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Minarettverbote
von
Margery
am 03 Dez, 2009 14:47
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Warum soll nur eine Religionsgemeinschaft ihre Religion offen ausleben dürfen? Es gibt in Österreich zB auch Juden. Dürfen die keine Synagogen mehr bauen? Oder geht es da um "die Ausländer" --> Juden werden nicht als solche gesehen, die meisten Moslems in Österreich sind aber oft Ausländer 1. oder 2. Generation.
Es gibt österreichische Christen, österreichische Juden, österreichische Moslems. Alle sollen ihre Religion ausleben dürfen. Ich kann nicht von einem moslemischen Mitbürger verlangen, er soll Rindfleisch essen, weil er sonst "nicht angepasst" ist. Was hat das damit zu tun? Heißt "angepasst sein" zu leben wie ein Christ? Ist ein Vegetarier dann auch ein nicht integrierter Mitbürger? In 3 Generationen werden die Kinder der heutigen Einwanderer Moslems sein, aber eben ÖSTERREICHISCHE Moslems. Und keine "Türken" wie sie heute noch gern genannt werden, auch, wenn sie schon die 2. Generation sind.
Ach ja: aus den selben Gründen gehört das Kreuz aus Klassen entfernt. Jeder Schüler kann ein Kreuz um den Hals oder ein Tuch auf dem Kopf tragen. DAs ist Privatsache. Aber die Schule ist öffentlich und hat nicht nur christliche Schüler.
Und: keine Kultur ist "schützenswert". Natürlich werden die heutigen türkischen Einanderer einen Einfluss auf unsere Kultur haben. Das war aber immer so und wird immer so sein. Warum ist Österreich wohl heute das, was es ist. Warum haben wir so viele tschechische NAmen in WIen? So viele kroatische Mitbürger im Bgld., soviel ungarisches Brauchtum im Bgld, so viele böhmische Speisen in der österreichischen Küche? Kulturen entwickeln sich weiter. Ist eben so.
Und die Moslems werden usn sicher nicht "unterbuttern", wir werden nicht moslemisch (sondern eben "nicht an eine Religion gebunden", denn Österreich ist ja auch kein christlicher Staat, Gott hat in der Verfassung ja Gott sei Dank *g* nichts verloren, wir haben ja Trennung von STaat und Kirche, zumindest offiziell) Man redet immer nur vom "Islam". Der ist aber nicht "der Islam". Der Islam wird im Jemen sicher anders ausgelebt als in Indonesien und dort wieder anders als in Österreich. Auch das Christentum wird in Somalia nicht so ausgelebt wie in der Türkei oder in Österreich. Man braucht sich also nicht fürchten, dass in Österreich "die Scharia" eingeführt wird, zumal die Scharia ja REligionsrecht ist und wie gesagt in Österreich Staat und Religion getrennt sind (offiziell...)
Übrigens: Die Christen waren lange Zeit das eigentliche Problem --> Juden in Europa haben unter moslemischer Herschaft (in Spanien) besser gelebt als unter den CHristen, die sie zu vertreiben versuchten. Die Christen führten Kreuzzüge, bei denen sie kein Erbarmen mit den Verlieren kannten. Die Moslems aber haben, als sie Jerusalem übernahmen, den Christen nichts getan. Sie durften dort leben bleiben. Die Christen waren lange Zeit die eigentlichen "wilden unzivilisierten", die ihre "Nachstenliebe" offenbar sehr pervers ausgelegt haben udn nur für ihresgleichen gelten ließen.
Das Problem ist Ignoranz, verursacht von Intolleranz.
Da reden oft Leute von "der Islam wird uns übernehmen", die sich nicht bewusst sind, dass der Islam genauso wie das Christentum und das Judentum (udn JEDE Religion) überall anders gelebt wird.
Und die oft selber keine Moslems kenne. Ich kenne in österreich keinen Moslem, der so radikal ist zu sagen "die Scharia gehört eingeführt" oder "ich bin für einen heiligen Krieg"
DAS ist kein Problem von Religion sondern Gesellschaft. Und die ist in Österreich eben anders als in Afghanistan...
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#1
von
Margery
am 03 Dez, 2009 14:53
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By the way: das "offiziell" bei "Staat und Religion" sind getrennt hab ich hingesetzt, weil in Österreich zwar sehrwohl Religion einen Einfluss auf den Staat hat. Aber das darf natürlich nur die christliche Religion sein. Alle anderen nicht. Die sind ja böse
Alle sollten KEINEN Einfluss haben. Lässt sich anscheinend leider nicht machen.
