Autor Thema: Gewalt "Männerdomäne"  (Gelesen 4512 mal)

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Margery

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Gewalt "Männerdomäne"
« am: 27-11-2009, 13:47:53 »
Ich lese ja häufiger in "diestandard.at" - natürlich, auch diesen darf man nur mit Vorbehalt lesen, immerhin muss einem von vorn herein klar sein, dass dort vor allem Radikalfeministinnen schreiben, die in vielen Dingen vielleicht ... naja ... sagen wir mal: die Realität genauso unter den Tisch kehren wie ihre männlichen Macho-Kollegen zu denen sie das Pendant sind.  :D

Aber immer öfter denk ich mir: es wird immer von "Gewalt an/gegen Frauen" geschrieben, häusliche Gewalt wird auf "Mann schlägt Frau und/oder Kinder" reduziert.
Vor längerer Zeit habe ich im Profil einen Artikel "Manche Väter sind zum fürchten" gelesen und mir schon damals gedacht "- manche Mütter aber auch!"

Die Statistiken sprechen da eine eindeutige Sprache: schon heute ist es so, dass in Berlin 28% aller Fälle von häuslicher GEwalt, wo ein Partner den anderen schlägt, von Männern angezeigt werden, die  von ihren Frauen geschlagen werden. Nur ist bei den Männern (aufgrund des "ich-fühl-mich-als-Pantoffelheld"-Gefühls die Dunkelziffer wahrscheinlich noch größer als bei Frauen - und bei denen ist sie wahrscheinlich schon nicht gerade verschwindend gering). Sogesehen wäre die Statistik wahrscheinlich annähernd ausgeglichen, wen man alle Opfer wüsste!

Bei häuslicher GEwalt gegen Kinder ist die Aussage noch deutlicher: in 47% aller Fälle, wo ein Kind geschlagen wird, ist die Mutter! der schlagende Elternteil.

Seit ich das weiß machen mich Ausdrücke wie "FRAUENhaus" oder "Lobbies für Gewalt gegen FRAUEN" zornig. Warum nicht Hilfsnetzwerke gegen Oper von häuslicher Gewalt (egal ob Mann oder Frau), warum nicht eine Lobby als Rechtshilfe für Frauen UND Männer. Nicht nur Frauen sind mit dem langen Rechtsprozedere nach einem "Gewalt-Partner" oft überfordert. Doch auch Männer?  :-X

Was hat das noch mit Feminismus zu tun, wenn ich weibliche Opfer besonders hervortue, männliche aber unter den Tisch kehre ?  ???
Wenn ich andersrum bei Männern die Gewalt besonders hervorhebe, die ich bei Frauen unter den Tisch kehre (immerhin sind ja "Kinderschläger" ja fast ausgeglichen zu 50% Männer, zu 50% Frauen).

Warum nicht ein "Netzwerk gegen häusliche Gewalt" - egal von wem sie ausgeht, an wem sie begangen wird.
Und selbst wenn Männer weniger häufig von Frauen geschlagen werden als umgekehrt: auch sie verdienen doch eine Stimme?

Ist Gewalt also doch kein "männliches Phänomen"?
« Letzte Änderung: 27-11-2009, 13:51:38 von Margery »

Offline lara_ela

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Re: Gewalt "Männerdomäne"
« Antwort #1 am: 27-11-2009, 14:02:36 »
soweit ich weiß´gibts auch Männerhäuser...

es ist wahrscheinlich auch eine Frage des Definition von "Gewalt" bzw des Ausmaßes. wissen tu ichs nicht, stelle jetzt nur Vermutungen auf: ich denke, dass Mütter, die auch noch viel häufiger mit ihren Kindern zusammen sind, eher mal eine Ohrfeige austeilen (auch aus zeitgründen schon wahrscheinlicher), während ein Vater, der seine Kinder schlägt, gleich mal zum Gürtel greift und mal ordentlich den Hintern versohlt. oder auch, wenn die Frau rabiat ist und den Mann schlägt, geschieht das wahrscheinlich nicht bis zur krankenhausreife, sondern ist das eine Ohrfeige oder halt sonstige Unterdrückung, während Männer da schon ordentlich zuschlagen, dass gleich mal eine Lippe geplatzt ist oder ein Zahn fehlt.
das sind halt die SAchen, die mir sofort in den Kopf kommen: was wird verglichen?

