Erziehung

  • Erziehung von lara_ela am 18 Sep, 2015 11:50
  • Nun, ich krieg gerade recht viel Kindererziehung mit. Und, ja, ich weiß, ich hab keine Kinder - dennoch hab ich trotzdem eine Vorstellung davon, wie ich was machen würde und wenn ich bei der Situation direkt dabei bin, kann ich schon sagen, dass ich etwas anderes sagen würde.

    Ich finde dieses ständige "bitte" und diese Diskussionen furchtbar. "bitte gehorch mir" ...???
    Heute wieder am Frühstückstisch: Kind spielt mit den Autos am Tisch.
    "bitte gib die Autos weg"
    "nein"
    "was haben wir ausgemacht?"
    "nein"
    "am Frühstückstisch keine Autos, zuerst was Essen, dann kannst wieder spielen."
    "nein"
    *jammer jammer quengel quengel*
    Noch ein paarmal Diskussion, dass die Diskussion und das Raunzen nervt...
    "wennst die Autos wegräumst, kriegst das Marmeladebrot"
    *jammer jammer quengel quengel*
    Und dann?
    Die Autos standen weiterhin am Tisch und das Kind bekam das Marmeladebrot.
    Daneben ein Vater, der sauer ist, weil ihn das ständige Diskutieren stört und daneben eine Mutter, die sauer ist, dass der Vater sauer ist...

    Aber ehrlich: was gibts da zu diskutieren? Die Autos haben da nichts verloren (und das ist tatsächlich keine neue Regelung) und aus.
    später: Mutter nimmt Vitamintabletten
    Kind: "was ist das?"
    "Vitamine"
    "auch kosten"
    "nein, das ist nichts für dich"
    "auch kosten"
    "das schmeckt dir nicht"
    *quengel quengel jammer jammer*
    Macht die Tablette auf, gibts in eine Tasse, er soll kosten. er kostet, findet es grausig (Antwort "jo und das haben wir dir davor schon gesagt"), aber weil man sozusagen nicht recht geben will, will er nochmal kosten. Am Ende leert die Mutter das Pulver in den selbst gemachten Saft, der daraufhin stehen gelassen wird, weils eben nicht schmeckt.
    Der Bub ist 2,5...

    und ich finde, das geht ständig so dahin. Ich mische mich nicht ein, frage mich nur, wie sinnvoll das ist - ich meine damit nicht, dass aus dem Bub später nichts werden kann ;), aber für die Eltern wird das doch immer anstrengender.... dass er grad eine Nein-Phase hat halte ich auch für völlig normal. Aber dieses ständige Raunzen...

    Er spielt mit mir mit den Autos. und er hätt noch gern sein Motorrad, hätt gern, dass ich es hole. Ich sag, nein, wenn er mit seinem Motorrad spielen will, soll ers holen. Ich weiß nicht wos ist, sind seine Sachen.
    Er geht untern Tisch und holts.
    Die Eltern sagen "ja, wenn du mit dem Motorrad spielen willst, dann hols doch selbst"
    "nein nein, Mama holn" *raunz*
    Mama steht auf und holts...
    Jo, des wird doch nicht besser.. ???

    ich weiß nicht, wieviel man wirklich einem Kind erklären kann... Ich finds auch richtig, dem Kind zu erklären, warum manches einfach nicht geht. Aber bei manchen Dingen ists einfach so. Mit der Begründung, dass das Kind ein Kind ist und fertig und aus. Keine Diskussion.
    Seht ihr euch eher streng?
    Wird bei euch auch mal auf den Tisch gehauen?
    Wie wars daheim bei den Eltern - also eure Erziehung?
  • #1 von wuschelengel am 18 Sep, 2015 13:11
  • Ich bin jemand der meint, Kinder brauchen ein gewisses Maß an Regeln und die müssen klar und transparent sein und auch immer gelten. Nur so kennen sie sich aus. Es gibt auch Dinge, die man mit mir verhandeln kann, aber die Grundregeln sollen eingehalten werden.
    Die Vitamintablettensituation find ich arg.  ??? Das fällt im weiteren Sinn unter Medikament und sowas geb ich meinem Kind auch nicht zu kosten- da vermittle ich immer, dass sowas absolut tabu ist, einfach weil man von falscher Einnahme/Dosierung krank werden kann.


    Die Erziehungsfehler der anderen findet man aber immer leichter, als seine eigenen.  ;) 
    "Auf den Tisch gehaut" wird bei mir nicht, ich bin aber insgesamt doch eher "streng", glaub ich. Ich bin jemand, der sich trotz Berufstätigkeit aktiv sehr viel Zeit nimmt für die Kinder, ich erkläre immer und oft können sies eh verstehen, warum etwas (nicht) geht.


