Autor Thema: Studieren für dummies  (Gelesen 3328 mal)

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Vorhängchen

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Studieren für dummies
« am: 11-04-2012, 11:14:29 »
Hi Zusammen,
 
ich bin in knapp einem Jahr mit meiner Berufsreifeprüfung fertig und mache mir jetzt schon Gedanken "was danach".
 
Ich würde schon gerne etwas nachher machen, FH oder Uni, gibt ja einige Möglichkeiten. Leider auch vieles das mich interessieren würde aber das ist ein anderes Thema. Mein Hauptproblem ist eher, dass ich mir unter einem Studium auf der Uni recht wenig vorstellen kann. Hab zwar schon einiges im Internet gelesen aber naja, direkt Fragen stellen ist da doch einfacher.
 
Ich arbeite ja seit über 10 Jahren und es macht mich doch recht unsicher wenn ich mir vorstelle nicht mehr so viel zu arbeiten bzw. nicht mehr so viel Gehalt zu haben. Wie viel könnt/konntet ihr nebenbei arbeiten? Wie flexibel musste der Job sein?
 
Ist es wirklich so chaotisch wie man es manchmal zu lesen bekommt oder kann man da schon auch seine Vorlesungen etc. für ein paar Wochen im Voraus planen?
Wie sicher wart ihr euch bei eurer Studienwahl? Wusstet ihr schon was ihr danach damit machen möchtet oder war es mal reines Interesse an dem Fach? 
 

Danke für eure Antworten

Offline gothicpuss

  • Antonia Stark
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Re: Studieren für dummies
« Antwort #1 am: 11-04-2012, 11:19:38 »
Mein Studium war purer Zufall. ;)

Ich hab letztes Jahr mein erstes Studium abgeschlossen und mach jetzt in der fachgleichen Richtung den Master. Ich mach dieses Semester schon recht viel, und trotzdem geht sich ein 20-Stunden-Job daneben aus. Zugegeben, ich muss nur am Vormittag arbeiten, das machts leichter - denn viele Lehrende in meiner Studienrichtung gehen auch am Vormittag ihrem "eigentlichen" Beruf nach.

Und ob's chaotisch ist, hängt von der Studienrichtung ab. Auf der BOKU ist alles toporganisiert. Auf der Uni Wien hab ich letztens wieder den Fall gehabt, dass der ganze Hörsaal versammelt war, gewartet hat und am nächsten Tag haben wir erfahren, dass die Vorlesung gar nicht stattfindet.
In der Regel finden Vorlesungen immer einmal in der Woche statt, gleicher Tag, gleiche Zeit.

Am wichtigsten ist es, dass du niemals Anmeldefristen übersiehst! Da musst du dich echt auf dem Laufenden halten!

Was sind denn deine Interessen?
But if you have forgotten
Your precious mother tongue
What do you think your mother
Would say of what you've done?
And if you can't remember the place
You call a home, or having trouble placing
Who's calling on the phone...

Offline lara_ela

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Re: Studieren für dummies
« Antwort #2 am: 11-04-2012, 12:51:05 »
also alles in allem: pauschal beantworten kannst du das überhaupt nicht!
es ist je Studienrichtung verschieden - und zwar auf jeder Uni!

Auf FHs gibt es oft berufsbegleitende Studien - da sind dann alle Anwesenheitspflichten fix am WE. ansonsten sind sie fix am Vormittag - also bei den FHs, die ich kenne.
bei der Uni ist das komplett unterschiedlich!

ich habe genügend TU Studis gehabt, die auf der KFU überhaupt nciht damit klargekommen sind, dass sie sich den Stundenplan selbst zusammenstellen müssen, weil sies von der TU gewohnt sind sich für die Fächer, die sie wollen, anzumelden und dann kriegen sie einen Stundenplan.
Bei uns ist es so, dass man eben den Stundenplan selbst zusammenstellen muss. man überlegt sich, welche Kurse man machen möchte, sieht sich die Kurszeiten an und schreibt sich zusammen, wie es am besten passt. Der Witz ist - auf der Sowi - dass es mit zunehmendem Studienfortschritt schwieriger wird nebenher zu arbeiten. Denn am Anfang sind noch viele Vorlesungen --> keine Anwesenheitspflicht und viele Studenten --> viele unterschiedliche Kurszeiten. später gibts den gewünschten Kurs nur noch einmal die Woche. wennst den Kurs machen willst dann um die angebotene Uhrzeit! oftmals ist das blöd! Dann kanns eben sein, dass man nur einen Kurs im Semester besuchen kann, weil der AG einem nicht für mehr freigibt.

