Autor Thema: Climate Crimes  (Gelesen 1485 mal)

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Online lara_ela

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Climate Crimes
« am: 06-12-2012, 09:41:36 »
[so, jetzt hatte ich einen langen Text geschrieben, jetzt ist der wieder weg *grml*]

gestern in der ZIB24 wurde der Film Climate Crimes kurz vorgestellt und der Filmemacher interviewd.

Hier ist mal der Link zu einem Interview im Standard
http://derstandard.at/1345165584349/Klimaschutz-ruiniert-statt-zu-schuetzen

Es ist einfach traurig (untertrieben) was im Namen des Klimaschutzes - vor allem mit dem Namen "erneuerbare Energie" - alles zerstört wird.

Es erinnert mich irgendwie ein bissi an die Entwicklung des Elektroautos, wo jetzt erklärt wird wie umweltschonend das ist.
Dass die Gewinnung von Strom auch nichts schont wird erst auf einem anderen Blatt erwähnt, damit man keinen Zusammenhang herstellt.
Und eigentlich geht es nur darum Energie zu sparen und nicht alles zu verpulvern. Stattdessen wird einem erklärt, dass die E-Fahrzeuge schonened sind, also ist das Gewissen des Nutzers rein, wenn er die 5m fährt anstatt zu gehen.


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Re: Climate Crimes
« Antwort #1 am: 06-12-2012, 10:10:19 »
Mm, na hoffentlich erklärt der Film dann auch, welche Formen der Energiegewinnung wir dann stattdessen nutzen sollen, wenn zB die Wasserkraft so "schlecht" ist. Einfach nur sagen, diess und das sei schlecht, is immer so sinnlos in einer Zeit, wo der Energieverbrauch stätig ansteigt. (Gilt natürlich auch für die generelle Verteufelung von Atomenergie, wie wir's in Österreich gerne machen.)
Gscheiter, als bestimmte Formen zu verteufeln, wäre halt, wenn sich die Konsumenten bei der Nase nehmen und bewusster mit Energie umgehen.
Die Überlegung, die in Deutschland grad aufkommt, in Zukunft bei Engpässen "Strompausen" einzuführen, wo für ein Gebiet für 1-2 Stunden bewusst der Strom abgedreht wird, find ich gar ned so schlecht.
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Re: Climate Crimes
« Antwort #2 am: 06-12-2012, 10:18:41 »
ja, bei dem Film geht es auch darum, dass der einzige Ausweg eine persönliche Änderung des Energieverbrauches ist.
Ja, und Wasserkraft ist dann schlecht, wenn sichs überhaupt nicht auszahlt, wie in seinem Beispiel in Brasilien, wo ein riesiges Gebiet Regenwald überflutet wurde. das rechnet sich nicht!
Auch bei Biosprit wird Regenwald gerodet, um diese Ölpalmen anzubauen. während der Rodung wird CO2 freigesetzt wegen des Torfes, auf dem die Bäume stehen.
In Deutschland wurde letztes Jahr für die Biogasanlagen so viel Industriemais angebaut, dass zum einen die Probleme der Monokulturen gefördert wurden und zum anderen Deutschland das erste mal seit Ewigkeiten nicht mehr in der Lage war, seinen eigenen Getreideverbrauch für Nahrungsmittel zu decken.
In Graz... ja... da gehen ein paar Huchen flöten... aber es wird uns auch so verkauft, dass es ja so super ist dieses Kraftwerk zu bauen, weil es ja erneuerbare Energie ist.