    Wichtig find ich, dass man als Eltern grundsätzlich eine gemeinsame Linie findet.
    Warum in Situation 1 in dem Bsp. der Vater sauer ist, verstehe ich nicht. Er könnte sich ja entweder auch einbringen, wenn es ihn stört oder sie einigen sich darauf, dass das Spielzeug bei Tisch in Wirklichkeit garnicht störend ist. Dann muss mans aber auch nicht diskutieren.
  • #2 von lara_ela am 18 Sep, 2015 13:45
  • Ach das hab ich nicht geschrieben:Situation 1 war der Vater in Diskussion mit dem Kind.
    Und als es ewig hin und her ging hat er quasi sauer resigniert. .. so ungefähr kams mir vor. . Und sich dann über das Geraunze und die Diskutiererei beschwert. ..
  • #3 von hanni ohne nanni am 18 Sep, 2015 14:00
  • das mit den Vitaminen geht gar nicht - das ist nichts, was man einfach "kostet"  :o beim nächsten Mal "kostet" das Kind dann was anderes auch...

    grundsätzlich glaub ich, dass Konsequenz gut und wichtig ist, und damit mein ich, dass man unbedingt streng sein muss, aber es sollte klare Regeln geben, die eingehalten werden müssen. gleichzeitig glaub ich auch, dass es irrsinnig zermürbend ist, wenn man immer wieder dasselbe sagen muss (das muss man selbstverständlich auch wenn es klare Regeln gibt) und dass es somit manchmal einfach schneller und einfacher ist, etwas selbst zu tun (sprich, das Auto aufzuheben).
    wobei die Vorbildwirkung da wieder wichtig ist: das Kind darf nicht am Tisch spielen, die Mutter aber Zeitung lesen - das wird so nicht funktionieren.



  • #4 von lara_ela am 18 Sep, 2015 15:05
  • Naja also schneller wirds nicht sein wenn davor ewig diskutiert werden muss... und das kommt ja daher dass er ja schon weiß dass er nur quengeln muss.  Das ist halt meine Meinung. ..
    mmn muss man mit einem zweijährigen gar nicht ständig diskutieren.
    Es wird pausenlos verhandelt. ..
    Ich finde überhaupt nicht, dass man über alles drüber fahren sollte. Das Kind soll sehrwohl auch Entscheidungen treffen dürfen oder über gewisse Sachen verhandeln...
    Natürlich kann er aber vieles noch nicht einschätzen (viele große Autos mit auf den Berg zu schleppen ist zu schwer) ...
  • #5 von Charisma am 18 Sep, 2015 17:23
  • Sehs wie wuschel.
    Mach es auch in der Arbeit so ähnlich. Ich bin konsequent, aber nicht ungerecht oder grundlos ungut.
    Im Feedbackbogen in der vierten steht dann immer: sie sind ur streng und wenn sie was ankündigen, ziehen sie es auch durch, aber sie sind trotzdem ur lustig.
  • #6 von wuschelengel am 18 Sep, 2015 19:49
  • Ich hör in der Arbeit auch oft, dass ich streng bin. Trotzdem hängen die Kids dort sehr an mir und zeigen mir oft, dass sie mich mögen. Strenge gilt so oft als negativ, dabei heißt es ja nicht, dass man nur schimpft oder ungut ist. Das ist ein großer Unterschied.
  • #7 von Kurai am 18 Sep, 2015 21:06
  • org... naja. Ich wär sicher mal net mit einem Marmeladenbrot gekommen, sondern hätte nach ein, zwei Mal auffordern die Autos vom Tisch genommen.
  • #8 von Regenbogenschießen am 19 Sep, 2015 14:04
  • Ich hätte die Autos weggeräumt.

    Ansonsten: Bin jetzt auch nicht die perfekte "Erzieherin", aber das macht einen nur menschlich. Bei den EIGENEN Kindern ist sowieso immer alles anders. Bei fremden Kindern hätte ich weniger Probleme streng zu sein, einfach weil ich emotional nicht so involviert bin.

    Es gibt bei uns auch oft Situationen wo ich mich dann halt selber bücke um was aufzuheben, oder mal was durchgehen lasse was sonst nicht erlaubt ist. Aber wie schon gesagt, macht einen das nur menschlich. Denn ich bin auch mal müde, kränkelnd, fertig von der Arbeit, oder denke mir es hat eh schon genug Kämpfe an dem Tag gegeben.

    Ungerecht, oder dem Kind keine Alternativen bieten, finde ich aber auch nicht okay.

    Mein Sohn hat zB. heute Vormittag zuviel Zeit mit Handy/iPad/Fernseher verbracht. Deswegen jetzt am Nachmittag nicht mehr erlaubt. Nun steht aber der Nachbarbub vor der Tür und die beiden verbringen ihre Zeit gerne mit PC spielen. Natürlich sag ich trotzdem rigoros NEIN, aber ich schaue nach Alternativen, wie "spielt doch Fußball, oder soll ich euch den Spieletisch (Billard, Tischtennis,...) in den Garten stellen oder wir können dann auch gerne ein Brettspiel oder Karten spielen".
    Sowas finde ich wichtig!! Denn nur streng sein alle bringt nichts - damit lässt man die Kinder sowohl emotional als auch sozial gesehen im Stich.

    Bei kleinen Kindern kann man auch mehr darauf eingehen, als nur NEIN zu sagen. "Räum die Autos bitte beim Frühstück vom Tisch, denn sonst haben wir nicht genug Platz, sie werden schmutzig, sie lenken dich vom Essen ab, ich habe auch kein Spielzeug dabei, etc.". Wenn Papa daneben Zeitung liest ist das natürlich unfair und dann kann das Kind nicht verstehen warum Papa "spielen" darf und es selbst nicht.
  • #9 von bert am 19 Sep, 2015 17:18
  • org... naja. Ich wär sicher mal net mit einem Marmeladenbrot gekommen, sondern hätte nach ein, zwei Mal auffordern die Autos vom Tisch genommen.


    Ist für mich auch die logische Konsequenz. In der Theorie ist das einfach, aber ob man in der Realität dann auch so konsequent ist wieder was anderes, dafür braucht es auch eine gewisse Disziplin.

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