insgesamt, völlig unabhängig von Gewalt bin ich sowieso gegen dieses ganze "Frauen in die Technik" "frauen da und dort hin" und für Männer.... gibts nichts! der Krankenpfleger wird schief angesehen, der Kindergärtner oft genug auch. und wo ist überhaupt das Programm "männer in die gewi". oder auch an den Schulen bräuchte es mehr männliche Lehrer! und? das ist wurscht, weil die haben ein x zu wenig und daher... naja lassen wir das. ich hasse Feminismus.
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Margery

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Re: Gewalt "Männerdomäne"
« Antwort #2 am: 27-11-2009, 14:09:51 »
Pervers: wenn man wirtschaft studiert denkt man sich bei jeder Statistik nur:" naja, kommt immer auf die Erhebung an" und sieht gleich hundert versch. Arten, das zu messen  ;D

Hab auch gelernt so zu denken

Offline gothicpuss

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Re: Gewalt "Männerdomäne"
« Antwort #3 am: 27-11-2009, 14:12:21 »
gewalt ist garantiert keine männderdomäne, besonders bei unserer gesellschaft nicht (mehr). ich glaub, die gewalttätigkeit von frauen ist noch zu unerforscht, schließlich kann man sich erst seit kurzer zeit vorstellen, dass auch frauen genauso aggressiv sein können wie wie männer.

frauenhäuser machen deswegen sinn, weil gewalttätige männer, nachdem die frau weg ist, meist familie und freunde weiterterrorisieren - also muss sie schaun, dass sie untertaucht, wenn ihr ihre lieben was wert sind. von solchen frauen hab ich persönlich noch nie was gehört. warum? siehe oben.

und natürlich haben männer genauso anrecht auf unterstützung, wenn ihnen das passiert. in anbetracht dessen, dass es wirklich viele kleine und zarte männer gibt, lass ich das "hawara steckn schläg jo leichter weg"-argument nicht mehr gelten.

ich mag auch die "keine gewalt gegen frauen"-kampagnen nicht. die implizieren irgendwie, dass gewalt gegen männer nicht so schlimm ist. wie wärs mit "überhaupt keiner gewalt"? ::)
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Offline lara_ela

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Re: Gewalt "Männerdomäne"
« Antwort #4 am: 27-11-2009, 14:13:12 »
DAS hab ich keinesfalls im wirtschaftsstudium, sondern in soziologie gelernt. ich glaub, ich hab da vor Jahren auch mal eine kleine Arbeit über häusliche Gewalt geschrieben. kann mich aber nicht mehr wirklich daran erinnern *Gg*
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Offline lara_ela

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Re: Gewalt "Männerdomäne"
« Antwort #5 am: 27-11-2009, 14:18:30 »
gewalt ist garantiert keine männderdomäne, besonders bei unserer gesellschaft nicht (mehr). ich glaub, die gewalttätigkeit von frauen ist noch zu unerforscht, schließlich kann man sich erst seit kurzer zeit vorstellen, dass auch frauen genauso aggressiv sein können wie wie männer.
das stimmt auch...
es ist interessant, wie sehr Frauen den Männern in allem Negativen nacheifern zu versuchen. und auch DA gebe ich der Emanzipierung und dem Feminismus die Schuld. denn die Frauen (die ja durch das ganze erst recht beweisen, dass sie diese Emanzipierung gar nicht verdient haben *g* und eigentlich sind sie wirklich dumm, daher bräuchten sie ja männliche Führung. intelligente Frauen regieren auch vom Hintergrund erfolgreich UND integrieren sich selbst in Wörter wie "Lehrer". ich brauch kein Binnen-I, da ich selbstbewusst genug bin! ich fühl mich durch die Emanzipierung, diese gezwungene, eher diskriminiert - Einschub Ende) müssen sich ja quasi denken: "was die Männer können, können wir schon lange!" also können wir auch saufen, rauchen, mit dem auto beschissen fahren, Leute verprügeln und so weiter... und "das was die Männer früher nicht konnten, können wir auch nicht mehr" feinfühlig sein oder kochen. lieber rüde durch die Gegend proletisieren. und wir züchten uns einheitliche geschlechtlose Idioten. super.
(etwas vom Thema abgekommen... sorry)
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Margery

