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Totschlag??
von
TheMechanix
am 23 Jun, 2010 16:18
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http://wien.orf.at/stories/451589/Ich hab das Ersturteil schon schlimm genug gefunden, aber daß das in 2. Instanz bestätigt wurde, wundert mich jetzt doch (zumal Urteile der 1. Instanz ja gern mal aufgehoben werden)...ok, ich kann's letztlich nicht vollständig beurteilen, nachdem ich nicht alle Fakten kenn und auch bei der Verhandlung nicht dabei war, aber wie mehr als 12 Messerstiche und ein Angriff mit einem Stahlrohr zu einer "allgemein begreiflichen Gemütsbewegung" passen, will mir nicht in den Kopf...nicht mal dann, wenn ich Maßstäbe einer anderen Kultur anleg'...
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#1
von
Charisma
am 23 Jun, 2010 21:03
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Irre... o.O
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#2
von
orakeljoe
am 24 Jun, 2010 02:14
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Gut, dass ich jemanden nur weil er einer anderen Kultur angehört zu einer höheren Strafe verurteile fordert keiner (inkl. mir selbst).
Man muss sich aber schon vor Augen führen, welches System dahinter zu erkennen ist. Morde passieren leider und auch Österreicher haben den Tod anderer Menschen verursacht - das bestreitet keiner. Interessant ist nur, dass Personen aus dem Kultur (bzw. Dunstkreis) kreis dieses Täters offenbar sehr sehr schnell zum Messer greifen, denn ist die Ehre einmal in Frage gestellt so geht es für den "ehrlosen" schnell um Leben und Tod. Natürlich wird mir spätestens jetzt wieder von den üblichen Personen hier unterstellt, ich würde kollektiv eine gesamte Kultur als "Messerstecher" herabmindern. Erst vor kurzem durfte ja wieder eine junge Frau erfahren, wass es bedeutet die Familie zu "entehren". Der Bruder stach auf sie ein weil sie einen österreichischen Freund hatte und bekannt gab, sie werde warscheinlich auch "Schweinefleisch essen". In Deutschland wurde vor einigen Tagen ein homosexuelles Paar durch Messerstiche schwer verletzt - die Täter wurden als "Südländer" beschrieben. In Holland häufen sich die Zahl der Fälle, in denen Homosexuelle Opfer von Migrantengewalt sind. An dieser Stelle einen Dank an die linke Brut für soviel Kulturbereicherung. Ich glaube die Angehörigen der Opfer wissen es angesichts dessen, dass ihre Kinder/Verwandten wegen meist einer Nichtigkeit ermordet wurden, sehr zu schätzen kulturell "bereichert" zu werden. An dieser Stelle sollten sich jetzt auch die moralischen Instanzen zu Wort melden ("ich wohne in einem stark durch Ausländer bewohnten Bezirk und ich hatte noch nie Probleme"). Immerhin ist der gegenständliche Fall (und andere) ja ein sog. "Einzelfall". Wir werden noch schön schauen...
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#3
von
bert
am 24 Jun, 2010 09:44
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ich finde man kanns mit politicalcorrektnes übertreiben, für mich ist das ein gutmensch- weicheiurteil und finde es noch dazu diskriminierend allen anderen die nicht diesen kulturkreis als hintergrund haben. außerdem würde mich intressieren, welche unterstützung die frau bekommt?
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#4
von
TheMechanix
am 24 Jun, 2010 10:25
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die linke Brut OT: Selber ständig Toleranz für den eigenen (mMn oft zweifelhaften) Standpunkt fordern, aber pauschal dann von der "linken Brut" schimpfen, wie passt des zamm?  (mal abgesehen davon, daß an der Einwanderungspolitik nicht ausschließlich linke Parteien schuld sind) Zum Rest Deines Posts: In Zusammenhang mit den ganzen Ehrenmorden versteh ich das Urteil sowieso noch weniger...ok, vom Standpunkt der islamischen Fundamentalisten aus gesehen, ist das tatsächlich eine "begreifliche Gemütsbewegung", aber "allgemein"? In Österreich? Ok, daß ich die spezifischen Umstände beurteil, ok, aber irgendwo muß ma da übergeordnet scho die Grenze ziehen...
