Autor Thema: Arbeiten bis zum Umfallen  (Gelesen 2456 mal)

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Arbeiten bis zum Umfallen
« am: 07-07-2010, 11:29:49 »
http://news.orf.at/100706-53070/

Also ehrlich, mit derart asozialen und dummen Ideen darf sich die EU wirklich nicht wundern, wenn ihr so gut wie jeder negativ gegenübersteht...daß das Pensionssystem auf Dauer nicht mehr finanzierbar ist, ist sowieso jedem klar, aber das kann's ja wohl nicht sein, daß man, anstatt sich ein funktionierendes, neues System zu überlegen, einfach das Antrittsalter nach oben korrigiert...wenn ich mir das jetzt fürs Bauwesen hernehm: ICH tät des vielleicht no schaffen, daß i bis 70 aktiv im Büro bin, aber a Maurer, oder a Hilfsarbeiter? Die san mit 60 alle scho schwer bedient, das ist schlicht und einfach unmöglich, daß die mit 70 no a produktive Leistung erwirtschaften...mal abgesehen davon, daß es natürlich super is, wenn ma jetzt mit 70 erst in Pension geht, wie lang kann ma die dann no genießen? 10, 15 Jahre, längstenfalls 20 - und dann hupft ma eh scho ins Schachterl...wah, so eine scheiß Idee, das regt mich auf...
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Offline bert

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Re: Arbeiten bis zum Umfallen
« Antwort #1 am: 07-07-2010, 12:00:16 »
mich wundert das nicht das solche Aussagen kommen, weil die Personen die sich so einen Käse einfallen lassen sind weltfremde Zahlenmenschen.
Ist leider so das in der Politik aber auch in der Wirtschaft immer mehr Theortiker das Sagen haben, die sich an Ihren Kennzahlen aufgeilen, ohne die Realität zu kennen.
 
Ich halte diese Idee einfach das Pensionalter zu erhöhen, aus mehreren Gründen für einen ziemlichen Schwachsinn.
1. wie Mechanix bereits geschrieben, gibt es viele Hackler die körperlich nicht in der Lage sind bis 70 zu arbeiten und Leistung zu erbringen.
2. es wird der Arbeitsmarkt über Pensionierungen, Altersteilzeit etc. reguliert, also wird auch die Arbeitslosigkeit steigen. Ich sehe da das Problem das die Arbeistplätze fehlen werden um die Menschen länger zu beschäftigen und Arbeitslose zahlen auch nicht ins Pensionssystem ein.
 
 

Offline Charisma

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Re: Arbeiten bis zum Umfallen
« Antwort #2 am: 07-07-2010, 12:28:27 »
Irre! Ich hab zwar die Schlagzeile auf orf.at gelesen, aber extra nicht geklickt, um meine Nerven zu schonen.
Ich kann mir nicht vorstellen, bis 70 in meinem Beruf zu arbeiten. Da haben es 55 bis 60jährige oft schon schwer und leiden massiv unter dem Wandel der Zeit, ich würd das mit bis 70, glaub ich, auch nicht durchdrucken und meine Arbeit lieblos und frustriert verrichten. Hätte kein Verständnis mehr für das, was um mich herum geschieht.
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Offline Kurai

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Re: Arbeiten bis zum Umfallen
« Antwort #3 am: 07-07-2010, 15:00:50 »
Naja, warum soll das Antrittsalter nicht angehoben werden?  Die Menschen leben länger, sie bleiben länger gesund. Und es ist auch heute schon so das die Menschen nicht mehr das ganze Arbeitsleben bei ein und denselben Beruf bleiben, sondern etwa mit 40 (also die z.B für die Leute, die schwere körperliche Arbeit verrichten ideal) einen neuen Beruf erlernen.
Was ja auch gut wäre, dass man länger und dafür auch Teilzeit arbeitet, da es ja so ist dass zwischen 25 und 35 alles passiert: Familie, sich häuslich machen und Karriere.

