Autor Thema: Volksbegehren gegen Krichenprivilegien  (Gelesen 2985 mal)

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Volksbegehren gegen Krichenprivilegien
« am: 23-01-2013, 08:23:17 »
Ist ja nichts unbekanntes, dass ich ein überaus religionskritischer Mensch und bekennender Atheist bin.
 
Niko Alm hat nun das Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien initiiert (15. bis 22. April). Zur Person: Das ist jener, der sich mit einem Nudelsieb als religiöse Kopfbedeckung für das Führerscheinfoto hat ablichten lassen um auf die Privilegienstellung der Kirche aufmerksam zu machen (Kopfbedekungen sind bei diesen Bildern nicht erlaubt, es sei denn aus religiösen Gründen). Er ist getauft und Ministrant gewesen und hat vor einigen Jahren die "Es gibt keinen Gott"-Plakatserie in Wien initiiert (was aus meiner Sicht ein wenig unnötig war, denn ich brauche auch nicht plakatieren, dass Zucker süss ist - es stimmt einfach *g*)
Dabei geht es darum, dass die Kirche viel zu weit gehende Rechte in staatlichen Institutionen wie Schulen hat (Religionslehrer werden vom Staat bezahlt, haben aber keinen staatlichen Lehrplan), dass ihre Besitztümer grundsteuerbefreit sind, dass die Kirchensteuer absetzbar ist, dass katholische Privatschulen massiv vom Staat erhalten werden, während normale Privatschulen auf sich allein gestellt sind, dass die Sanierung kirchlicher Güter aus staatlicher Hand finanziert wird (fast 50% der Gelder für den Denkmalerhalt), extensive Verwendung staatlich bezahlter Zivildiener und sich dann mit "ihrem" sozialen Engagement schmücken,...
 
Aber auch wegen der Behandlung der Missbrauchsfälle, wo es eine kirchliche Kommission zur Aufklärung gegeben hat, statt die Täter einfach der Justiz zu übergeben. Quasi dem Wolfsrudel die Aufklärung über Ungereimtheiten bei der Beutejagd überlassen.
 
Würdet ihr unterschreiben, würde ihr nicht? Und wieso ja oder nein?
 
Ich unterschreibe auf jeden Fall. Wird Zeit, dass das 21. Jahrhundert auch in Österreich ankommt und weil mein Steuergeld schon für genug Mist ausgegeben wird. Da muss ich nicht auch noch den Märchensektenverein finanzieren. Scientology bekommt von mir ja auch nichts.
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Offline bert

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Re: Volksbegehren gegen Krichenprivilegien
« Antwort #1 am: 23-01-2013, 09:11:57 »
Nein werde nicht unterschreiben. Ich bin zwar für die Trennung von Staat und Kirche, aber im Detail hat mich das Thema bis jetzt nicht interessiert und so wirklich bewegen tut mich das auch nicht das ich mich deshalb motiviert fühlen würde  dieses Volksbegehren zu unterschreiben.
« Letzte Änderung: 23-01-2013, 09:24:54 von bert »

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Re: Volksbegehren gegen Krichenprivilegien
« Antwort #2 am: 23-01-2013, 09:14:30 »
Ich würd da nicht alle Privilegien in einen Topf werfen, es gibt Dinge, die ich gut finde, so wie sie geregelt sind und auch unterstützenswert, und wieder andere, die ich sofort abschaffen würd.
Wenn's nur auf Ja oder Nein hinausläuft, würd ich nicht unterschreiben.
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Re: Volksbegehren gegen Krichenprivilegien
« Antwort #3 am: 23-01-2013, 09:18:57 »
Ich würde auch nicht unterschreiben. Dieses Thema kann man leider nicht nur schwarz oder weiß sehen.

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Re: Volksbegehren gegen Krichenprivilegien
« Antwort #4 am: 23-01-2013, 09:22:51 »
Ich würd da nicht alle Privilegien in einen Topf werfen, es gibt Dinge, die ich gut finde, so wie sie geregelt sind und auch unterstützenswert, und wieder andere, die ich sofort abschaffen würd.
Wenn's nur auf Ja oder Nein hinausläuft, würd ich nicht unterschreiben.

Das würde mich interessieren.
 
Was zum Beispiel? Welche speziell unterstützenswerte Arbeit kann nur von der Kirche mit staatlicher Unterstützung geregelt werden und nicht von einer nichtreligiösen Institution, wo man sicher sein kann, dass die staatlichen Mittel nur dafür verwendet werden?
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Offline TheMechanix

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Re: Volksbegehren gegen Krichenprivilegien
« Antwort #5 am: 23-01-2013, 10:14:14 »
Ich weiß nicht, irgendwas stört mich dran...vielleicht weil ich den Hrn. Alm nicht leiden kann...das is so einer von den Atheisten, die ihre Meinung immer auf a Art vertreten, die mi ironischerweise stark an religiösen Fanatismus erinnert...außerdem is mir das Volksbegehren zu einseitig, weil's nur um die Kirche geht...wenn ma das auf "Volksbegehren gegen Religionsprivilegien" ausweitet und glei alle Sonderstellungen der Kasperlvereine eliminiert, könnt ich was damit anfangen...aber so wie si des liest, kriegen dann die katholischen Religionslehrer an staatlichen Lehrplan, während der Rest weiterhin irgendwas lehren darf (gut, in DEM Zusammenhang wär ich ohnehin für a radikale Änderung im Schulsystem, statt Religion das Fach "Ethik", wo halt nebenbei auch alle Religionen behandelt wern und wer wirklich Religionsunterricht ham will, der kriegt eam halt zusätzlich noch - nur für sowas is vermutlich weder Personal noch Geld da...aber träumen darf ma ja ;D)...