Es kommt also wirklich darauf an: was willst du studieren und auf welcher Einrichtung? und dann informiere dich spezifisch, ob das möglich ist. bei einer berufsbegleitenden FH ist vollzeit Arbieten prinzipiell - zeitlich - möglich. Ist halt ein ernormer Aufwand. Aber wenn dir das zu viel ist, dann kannst da variieren - solange deine Arbeitszeiten nur unter der Woche sind. Aber da kann ich dir keinen Tipp geben, da das sehr von der persönlichen Konstitution abhängt! ICH würde es nicht schaffen vollzeit zu arbeiten und am WE dann studieren zu gehen. Aber du bist da ja, glaub ich, schon ein wenig mehr erprobt...
Es ist auch vom Zeitaufwand sehr unterschiedlich! Man nehme her ein geisteswissenschaftliches Studium: viel Lektüre, viele Seminare, viele Seminararbeiten. Das kann anstrengend sein, wenn man langsam liest und sich beim Schreiben schwer tut. ein naturwissenschaftliches Studium hat oft Laborübungen, viel Rechnerei. Das kann anstrengend sein, wenn man nicht so lange an einem Beispiel herumdoktern will.... genauso gut kann beides komplett umgekehrt sein!
Ich bin zum Beispiel kein Naturwissenschaftler und ganz bestimmt kein Mathematiker aber ich mochte es gerne mathematische Beispiele zu lösen. es war ein schönes Tüfteln und am Ende kam ein Ergebnis raus. Dann konnte man nachsehen, ob es stimmt. bei den Seminararbeiten schreibt man ins Blaue und das gefällt dem Prof, oder es gefällt ihm nicht. man muss viel Lesen und interpretieren, es ist nicht so, dass A richtig und B falsch ist... biildet also auch den Geist in diese Richtung, nicht alles mathematisch zu sehen.

also zusammengefasst: pauschal lässt sich das nicht beantworten

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Vorhängchen

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Re: Studieren für dummies
« Antwort #3 am: 11-04-2012, 12:51:16 »
Danke für die Info

ich bin mir ja noch nicht so ganz sicher, es gibt zwei Richtungen die mich interessieren würden.

Psychologie und Soziologie mit der Möglichkeit nachher etwas im Personalbereich zu machen. Aber hier ist es doch sicher auch so, dass es überlaufen ist, besonders Psychologie.
In letzter Zeit denke ich auch immer wieder darüber nach etwas im Sozial Bereich zu machen aber da bin ich mir einfach nicht sicher was und wie etc.

Im Grunde bin ich mir da noch gar nicht sicher und  informiere mich fleißig was es so gibt. Aber ich habe eine kleine Entscheidungsblockade weil ich so gar nicht weiß wie es ist, wenn man beruflich komplett etwas neues macht.

Offline lara_ela

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Re: Studieren für dummies
« Antwort #4 am: 11-04-2012, 12:57:06 »
Ja, Psychologie ist überlaufen. Und ich behaupte, wenn du in den Personalbereich willst, ist das nicht der richtige Weg. Naja... aber es gibt ja auch Arbeitspsychologie. Diese Sachen sind aber mehr auf Vortragsbasis, als dass man fix angestellt wäre und mit den Leuten in einem Betrieb arbeitet.

Mit Soziologie musst immer bedenken, dass es eine Wissenschaft ist und keine FH. Wenn du im sozialen Bereich direkt tätig sein willst, wäre eine FH wahrscheinlich besser.

Aber wie du schon sagtest: informiere dich mal, und schau, was dich anspricht! Du hast jetzt noch ein wenig Zeit.

Ich denke, es ist für alle, die ein Studium nach dem Beruf machen, eine große Umstellung. Aber man muss sich halt überlegen, was man will. Bei sehr vielen Studien bin ich der Meinung, dass sie nicht notwendig sind resp. nichts bringen, wenn man eh schon Berufserfahrung hat. Aber das kommt wieder genau darauf an, was du gemacht hast und was du machen willst. Ein Tipp ist dann natürlich die Studentenberatung. Jedes Jahr im Herbst vor der Uni. Hingehen, mit den Studis reden und die Studienführer einkassieren. Infos sammeln...
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Offline FaceValue

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Re: Studieren für dummies
« Antwort #5 am: 11-04-2012, 13:07:45 »
zum thema studieren und arbeiten:
ich kenne jemanden, der bb auf der fh studiert und die stunden überhaupt nicht reduziert hat. diese frau hat einen vollzeitjob, ein studium, das einem viel abfordert, einen freund und zwei katzen - und trotzdem noch zeit, sich mit freunden zu treffen. ;) ich weiß nicht, wie sie das macht, aber es ist möglich.

genauso kenne ich aber auch genug studenten, die einen nebenjob haben, und deswegen ewig nix weiterbringen im studium. und auch welche, die irgendwann ganz das interesse an der uni verloren haben und quasi in die vollzeit-arbeitswelt "reingerutscht" sind, weil das geld und die geregelten arbeits- und ruhezeiten zu verlockend waren.

ich selbst habe auch mal mit dem gedanken gespielt, neben der arbeit doch zu studieren. in der theorie klang das auch sehr verlockend. habe mir dann erstens errechnet, wie viel weniger gehalt ich zur verfügung hätte (ich bin von einer teilzeitbeschäftigung von 28 h ausgegangen, also 4 x 7 h und den freitag frei), und zweitens einen theoretischen stundenplan aufgestellt.
als dann in diesem stundenplan vielleicht 5 stunden pro woche für freizeit übrig geblieben sind, hab ich's mir nochmal überlegt. das wär es mir nicht wert.
die ganzen diskussionen in den uni-foren haben mir den rest gegeben. ja, die uni wien ist ein einziges chaos. ;) das bestätigt auch meine schwester, die dort studiert und arbeitet.

