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Fertigteilhaüser vs Massivhäuser
von
Fuxi
am 25 Sep, 2011 10:31
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jo, der titel sagt eh schon alles. ich würd gern eure erfahrungen wissen. gibts hier wen, der in einem fertigteilhaus wohnt? ich hab mir letztens welche angeschaut und habe ehrlich gesagt beim anblick der wände leichte zweifel bekommen. nun hab ich aber keine ahnung von der materie und vielleicht unterschätze ich diese holzriegelbautechnik ja. ziegel scheint mir irgendwie "sicherer" (zumindest werden ziegel nicht von viechern angenagt *g*) aber vielleicht ist das ja ein mythos vergangener tage? und dauert der bau eines massivhauses wirklich so viel länger als der bau eines fertigteilhauses? die kosten dürften ja, so wie ich das sehe, ungefähr gleich sein (wenn man einmal von pfusch-pappendeckelhäusern absieht, des kommt eh net in frage) die meinung vom herrn baumeister tät mich da jetzt sehr interessieren!
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#1
von
TheMechanix
am 26 Sep, 2011 12:13
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Also erstmal: Fertigteilhäuser gibt's ja auch in massiven Ausführungen, insofern gilt nicht zwingend Fertigteilhaus = Leichtkonstruktion  Die Holzriegelkonstruktionen sind mir persönlich auf jeden Fall zu leicht und zu schadensanfällig...speziell eben was Ungeziefer angeht...und was bei Holz eben dazu kommt, was man bei anderen Baustoffen nicht hat (oder "nicht" stimmt net, man hat's anders), Holz quillt und schwindet (je nach Feuchtigkeitsanfall) und Holz reagiert vor allem auf wechselnde Nass-/Trockenverhältnisse empfindlich und wird morsch...sprich: Man muss viel mehr Augenmerk auf Planung und Ausführung legen (speziell bei den Nassräumen)...ich mein, das muss man natürlich generell, aber eine durchfeuchtete 08/15-Ziegeldecke ist statisch wurscht, die verliert durch die Feuchtigkeit im Gegensatz zu einem Holzbalken, der allmählich anmorscht, nicht an Festigkeit... Aber das ist ohnehin das wenigere, des mi an FTH stört...was mich mehr nervt, is die Tatsache, daß Fertigteilhausfirmen keine Techniker san, sondern Verkäufer...da fehlt's an Planungs- und Ausführungsqualität...UND: Die AGB dieser Firmen sind oft a einzige Frechheit mit Fallen, die ein Laie gar nicht erkennen kann (beispielsweise Haftungsausschlüsse und Risikoüberwälzungen)... Was Kosten und Dauer angeht: Daß es natürlich billiger ist "ein paar Holztafeln" mit dem Autokran versetzen zu lassen, als wenn a Partie Maurer Wand für Wand aufstellt, ist wohl klar, aber da vergleicht man ja auch Äpfel mit Birnen...Bauwerke sind nun mal IMMER Maßanzüge (noch ein Grund, warum das "Haus von der Stange" dem ganzen mMn widerspricht)...zeitmässig kann ma's überhaupt noch weniger beurteilen...da spielen dann ja Dinge wie Austrocknungszeiten für Estrich und Putz, Ausschalfristen für Beton und und und mit...ich hab's mir wirklich schon abgewöhnt, da OHNE konkretes Beispiel Vergleiche anzustellen, das geht einfach nicht...*g* So, reicht amal fürn Anfang
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#2
von
orakeljoe
am 27 Sep, 2011 06:55
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Ich würde ebenfalls zu einem Massivhaus tendieren. Grundsätzlich musste ich in den letzten Jahren feststellen, dass man allgemein auf einer Baustelle - egal ob es sich dabei um einen Raum, eine Wohnung oder ein Haus handelt - sofern Handwerker anwesend sind IMMER anwesend sein muss.
Egal wie bekannt die Firma ist, heutzutage wird fast nurmehr alles hingepfuscht oder hingerotzt. Woran das liegt weiß ich nicht - offenbar beschweren sich zuwenige oder die meisten sind mit unterdurchschnittlichem Mittelmaß zufrieden. Man muss immer dabeistehen (wer kann das schon wenn er/sie berufstätig ist) und hinterherlaufen, schauen, fragen, bemängeln unsw.
Hinzu kommt dass es anscheinend normal ist für die Installation eines Klosetts 8 verschiedene Subfirmen damit zu betrauen:
Subfirma 1: bestellt das Klosett Subfirma 2: holt es vom Händler Subfirma 3: Holt es von Subfirma 2 Subfirma 4: Bringt es zum Aufstellort Subfirma 5: War nie anwesend Subfirma 6: Holt das Werkzeug Subfirma 7: Stellt einen Hilfsarbeiter dafür ab Subfirma 8: Installiert das WC
Bei schlampiger Arbeitsweise bzw. nicht zufriedenstellendem Ergebnis...ja...such dir eine der Subfirmen aus. Noch dazu wird schon bei jedem Mist wo es nur geht gespart - die Devise scheint zu sein so schnell wie möglich mit einem Minimum an Aufwand ein Maximum an Gewinn zu erzielen.