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#2
von
wuschelengel
am 03 Dez, 2009 14:59
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Ich kann die Antworten kaum erwarten
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#3
von
Margery
am 03 Dez, 2009 15:01
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Ich auch nicht. Ich erwarte Schimpf-Kanonaden, aber es ist mir egal. Ich stehe zu meiner Meinung Ich auch Popcorn! (zu müde um anständiges Deutsch zu schaffen)
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#4
von
Margery
am 03 Dez, 2009 16:02
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Der Unterschied zwischen Juden und Türken ist, dass sich Juden integrieren. (ja i weiß es gibt bei allem Ausnahmen)
Der Unterschied zwischen Juden und Türken ist, dass Juden seit ewigkeiten in Österreich sind und länger Zeit hatten sich zu integrieren? Ist das möglich dass das so ist?  Und da das ursprüngliche Problem: Vermischung von Religion udn Nationalität. Das Judentum ist eine Religionsgemeinschaft. Die Türkei eine Nation, keine Religion Du sagst, Türken wollen sich nicht integrieren. Klar, dass die ersten 2 Generationen da Probleme haben, oder? Und Juden (egal welcher Nationalität sie ursprünglich waren) hatten ja länger Zeit, Österreicher zu werden, oder?
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#5
von
Charisma
am 03 Dez, 2009 20:58
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Ich les mir das ned mal durch... Hab keine Lust, mich über Allgemeinplätze auf beiden Seiten der Diskussion aufzuregen... *nervenschon*  Edith: Wobei ich pro Minarett bin, aber echt keine Lust auf solche Diskussionen auf Kronenzeitungsniveau bin, mit Halbwahrheiten usw...
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#6
von
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am 03 Dez, 2009 22:19
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Bin für Minarettverbot. Aber nur, wenn auch alle Kirchtürme abgerissen werden und ein Kirchturmverbot ausgesprochen wird. Kann das Landschaftsbild nur verbessern. Als erstes soll der Staphansdom weichen, denn der kostet am allermeisten Geld. Dort hätt ich gerne einen Pizza-Hut. Dann die Votivkirche... mehr Platz für Wohnungen und Büros.
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#7
von
silentvoice
am 03 Dez, 2009 22:32
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Ich möchte mich eigentlich nicht dazu äußern, ich sage nur:
Im Iran (oder wars Afghanistan?) werden Leute umgebracht, wenn sie sich öffentlich als Christen bekennen. Finde ich sehr interessant, dass deren Religion aber überall angesehen werden soll.
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#8
von
Margery
am 03 Dez, 2009 22:51
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Kannst du das belegen? Ich mein, ich war noch nie im Iran. Hab aber von meinem Religionslehrer (der Pfarrer war/ist) gehört, dass es eben in solchen Ländern keine Probleme gibt, da dort schon länger als in der "westlich zivilisierten" Welt die Religionen zusammenleben. Man hört auch nicht oft von MOrden an Christen... Kann das aber natürlich nicht belegen. @ Charisma: gut, dass du dazu geschrieben hast, dass du das nicht gelesen hast. Mein Eingangspost war sicher nicht auf Kronenzeitungsniveau. Hab das selbe Post im WU-forum gepostet und er hat dort Lob bekommen... "so kann man klarstellen, ohne weiter zu polarisieren. Wünschte, alle würden auch so einem Niveau diskutieren" war dort ein Kommentar. Und wenn du dich nicht dazu äußern willst, warum schreibst du dann überhaupt hier?