Wie gesagt, es geht nicht darum, dass er sagt "Wasserkraft ist schlecht", sondern er sagt: "es rechnet sich nicht ein Wasserkraftwerk zu bauen, wenn durch diesen Bau mehrere Hektar Regenwald zerstört werden" und ich denke, es ist bekannt, dass es da jetzt nicht um die armen armen Bäume geht, die ja so hübsch anzuschauen sind, sondern darum, dass der Regenwald der wichtigste O2 Produzent ist und dementsprechend auch CO2 Konsument! es rechnet sich nicht.
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Re: Climate Crimes
« Antwort #3 am: 06-12-2012, 10:24:04 »
Wie gesagt, es geht nicht darum, dass er sagt "Wasserkraft ist schlecht", sondern er sagt: "es rechnet sich nicht ein Wasserkraftwerk zu bauen, wenn durch diesen Bau mehrere Hektar Regenwald zerstört werden" und ich denke, es ist bekannt, dass es da jetzt nicht um die armen armen Bäume geht, die ja so hübsch anzuschauen sind, sondern darum, dass der Regenwald der wichtigste O2 Produzent ist und dementsprechend auch CO2 Konsument! es rechnet sich nicht.

Aber in dem Interview wurden halt keine Alternativen erwähnt oder erklärt. (War jo aber auch ein sehr kurzes Interview. ;))
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Offline nox

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Re: Climate Crimes
« Antwort #4 am: 06-12-2012, 10:26:37 »
es ist schon schlimm, keine Frage.
Was wir brauchen wären aber vorrangig Lösungen.

@strompausen.
Was würde passieren? die Schäden wären wohl enorm (und die Energievernichtung dabei vermutlich auch), die wirtschaftlichen Schäden mein ich dabei erst mal noch gar nicht.
Was aber nicht heisst, dass man sowas nicht langfristig machen wird (können), aber es muss vorbereitet werden. zB Müssen Elektrogeräte so entwickelt werden, dass sie das aushalten können. zB Heizungen, Waschmaschinen, Geschirrspüler, Tiefkühler, computer etc  jetzt nur beispielhaft. das dauert sicher no 20 Jahre bis ma da über 50% ausgerüstet sind.
Und begleitend muss ma dafür sorgen, dass ned jede Firma/Haushalt sich für solche Strompausen einen Notstromgenerator zulegt, wo die Strompause dann zu Umweltauswirkungen führt, die ein Viel/Zigfaches sind, wie ohne.
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Re: Climate Crimes
« Antwort #5 am: 06-12-2012, 10:48:16 »
Klimaschutz ist ein prima Geschäft und das geht gut weil die Menschen einerseits ein schlechtes Gewissen haben, aber andererseits sich nicht einschränken wollen.
Und ohne persönliche Einschränkungen wird es nachhaltig keinen Klimaschutz geben.

Um wirklich nachhaltig etwas zu bewegen muss es wohl einen Strukturwandel geben weg von der Konsumgesellschaft hin zu anderen Lebensformen.
Fängt an das die Menschen in der nähe Ihres Arbeitsort wohnen um nicht pendeln zu müssen, das wir uns wieder mehr von dem ernähren das wir selbst erwischaften können und einiges mehr.....

Aber da sich das schwer und wenn auch nicht kurzfristig ändern lässt und die Schwellenländer auch Wohlstand und Konsum haben möchten sehe ich schwarz das sich in absehbarer Zeit sich etwas ändert.

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Re: Climate Crimes
« Antwort #6 am: 06-12-2012, 10:58:10 »

Aber in dem Interview wurden halt keine Alternativen erwähnt oder erklärt. (War jo aber auch ein sehr kurzes Interview. ;) )

er hat das gestern im Interview in der ZIB nochmal herausgestrichen.
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Re: Climate Crimes
« Antwort #7 am: 06-12-2012, 11:48:12 »
Und ohne persönliche Einschränkungen wird es nachhaltig keinen Klimaschutz geben.