Bei FTH wäre eben zb. die Frage, wieviele Subfirmen womit betraut sind - kann auch bei einem Massivhaus der Fall sein, denn diese herrlichen Subfirmen verschwinden plötzlich ganz schnell wieder bzw. lösen sich auf.
Und wie der Mechaniker schon richtig sagt: Holz "arbeitet". Und was Holz angeht das der Witterung direkt ausgesetzt ist - du hast auf Jahre hinweg nur Arbeit damit was aber auch wieder auf die Holzart und Qualität ankommt.
Ich kann einem beim Hausbau bzw. bei Dingen wie Sanitäranlagen nur raten nicht in Österreich einzukaufen.
Bsp: Habe ein Marken WC (Laufen) über das Internet bestellt (aus Deutschland). Inkl. Lieferung mit der Spedition vor die Haustür hat das Ding DIE HÄLFTE gekostet als beim billigsten Anbieter in Österreich, wo man vll. noch im Geschäft patzert "bedient" wird und das Ding selbst nach Hause transportieren muss. DIE HÄLFTE!!! Wie das geht weiß ich nicht, aber in Österreich ist bald mal etwas immer "ganz speziell".
Soll heißen: Wenn man in Österreich irgendwas braucht was NICHT gerade mal eine Klobürste oder ein Sack Zement ist dann dürfte es sich offenbar um Nasa Technologie handeln und man bekommt die Antwort "na...sowas hamma net".
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#3
von
TheMechanix
am 27 Sep, 2011 07:19
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Egal wie bekannt die Firma ist, heutzutage wird fast nurmehr alles hingepfuscht oder hingerotzt. Woran das liegt weiß ich nicht - offenbar beschweren sich zuwenige oder die meisten sind mit unterdurchschnittlichem Mittelmaß zufrieden. Man muss immer dabeistehen (wer kann das schon wenn er/sie berufstätig ist) und hinterherlaufen, schauen, fragen, bemängeln unsw. Ich glaub, die Hauptursachen liegen da in der schnelllebigen Zeit von heute...für Bauzeiten gilt ja wie für alles andere kurz, kürzer, am kürzesten und wenn's gestern fertig ist, ist es gerade noch akzeptabel - daß DAS natürlich zum Hudln führt und somit dann auch zu mehr Baumängeln, ist nur logisch...diese Entwicklung kann man ja generell verfolgen...
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#4
von
Fuxi
am 27 Sep, 2011 21:48
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danke euch beiden für die meinungen. so in die richtung gingen meine gedanken auch. uns wurde ein fertigteilhaus "nahegelegt" weil der standort nicht österreich sein soll, und offenbar das vertrauen ins baumanagement des landes nicht allzu groß ist  jemand meinte, mit fth wäre man dann eher auf der sicheren seite. aber wenn das ding dann einstürzt, hat auch keiner was davon
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#5
von
orakeljoe
am 28 Sep, 2011 07:24
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uns wurde ein fertigteilhaus "nahegelegt" weil der standort nicht österreich sein soll, und offenbar das vertrauen ins baumanagement des landes nicht allzu groß ist Glaubst du allen Ernstes bei uns ist es anders??
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#6
von
Fuxi
am 29 Sep, 2011 22:20
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vermutlich nicht  allerdings kenn ich mich daheim halt sowohl rechtlich als auch sprachlich besser aus.
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#7
von
FranzXapherPopokatepetl
am 23 Jun, 2015 16:13
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jo, der titel sagt eh schon alles. ich würd gern eure erfahrungen wissen. gibts hier wen, der in einem fertigteilhaus wohnt? Mein Schwager hat so'n Holzkonstrukt mit ca. 130m² Wohnfläche, ohne Keller, mit Carport und einem angeschlossenen Abstellraum für Gesamt ca. 300TEUR hingestellt. Zeitlich hat's bis zum Einzug ca. 6 Monate gedauert. Aufgestellt wurde das Ding an einem Tag. Am längsten gedauert haben: Die Fundamentarbeiten, der Estrich mit trocknen und Ausheizen und der Innenausbau. Geheizt wird über Luft-Sole-Wärmepumpe und eine automatische Be-und Entlüftung ist auch dabei, damit die Raumluft umgewälzt wird und sich kein Schimmel bilden kann. Die Wände klingen wie Karton und wenn man was aufhängen will braucht man überall Hohlraumdübel, außer man trifft zufällig mal die Lattung hinter den Gipskartonplatten. Steckdosen o.ä. nachträglich setzen geht nicht mehr, da er keine Montagebenen drinnen hat und sonst die Wand aufreißen müsste um die Kabel zu legen. So vom "Gefühl" her merk ich da keinen Unterschied zu meiner hübschen Backstein-Wohnung und der Schwager hat sich auch nur über die Subfirmen und deren Unzulänglichkeiten beklagt. Ansonsten steht das Häuschen da wie ne eins, wackelt nicht und hätte sicher auch Lothar überstanden...
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