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#9
von
orakeljoe
am 03 Dez, 2009 23:44
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Ich bin (natürlich ist er das werden sich einige denken) FÜR ein Minarettverbot. Ich versuche einmal zu erklären warum (was nur meine persönlichen Motive darstellt): In Deutschland ist es mittlerweile schon so, dass der Muezzin bei Sonnenaufgang über die Dächer brüllt. Selbst wenn man kein religiöser Mensch ist KÖNNTE man dieses Verhalten als störend empfinden. Warum wird man in's "rechte" Eck gedrängt wenn dies einem unabhängig um was für eine Religion es sich da handelt sauer aufstösst? Dann kommt immer der Vergleich mit den Kirchenglocken: Es läuten ja auch die Kirchenglocken, also warum soll dann kein Muezzin durch die Megaphone brüllen dürfen? Meines Erachtens nach ein unsinniger Vergleich, weil es einfach KEINER IST. Auch wenn ich NICHT in die Kirche gehe und auch keine Religion praktiziere bzw. lebe: Seit ich auf der Welt bin gehört das Läuten von Kirchenglocken einfach zu meinem Kultur und "Brauchtums" Verständnis. Wir haben eben Kirchen hier (und das nicht erst seit gestern) und das seit hunderten von Jahren. Sie gehören für mich einfach zum Bild einer Stadt bzw. eines Ortes. Abgesehen davon ist eine Kirche (es muss ja nicht die kleine Kapelle in einem Kuhkaff sein) auch ein Spiegel der damaligen Architektur. Warum soll man die "niederreissen"  Die Votivkirche war für mich architektonisch immer die schönste Kirche in ganz Wien, dicht gefolgt von der Karlskirche. Das dümmste Lamm sucht sich seinen Schlächter selbst aus, und jeder der FÜR Minarette ist handelt auch so. Für mich ist es unbegreiflich, dass ich jemandem Toleranz zeigen soll der mir gegenüber keine Zeigt und noch dazu FREMD hier ist. Und mit "fremd" meine ich die Kultur bzw. die Religion. Diese Kultur ist nicht die unsere...ganz nüchtern gesehen, ohne irgendeinen feindseligen Unterton damit zum Ausdruck bringen zu wollen. In der Türkei (und in anderen muslimischen Ländern) werden Christen ermordet und Kirchen zerstört. Es interessiert aber keinen, immer schön weiter tolerant sein. Wie sieht das eigentlich aus, wird dann bald auch in Mekka ein paar hundert Meter von der Pilgerstätte entfernt auch einmal eine Kirchenglocke läuten??? Ich glaube nicht. Dann kommt das Argument der Kreuzfahrer. Diese dunkle Zeit wird ja heute noch gerne ausgegraben um Christen als "Kreuzzügler" zu brandmarken. Wie war das eigentlich mit der Türkenbelagerung? Hm? Was passiert eigentlich wenn ich es genau andersrum mache und Muslime dann als "osmanische Eroberer" bezeichne? Abgesehn davon dass ich wieder mal als paranoid und fremdenfeindliche bezeichnet werde wird sich nicht viel tun. Alleine die Diskussion darüber ist ja für manche hier wie man liest schon "Kronenzeitung" Niveau...am besten zu allem Ja und Amen sagen. Eben..."korrekt" sein. Kulturen verändern sich, Generationen kommen und gehen. Ob sich etwas weiterentwickelt oder degeneriert sei dahingestellt. Ich versteh nur nicht warum man immer so krampfhaft alles gleich "niederreissen", vermischen, erlauben, einführen was auch immer muss. Wir haben wichtigere Probleme als Minarette...das soll aber nicht heißen dass wir sie deshalb erlauben müssen. Jeder der glaubt beim Islam handelt es sich um eine Religion, mit dem hat es gar keinen Sinn zu diskutieren, denn der lebt sowieso in einer Scheinwelt. Sie sollen ihre Religion ausüben dürfen, egal welche Konfession. Und wenn jemand meint es ist ihm nicht genug sondern er muss das auch nach aussen tragen, dann frage ich mich wen der Unsinn interessiert (ausser vll. seine Mitgläubigen). Ich will Minarette schon allein deshalb nicht, weil alles ganz schleichend kommt. Man erlaubt, dann vergehen Jahre, dann wird es zur Gewohnheit. Tja, dann können wir ja in ein paar Jahren über den nächsten Schritt reden und wieder wird was neues eingeführt, mehr erlaubt, mehr Zugeständnisse gemacht. Bis die dann wieder "Gewohnheitsrecht" geworden sind unsw. unsw. unsw. Wenn jemand hier geboren ist, in unserer Kultur aufgewachsen ist...und dann meint Kirchen gehören abgerissen weil ihn das Glockenläuten stört...aber gleichzeitig hat er nichts dagegen dass vll. der Muezzin in alle Richtungen brüllt...dem haben sie meiner Ansicht nach ins Gehirn geschissen. So einer/eine ist für mich geistig abnorm...etwas nicht haben wollen was schon hunderte Jahre hier steht, gleichgültig kann es ihm eigentlich auch sein...aber dann eine fremdländische Kultur und Religion regelrecht herbeiwünschen zu der er noch weniger als gar keinen Bezug hat?  ?
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