In einer Zeit, wo Menschen Lichtautomatik brauchen, weil sie zu blöd/faul san, das Licht beim Auto selbst einzuschalten, soll sich irgendwer persönlich einschränken? Na genau...das erscheint mir doch etwas unrealistisch... ;)

Zum Thema an sich: Ich hab schon aufgehört, mich über "Klimaschutz" zu ärgern...wir spülen kubikmeterweise Wasser von allerbester Qualität im Häusl runter, wir bauen Elektrogeräte nur mehr mit beschränkter Lebensdauer und so, daß man sie nur mehr auf Standby setzen kann, wenn man sie nicht gerade ausstecken will (sixt, erinnert mi daran, daß i ma endlich an gscheitn Netzstecker besorgen will, daß i beim Schlafengehen nur mehr auf a Knopferl drücken muss und ALLES is ausgschaltn), wir verbieten Glühbirnen, weil die so böse san, aber bauen Energiesparlampen, die hochgiftig und mühsam zu entsorgen san, wir verbieten es, daß man Solarenergie zur Eigenstromproduktion verwendet, wir pumpen das Geld in (veraltete) Atomkraftwerke, deren Abfall jahrtausendelang hochgefährlich ist und in sonstige Kraftwerke (für die dann eben km² an Natur vernichtet wird - daß OHNE an Eingriff in die Natur Kraftwerksbau a net notwendig is, is aber a klar, also ganz so leicht darf ma si's dann a net machen), anstatt in die Forschung, um Solar- und Windenergie künftig effektiv und effizient zu nutzen (und uns so vom Öl unabhängig zu machen - was übrigens a no a grandiose politische Nebenwirkung wär)...was soll ma da no sagen?

Es ärgert mi dann meistens, daß für die großen politischen Verfehlungen dann die Bevölkerung hinhalten und sich einschränken soll...es is net die Aufgabe der Bevölkerung, mit Einschränkung den Regenwald zu retten, weil die Politik zu unfähig ist, langfristig vernünftigen Klimaschutz zu betreiben...daß a gewisse Einschränkung durchaus notwendig sein wird, erkennt eh jeder an, aber nur auf Einschränkung plädieren, ohne gleichzeitig zu versuchen, die überall zur Verfügung stehende Energie besser zu nutzen, das is genauso wie in der Finanzwelt, da wern momentan auch alle Budgets "saniert", indem ma auf der Ausgabenseite die Bevölkerung beschneidet, aber auf die Einnahmenseite scheißt...aber gut, vielleicht seh ich's wiedermal mit dem zu einfachen Blick des Technikers...
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Re: Climate Crimes
« Antwort #8 am: 06-12-2012, 11:59:48 »
nein, ich stimme dir zu!

was ich noch sagen wollt zu Facie: Ich find das Schlimme daran ist, dass es uns als Naturschutz verkauft wird, dass ein Wasserkraftwerk gebaut wird, oder dass es den Biodiesel gibt.
dass ma irgendwo eingreifen muss is klar. Ein Windpark sieht hässlich aus! ja! aber der Wind bläst einfach. Die Donauauen sind ein anderes Beispiel, die gäbe es in der Form ohne die Dämme gar nicht. oder wo ein Biber oft Überschwämmungen entstehen lässt durch riesige Dämme (also die Riesenbiber in Amerika mein i jetzt).

so wie Vegetarier, die einem vorwerfen, dass man die armen Tiere isst und sich nicht informieren, wo ihre Sojabohne herkommt....

Zum Steuern fällt mir wieder auch die Pendlerpauschale ein. Anstatt dass man hier gleich zusätzlich eine Steuerung einbaut, indem es ein jobticket gibt, das die AG den AN günstiger zur Verfügung stellen können, wird über das km Intervall diskutiert...
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Offline bert

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Re: Climate Crimes
« Antwort #9 am: 06-12-2012, 14:07:49 »
In einer Zeit, wo Menschen Lichtautomatik brauchen, weil sie zu blöd/faul san, das Licht beim Auto selbst einzuschalten, soll sich irgendwer persönlich einschränken? Na genau...das erscheint mir doch etwas unrealistisch... ;)

Ich halte es auch für unrealistisch nicht weil die Menschen zu blöd sind sondern weil keiner verzichten möchte und wenn ich ehrlich bin ich auch nicht besser weil freiwillig will ich auch nicht so manche Annehmlichkeit aufgeben.... ;)


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