So wird pro argumentiert und ich finde das auch schlüssig. Man muss sich halt mal auch von alten Systemen verabschieden.
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Re: Arbeiten bis zum Umfallen
« Antwort #4 am: 07-07-2010, 15:47:03 »
Und es ist auch heute schon so das die Menschen nicht mehr das ganze Arbeitsleben bei ein und denselben Beruf bleiben, sondern etwa mit 40 (also die z.B für die Leute, die schwere körperliche Arbeit verrichten ideal) einen neuen Beruf erlernen.

Wo lebst Du bitte? Willst ernsthaft jemand, der 40 Jahre am Bau ghacklt hat, dann mit 64 zur Umschulung zum AMS schicken? Das is ja nur mehr weltfremd...abgesehen davon, daß ma dann ein Heer von arbeitslosen Mittsechzigern hätten, weil wer stellt an 64jährigen ein? Heut ghörst ja mit Mitte 40 scho praktisch zum alten Eisen...

Edit: Und ja, man muß manchmal alte Systeme aufgeben, aber das wird ja eben nicht gemacht...der Bürger soll die Krot fressen, anstatt daß ma si den Kopf über ein finanzierbares Pensionssystem zerbricht...und das seh ich nicht ein, wieso ich bis 70 hackln muß, nur weil die von mir gewählten Volksvertreter z'deppat oder z'faul san, ihre Arbeit ordentlich zu machen...
« Letzte Änderung: 07-07-2010, 15:50:24 von TheMechanix »
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Offline Kurai

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Re: Arbeiten bis zum Umfallen
« Antwort #5 am: 07-07-2010, 15:55:45 »
Ja, der Punkt, dass ab 40 Jährige schwerere Chancen am Arbeitsmarkt haben is bedenklich. Aber da werden die Firmen bald eh umdenken müssen, denn die kinderreichen Generationen werden auch net jünger. Und warum soll ein Bauhackler net umlernen? Mit 45 ist sein Kreuz kaputt, warum soll er dann nicht leichte Arbeiten machen, eventuell umlernen anstatt das man ihn in die Frühpension schickt?
Und ganz ehrlich. Früher konnte sich keiner vorstellen in seinem Leben bei mehr als höchstens zwei Firmen zu arbeiten. Jetzt können sich viele net vorstellen halt mal im Berufsleben umzulernen oder zumindest berufsnah um zu steigen. Aber viele machen das ja heute schon.

@edit: die Sozialminister wurden schon Mitte der 80er Jahre auf das Pensionssystem hingewiesen, die das damals als realitätsfern und Theoriemüll bezeichneten.
« Letzte Änderung: 07-07-2010, 15:58:27 von Kurai »
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Offline bert

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Re: Arbeiten bis zum Umfallen
« Antwort #6 am: 07-07-2010, 16:00:43 »
Naja, warum soll das Antrittsalter nicht angehoben werden?  Die Menschen leben länger, sie bleiben länger gesund. Und es ist auch heute schon so das die Menschen nicht mehr das ganze Arbeitsleben bei ein und denselben Beruf bleiben, sondern etwa mit 40 (also die z.B für die Leute, die schwere körperliche Arbeit verrichten ideal) einen neuen Beruf erlernen.
Was ja auch gut wäre, dass man länger und dafür auch Teilzeit arbeitet, da es ja so ist dass zwischen 25 und 35 alles passiert: Familie, sich häuslich machen und Karriere.

So wird pro argumentiert und ich finde das auch schlüssig. Man muss sich halt mal auch von alten Systemen verabschieden.

das ist doch alles visionäre hirnwixerei, klingt alles schön, nur in der praxis funktioniert das alles nicht so wie sich diese leute das vorstellen.
glaubst du die firmen stehen kopf um einen 40 jährigen maurer zu bekommen der beim bfi auf systemadmin. umgeschult hat, wenn es genügend jüngere und qualifiziertere arbeitskräfte am markt gibt die diese arbeit verrichten können.