überhaupt kann ich dir empfehlen, mal in ein paar foren reinzuschauen. die meisten studienrichtungen haben schon ein eigenes portal mit community im internet, ob offiziell oder von einem privaten aufgezogen. dort erfährt man viel internes, was die studenten beschäftigt, und was va. den studienanfang betrifft.
- Now it's broken *and* it's working. -

Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer. -

Vorhängchen

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Re: Studieren für dummies
« Antwort #6 am: 11-04-2012, 13:17:54 »
@ Psychologie - habe ich als "Anforderung" bei einigen Stellenausschreibungen gesehen. Denke mir zwar auch das es einfach "to much" ist aber es hat mich auch nicht geschreckt, da es mich persönlich auch interessiert.
 
@ FH´s - auf der BeSt habe ich mit einigen Schülern verschiedener FH´s geplaudert und die meisten waren der Meinung, dass man schon Stunden reduzieren muss wenn man noch ein wenig Privatleben haben muss. Bei der FH sehe ich eben den Vorteil, dass doch vieles vorab organisiert ist und man fixe Zeiten hat. Ist zumindest leichter mit dem Beruf zu vereinbaren.
 
 

cat

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Re: Studieren für dummies
« Antwort #7 am: 11-04-2012, 13:17:57 »
nur soviel dazu: Orientiere dich NIE an anderen.
Meine Chefin hat auch trotz Job und Baby das Studium in Mindestzeit absolviert - sehr suspekt!

Durch deine Ausbildung neben dem Job (Abendschule, oder?) kannst du sicher schon gut einschätzen wieviel du nebenbei schaffst. Wie leicht du dir beim Lernen tust und wie wichtig dir Freizeit ist.
Also nix einreden lassen, sondern nur auf deinen Bauch hören!

Offline TheMechanix

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Re: Studieren für dummies
« Antwort #8 am: 11-04-2012, 14:19:37 »
ich kenne jemanden, der bb auf der fh studiert und die stunden überhaupt nicht reduziert hat. diese frau hat einen vollzeitjob, ein studium, das einem viel abfordert, einen freund und zwei katzen - und trotzdem noch zeit, sich mit freunden zu treffen. ;) ich weiß nicht, wie sie das macht, aber es ist möglich.

Ohne das abwerten zu wollen, aber ein FH-Studium mit total fixen Zeiten zusätzlich, das find ich jetzt nicht sooo übermenschlich...jedenfalls stell ich mir das weitaus leichter vor, als ein konventionelles Studium...ich hätt vermutlich selbst ein FH-Studium angefangen, wenn's nicht so wär, daß sich dort Bauingenieurwesen auf Baumanagement beschränkt...was mich nicht interessiert, das, wofür ich mich begeister', gibt's nur auf der TU und is als Vollzeitstudium angelegt...sprich, ich kann entweder berufsbegleitend auf der TU 15 Jahre verscheißen oder meinen Lebensstil extrem einschränken...beides keine Option für ein Studium, das ich nur aus Interesse mach und das mir nur ein geringes Mehr an Möglichkeiten bringt...
Das Leben ist jetzt! :D
Scheiß aufs Leben, Hauptsoch' es gibt Kaffee!
Gleitzeit - beste Leben!
I need that beer! :prost:
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Offline FaceValue

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Re: Studieren für dummies
« Antwort #9 am: 11-04-2012, 14:23:49 »
sprich, ich kann entweder berufsbegleitend auf der TU 15 Jahre verscheißen oder meinen Lebensstil extrem einschränken...beides keine Option für ein Studium, das ich nur aus Interesse mach und das mir nur ein geringes Mehr an Möglichkeiten bringt...

genau das war bei mir auch der grund, warum ich doch nicht angefangen hab. ;)
 
ob fh oder "normale" uni anstrengender ist, kann man nicht generell sagen, denk ich. ich weiß nur von der fh, die sie macht, dass dort vorausgesetzt wird, dass man seine gesamte freizeit für die wunderbare, ach so tolle fh verwendet. also, spielen tut man sich dort nicht. und du hast in allen fächern anwesenheitspflicht, was ja auf der uni nicht gegeben ist.
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Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer. -

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