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Re: Gewalt "Männerdomäne"
« Antwort #6 am: 27-11-2009, 14:21:57 »
und natürlich haben männer genauso anrecht auf unterstützung, wenn ihnen das passiert. in anbetracht dessen, dass es wirklich viele kleine und zarte männer gibt, lass ich das "hawara steckn schläg jo leichter weg"-argument nicht mehr gelten.

Und ein Mann, der kein "Zniachtl" ist? Da fängt es ja schon an: einer, der geschlagen wird da denken sich alle nur "der kann nur ein Zniachtl sein". Warum? Ein "normaler", der einfach nur nicht zurück hauen will (sonst heißts ja, er hat sie geschlagen) oder solche, die vielleicht nicht von ihrer Partnerin trennen wollen aus den selben Gründen wie weibl. Opfer "ich liebe sie noch immer", der den Kindern die Trennung nicht antun will?

Offline gothicpuss

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Re: Gewalt "Männerdomäne"
« Antwort #7 am: 27-11-2009, 14:23:52 »
ja, frauen haben es sich sicher ausgesucht, gewalttätig zu werden... ::) sie warens schon immer. nur körperliche gewalt ist sichtbar. psychologische kriegsführung bekommen oft nur ausübende/r und opfer mit. wenn sich eine frau früher genauso gewalttätig benommen hat wie ein mann (und der DURFTE das früher), wie hätte sie dann abgesichert sein können? wer hätte die denn geheiratet? und dann erst die rederei der leute. frauen mussten hinterrücks handeln, offen hätte sich das nicht geziemt.
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Offline gothicpuss

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Re: Gewalt "Männerdomäne"
« Antwort #8 am: 27-11-2009, 14:25:21 »
Und ein Mann, der kein "Zniachtl" ist? Da fängt es ja schon an: einer, der geschlagen wird da denken sich alle nur "der kann nur ein Zniachtl sein". Warum? Ein "normaler", der einfach nur nicht zurück hauen will (sonst heißts ja, er hat sie geschlagen) oder solche, die vielleicht nicht von ihrer Partnerin trennen wollen aus den selben Gründen wie weibl. Opfer "ich liebe sie noch immer", der den Kindern die Trennung nicht antun will?

natürlich darf ein starker mann genausowenig geschlagen werden - es wird nur oft mit oben genanntem argument gerechtfertigt.
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Offline TheMechanix

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Re: Gewalt "Männerdomäne"
« Antwort #9 am: 27-11-2009, 14:32:48 »
ich denke, dass Mütter, die auch noch viel häufiger mit ihren Kindern zusammen sind, eher mal eine Ohrfeige austeilen (auch aus zeitgründen schon wahrscheinlicher), während ein Vater, der seine Kinder schlägt, gleich mal zum Gürtel greift und mal ordentlich den Hintern versohlt.

Sowas ähnliches hab ich beim Lesen des Startposts auch gedacht (abgesehen davon, daß ich's aus eigener Erfahrung bestätigen kann, i hab vo meiner Mutter sicher deutlich mehr Watschn kriegt als vo meinem Vater - dafür hab ich die Schläge, die i vo eam kriegt hab, bis heute net vergessen)

Ansonsten glaub ich auch nicht, daß Gewalt eine Männerdomäne is...jedenfalls nicht, wenn ich an die Geschichten denk, die ma mei Mutter über ihre Mutter erzählt hat...
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