Offline Kurai

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Re: Arbeiten bis zum Umfallen
« Antwort #7 am: 07-07-2010, 16:03:10 »
Nein, in deinem erwähnten Beispiel natürlich nicht.
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Re: Arbeiten bis zum Umfallen
« Antwort #8 am: 07-07-2010, 16:16:51 »
Ja, der Punkt, dass ab 40 Jährige schwerere Chancen am Arbeitsmarkt haben is bedenklich. Aber da werden die Firmen bald eh umdenken müssen, denn die kinderreichen Generationen werden auch net jünger. Und warum soll ein Bauhackler net umlernen? Mit 45 ist sein Kreuz kaputt, warum soll er dann nicht leichte Arbeiten machen, eventuell umlernen anstatt das man ihn in die Frühpension schickt?
Und ganz ehrlich. Früher konnte sich keiner vorstellen in seinem Leben bei mehr als höchstens zwei Firmen zu arbeiten. Jetzt können sich viele net vorstellen halt mal im Berufsleben umzulernen oder zumindest berufsnah um zu steigen. Aber viele machen das ja heute schon.

@edit: die Sozialminister wurden schon Mitte der 80er Jahre auf das Pensionssystem hingewiesen, die das damals als realitätsfern und Theoriemüll bezeichneten.

Mit 45 wird (in der Privatwirtschaft) eh keiner in die Frühpension geschickt (die Abschläge kann si ja kein Mensch leisten) und ich red auch nicht von 45jährigen, aber wie lang soll der Mensch arbeiten? Jetz verbringst eh DIE Zeit deines Lebens, wos'd jung und agil bist mit dem Arbeiten, jetz sollst dann a no bis ins hohe Alter hackln? Irgendwann muß amal Schluß sein, wir san ja keine Roboter...ich find's ja erschreckend, daß es tatsächlich Leute gibt, die das gut finden...ich hab ka körperlich anstrengende Arbeit, aber ich möcht net no mit 70 arbeiten müssen, weil ich sonst so hohe Abschläge hab, daß i net mehr leben kann...wobei, ICH krieg sowieso ka staatliche Pension mehr, mir wird's eh egal sein... ::)

@Edit: Ich weiß, die Sozialversicherung war scho a Streitpunkt zwischen Kreisky und Androsch...umso schlimmer, daß sich wieder mal nichts tut...

Aber is scho super, der männliche Durchschnittseuropäer wird 76,5 und soll bis 70 arbeiten...ein toller Lebensabend erwartet uns da...und dann preis' ma uns alle, wie super Europa is? Zum Speibn...
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Offline nox

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Re: Arbeiten bis zum Umfallen
« Antwort #9 am: 07-07-2010, 16:17:57 »
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das Wollen muss zuerst sein.

Ein Arbeitskollege geht nächstes Jahr in Pension, mit 59. er sagt, dann wirds ihm besser gehen, weil seine Nebengeschäfte dann besser laufen werden. der wird weiterarbeiten, privat, schwarz und sicher noch jahre (er hat sich in der Arbeit die letzten 25 Jahre ned angestrengt)

sein Bruder ist 8 Jahre Jünger und scho 2 Jahre n Pension (ÖBB) seitdem gondelt er in der Weltgeschichte umher (Fernost und Südamerika)

Mein Opa war selbständig und hat mit 70 aufghört zu arbeiten und hatte durch den stehenden Beruf die letzen 20 Jahre seine Beine bandagiert um arbeiten zu können.


irgendwie ist das in meinen Augen ned fair. (aber ich hab halt auch keine Lösung)
Wenn du tot bist, dann weißt du nicht, dass du tot bist.
Das ist nur schwer für die anderen.

Genauso ist es, wenn du blöd bist.

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