Vor langer Zeit stand ich am Ufer des Sees.
Welcher See es war ist unwichtig.
Genauso unwichtig ist die Tatsache wann es genau war.
Ich lauschte dem plantschen einiger Vögel im Wasser.
Ich schaute in die schier endlose Weite des glitzerndem Sees.
Ich roch die frische Brise, die nach saftigen grünen Bäumen dufteten.
Ich fühlte die sanften Wogen des Sees auf meinen nackten Füßen.
Ich genoß, dass für mich sein.
Dann hörte ich das leise rascheln des Grases und der heruntergefallenen Blätter unter schweren Füßen.
Mein Körper zuckte zusammen.
Meine Sinne waren geschärft.
Ich drehte mich langsam um.
Was ich dort sah, ließ mir meine Tränen in die Augen schießen.
Ich habe auf diesen Moment gewartet.
Nun ist es so weit.
Der Mensch,der mir gegenüberstand, kam immer näher.
Ich kniete mich vor ihm ins feuchte Gras den Kopf mit dem letzten bisschen Stolz,das ich habe, gehoben.
Dann war es so weit.
Der Mensch streckte seinen Arm aus.
Er strich mir noch einmal sanft über die Wange.
Im nächsten Moment riss er mir mein Herz heraus.
Dann war alles vorbei.
Der Mensch drehte sich um und ging mit meinem Herzen davon.
Ich weinte.


Das hab ich vor ca.7 Monaten geschrieben.

Ein stimmungsvolles Bild, das du da zeichnest.
Aus einem ruhigen, besinnlichen Moment, wird plötzlich, und ohne wirkliche Vorwarnung, ein tragischer und schmerzerfüllter.
Jeder war irgendwann schon mal der von seinem Herzen Beraubte oder zumindest der Räuber...