Btw: Zucker is nur für den süß, der das auch wahrnehmen kann...hätt der Mensch keine Rezeptoren für Süßes, würd's keinem auffallen und der Zucker wär net süß...
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Re: Volksbegehren gegen Krichenprivilegien
« Antwort #6 am: 23-01-2013, 11:09:10 »
Okay. Dann statt "Zucker ist süss" "die Sonne hat Wasserstoff" :P
 
Und was den Unterricht angeht: Prinzipiell gehört es so, dass jegliche Form von Religionsunterricht als Freifach geführt werden soll, nach dem eigentlichen Unterricht. Dies kann gerne in den von staatlicher Hand finanzierten Schulen durchgeführt werden, denn das einzige, das unnützer ist als Religionsunterricht in einer öffentlichen Schule, ist gar keine Aktivität in einer öffentlichen Schule. Die entsprechenden Religionslehrer müssen zu 100% von ihren jeweiligen Kirchen bezahlt werden und die jetzigen Religionsstunden werden in Turnunterricht umgewandelt und geblockt. Dies hat auch erheblich mehr praktischen Nutzen.
« Letzte Änderung: 23-01-2013, 11:13:49 von Avatar »
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Re: Volksbegehren gegen Krichenprivilegien
« Antwort #7 am: 23-01-2013, 11:23:16 »
@ Avatar: Die Erhaltung der Gebäude finde ich sehr wichtig (und nicht nur jene, die unter Denkmalschutz stehen, für mich ist jede Kirche eine Ruheoase und gerade davon haben wir sowieso schon viel zu wenig) und daher auch völlig in Ordnung, dass dies vom Staat (mit-)finanziert wird. Genauso finde ich nichts Störendes daran, dass der Kirchenbeitrag steuerlich absetzbar ist, ist genau das gleiche, wie wenn ich an eine andere Organisation spende und dies von der Steuer absetze.
Wie die Missbrauchsfälle behandelt (oder eher: husch-pfusch-abgehandelt) wurden, stellt mir dagegen die Haare auf. Dass die Kirche vorm Gesetz immer noch Narrenfreiheit hat, ist für mich total unverständlich und dürfte es schon lange nicht mehr geben!
 
Mit dem Religionsunterricht bin ich mir selber unschlüssig, ich habe sehr gute und sehr schlechte Relilehrer erlebt. Solange es keinen verpflichtenden Ethik-Unterricht gibt, bin ich auf jeden Fall dafür, dass das Fach Religion bestehen bleibt und Religionslehrer weiterhin vom Staat bezahlt werden. Grundsätzlich fände ich einen konfessionsübergreifenden Ethikunterricht aber auch passender als den Reliunterricht nach Konfessionen zu trennen (und die ohne Konfession überhaupt davon auszuschließen). Auf der anderen Seite habe ich sehr viele Rituale meiner Religion erst durch den Reliunterricht kennen und verstehen gelernt, ich möchte diese Erfahrung nicht missen, weiß aber nicht, inwieweit sich dann jemand, der überhaupt nicht an Religion glaubt (ich sage bewusst, an Religion und nicht, an Gott!), dafür interessieren würd. Würden wir jetzt das Schulfach Reli durch Ehtik ersetzen, besteht die Gefahr, dass der Unterricht erst wieder so eine verwaschene Geschichte wird, wo man zwar alle Religionen durchnimmt aber zu keiner einen Zugang erhält, während es denjenigen Schülern "o.B." wahrscheinlich immer noch zu religiös gefärbt wär.
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Offline lara_ela

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Re: Volksbegehren gegen Krichenprivilegien
« Antwort #8 am: 23-01-2013, 11:34:38 »
http://derstandard.at/1328162577961/3-Milliarden-Euro-kolportiert-Wie-der-Staat-die-Kirche-finanziert

wenn man sowas liest, fragt man sich schon... und das ist etwas, was man wirklich nochmal überdenken sollte. wieviel bekommt die Kirche eigentlich? direkt von den Kirchensteuern und indirekt vom Staat!
Dadss die Gebäude finanziert werden, finde ich gut. Wie das genau aussieht weiß ich nicht.
ich bin ja in eine katholische Privatschule gegangen - es war ein Kloster. wenn ich andere Schulen von innen sehe, bin ich jedes mal froh, dass ich ein wirklich schönes Schulgebäude betreten durfte und der Bernhardisaal, wo die Matura war, wirklich ein Festsaal ist...
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Re: Volksbegehren gegen Krichenprivilegien
« Antwort #9 am: 23-01-2013, 11:44:58 »
Also wenn die Sanierung und der Erhalt der Gebäude schon in so einem Ausmaß stattfindet, dann sollten Kirchen aber auch zum einen mehr genutzt werden und zum anderen auch für nichtreligiöse Zwecke (und damit meine ich nicht als Flüchtlingsnotunterkunft). Eine normale Kirche steht den Großteil ihrer Zeit verhältnismäßig leer da. In Relation zu den Erhaltungskosten ist das schon fast eine finanzielle Frechheit. Das ist, als hätte ich einen 10000 Auto Luxuswagenpark und lasse andere dafür die Versicherung zahlen, während ich mir zu gut bin, die Autos herzuleihen oder zumindest einige Kennzeichen abzumelden.
 
Das mit dem Entschädigungsfonds habe ich noch gar nicht gewusst. Aber die Kirchensteuer, die von den Nazis eingeführt worden war, wird beibehalten. Na klar...
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