spatzi wär da eher s passende körperteil, was prägnante geschlechtsorgane angeht ;)

und zur lieben frau jolie: elimination eines RISIKOS schön und guad...aber der psychische (und damiz einhergehende psychosomatische) clusterfuck wird sie früher oder später einholen.
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Offline Kurai

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Re: Angelinas Brüste
« Antwort #4 am: 18-05-2013, 10:12:09 »
Ich wüsst nicht ob ich's tun würde. Aber ich verstehe, dass die Jolie das hat machen lassen. Was ich gelesen hab, hat sie ja mitansehen müssen wir es ihrer Mutter dabei ergangen ist - das ist dann sicher wie ein Schlag ins Gesicht, wenn dir dann der Test sagt dass du mit so einer hohen Wahrscheinlichkeit diesen Krebs bekommst.
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Offline Sommerregen

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Re: Angelinas Brüste
« Antwort #5 am: 18-05-2013, 10:19:20 »
Seh ich eh auch so wie du.

Kurios ist jedoch, daß das jetzt als "revolutionäre" Entscheidung Ihrerseits dargestellt wird.  ;)
Dieses Procedere beide Brüste zu entfernen ist schon lang Usus bei positivem BRCA-1. Das war schon zu beginn meiner Ausbildung (2001) recht normal bzw. geläufig.

hm.... also sooooo Usus ists glaub ich nicht das man präventativ amputiert, oder? Ich kenns eher in Richtung verstärkte Kontrollen usw....
Aber du hast schon recht, "komplett neu" ists jedenfalls nicht.

Aber die Jolie kann sich ihre Brüste ja wenigstens durch professionelle Silikondinger ersetzen lassen.... dass kann sich ein Normalo halt schwer leisten und dass die Krankenkasse in dem Fall zahlt, hm.... glaub ich fast nicht.

Dass die Untersuchung patentiert is find ich strange. V.a. versteh ichs nicht, weil wenn die ensprechende DNA Sequenz bekannt ist kann man das doch recht einfach überprüfen via PCR und Southern Blot oder hab ich da jetzt einen Denkfehler  ???



Ich weiß aber auch nicht was ICH tun würd. Ich hab eine Freundin deren Mutter Brustkrebs hatte und ihre Oma auch. Ob die beiden selber getestet wurde weiß ich aber nicht ob sie auf BRCA-1 Mutation getestet ist.... Aber sie "zittert" jedes Mal bei der Vorsorgeuntersuchung usw...
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Offline Mariposa

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Re: Angelinas Brüste
« Antwort #6 am: 18-05-2013, 12:44:47 »
Naja..Usus. Vielleicht war das zu weit aus dem Fenster gelehnt. *g*

Sagen wirs so, es war zu dem Zeitpunkt, als ich eben Tumorlehre auf der Akademie hatte (2001/2) nicht unüblich und "relativ" normal es zu tun. Wollt mehr damit sagen, daß das eben nicht so neu ist, wies jetzt medial präsentiert wird.

Das war ja im Grunde das, was ich aussagen wollt damit. ;)
+++


Die Mutter einer Freundin hat sicher bereits vor 15 Jahren gemacht - in einer Brust wurde Krebs gefunden - in Folge beide Brüste komplett amputiert und neu aufgebaut - wurde von der Krankenkasse übernommen!


Die Frage stelle ich mir selber erst wenn es soweit ist  :(  - erhebliche Vorbelastung in der Familie ist gegeben...alle Untersuchungen bisher waren gott sei dank positiv...


Offline Sommerregen

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Re: Angelinas Brüste
« Antwort #7 am: 18-05-2013, 12:59:23 »
+++


Die Mutter einer Freundin hat sicher bereits vor 15 Jahren gemacht - in einer Brust wurde Krebs gefunden - in Folge beide Brüste komplett amputiert und neu aufgebaut - wurde von der Krankenkasse übernommen!

naja... das ist ja dann wahrscheinlich was anderes wenn schon was gefunden wurde. Bzw ist BCRA1 überhaupt schon 15Jahre bekannt? kA...

Bei der Mutter der  Freundin die ich oben erwähnt hab wurden glaub ich auch beide Brüste amputiert und danach chirurgisch rekonstruiert. Hat ebenfalls die Krankenkasse übernommen.
Wenn mans aber rein prophylaktisch macht, weiß ich nicht ob das die Kasse zahlen würde. Damit hab ich mich noch nie beschäfitgt bzw zum GLück nicht müssen.

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Offline gothicpuss

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Re: Angelinas Brüste
« Antwort #8 am: 18-05-2013, 13:19:39 »
In meiner Familie hat zum Glück niemand Brustkrebs... und ja, ich weiß, dass das net automatisch heißt, dass ich es nicht bekommen werde.
Ich versteh die Jolie schon. 87%-iges Risiko, das ist ja schon so gut wie sicher und ich würd's wahrscheinlich auch so machen. Ich hoffe nur, dass, falls es mal wirklich so weit ist, die Transplantation mit Eigenfett schon so fortgeschritten ist, dass man damit wirklich eine Brust rekonstruieren kann. Die Jolie hat ja eine Prozedur machen lassen, bei der die Brustwarzen erhalten bleiben. (Das hat sie geschrieben: "My own process began on Feb. 2 with a procedure known as a “nipple delay,” which rules out disease in the breast ducts behind the nipple and draws extra blood flow to the area. This causes some pain and a lot of bruising, but it increases the chance of saving the nipple.") Falls die KK nicht zahlen will, ist das ein Fall für einen Kredit.
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Offline PlüschPanda

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Re: Angelinas Brüste
« Antwort #9 am: 18-05-2013, 13:27:43 »
@sommerregen: wennsts per pcr amplifiziern willst, brauchst aber zerst a schnippelenzym für den abschnitt und fürn southern blot wiederum a sonde für die hybridisierung, sprich den zum gen komplementären dna-batzen. und die san für die exklusive verwendung patentiert.
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