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#5
von
orakeljoe
am 24 Jun, 2010 16:35
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OT: Selber ständig Toleranz für den eigenen (mMn oft zweifelhaften) Standpunkt fordern, aber pauschal dann von der "linken Brut" schimpfen, wie passt des zamm? (mal abgesehen davon, daß an der Einwanderungspolitik nicht ausschließlich linke Parteien schuld sind) Ich fordere keine Toleranz für meinen Standpunkt (und schon gar nicht ständig). Es muss ja nicht jeder meinen Standpunkt tolerieren, ich toleriere auch nicht alles. Ich bin auch kein HC Strache "Verteidiger" oder glühender Rosenkranz Verfechter, ich habe zb. anlässlich der BP Wahl einige Beispiele herangezogen die für mich eindeutig zeigen, wie manipulativ und falsch diverse Medienberichte sind. Nachdem mich aber einige hier "kennen" wird das halt dann so interpretiert als ob ich alle anderen verteufeln würde und generell alles was von "blau" kommt in Schutz nehmen würde...da stimmt überhaupt nicht. Bezogen auf die Zeit zwischen '38 und '45 wird ja immer davon geredet, dass man sich mit der Geschichte befassen soll. Ich brachte im BP Thread ein recht detailliertes Bsp. über eine geschichtliche Tatsache und im Endeffekt bekam ich als Antwort "den Dreck will ich gar nicht lesen"....gut...wenn das die Einstellung dazu ist dann kann ich leider nichts machen ich zwinge ja niemanden das zu lesen. Ich glaube dass bei vielen innerlich eine Hemmschwelle sitzt wo sie besser nicht sagen "ja - so kann man es auch sehen", denn man wird ja dann sofort als FPÖ Anhänger bezeichnet somit ist es einfach besser (und politisch korrekter) einmal generell ALLES abzulehnen was aus der Richtung kommt. Sry, für mich ist dann aber die Objektivität nicht mehr gegeben, von der aber viele meinen sie hätten sie. Ständig ist die Rede von "Tabus aufbrechen", aber schön langsam kommt mir das vor die im Mittelalter. Man wusste dass die Erde keine Scheibe ist, aber wer öffentlich das Gegenteil behauptet hat der wurde einfach vor die Inquisition gezerrt. Was die "linke Brut" angeht: Wenn jemand vom "rechten G'sindl" spricht dann stört das hier keinen Menschen und angesichts dessen was ich schon alles tituliert wurde glaube ich kann ich mir getrost das Recht heraus nehmen (ich glaube wir haben soetwas wie Meinungs und Redefreiheit???) "linke Brut" zu sagen - ich steh auch dazu. Und dass die Linke allein nicht Schuld an den angesprochenen Zuständen haben stimmt schon, auch ÖVP Politiker (für mich ist die ÖVP ja noch perverser als die SPÖ) trugen/tragen ihren Teil dazu bei - siehe Frau Marek die meint, es ginge nicht ohne Zuwanderung. Von einem wird eben jedes Wort in die Waagschale gelegt, beim andern bleibt es eben völlig unbeachtet. Wir reden sowieso im Kreis herum weil keiner "allwissend" ist und ich bin mir ganz sicher dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt, aber das Pendel schlägt in unserer Gesellschaft eben immer extrem nach links oder nach rechts...es kann nicht in der Mitte stehen bleiben, dazu ist der Mensch nicht fähig. In Deutschland hat sich jetzt ein "besonders Gebildeter" anlässlich der WM zu Wort gemeldet, der Bedenken bezüglich dem zur Schau stellen der Deutschen Flagge geäußert hat. Es würde andere "ausgrenzen" und "nationalistische Stimmung" produzieren. Da denk ich mir halt dann - selbst wenn ich jede politische Einstellung über Bord werfe - wohin gehen wir?
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#6
von
TheMechanix
am 24 Jun, 2010 17:03
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Was die "linke Brut" angeht: Wenn jemand vom "rechten G'sindl" spricht dann stört das hier keinen Menschen und angesichts dessen was ich schon alles tituliert wurde glaube ich kann ich mir getrost das Recht heraus nehmen (ich glaube wir haben soetwas wie Meinungs und Redefreiheit???) "linke Brut" zu sagen - ich steh auch dazu. Ich könnt mich nicht erinnern, daß Du hier (im neuen Forum) irgendwie bös beschimpft wurdest, für gewöhnlich schreit' ich bei persönlichen Untergriffen ja sofort ein, egal von wem sie kommen...daß ich aufgrund meiner pol. Einstellung manchmal nicht objektiv bin (echte Objektivität gibt's allerdings ohnehin nicht), ok, den Schuh muß ich mir anziehen, ist sicher auch nicht immer korrekt...aber ich bin halt auch nur ein Mensch mit einer Meinung... Wie auch immer, irgendwie wirkt's halt trotzdem schon so auf mich, daß Du Dich oft als das arme, von gehässigen Gutmenschen beschimpfte Opfer präsentierst (das hab ich mit "Toleranz fordern" eigentlich gemeint, hab mich schlecht ausgedrückt), aber gleichzeitig fest austeilst...
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#7
von
v123
am 24 Jun, 2010 20:22
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ich bin weder juristin noch sonst irgendwie genauer mit der thematik beschäftigt, ABER ich glaub 1. mich erinnern zu können, dass die kulturelle herkunft mittlerweile keine rolle spielt/spielen darf (per weisung von bandion-ortner, abgesehen davon mal dass jmd der so ein urteil begründet eh selber auch ein bißl plemplem ist) und 2. hier deswegen auch nicht auf den migrationshintergrund verwießen werden braucht, denn um den gehts hier nicht: nicht die messerstecherei wurde als "begreiflich" klassifiziert sondern die "gemütsbewegung", die gerade bei scheidungen/schicksalsschlägen usw usf sowieso in allen kreisen/sozialen schichten IMMER passieren kann...bei solchen auseinandersetzungen wird juristisch zudem anscheinend immer auf totschlag nund nicht mord geklagt. irgend ein poster am ORF hats eh lang und breit erklärt...
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#8
von
bert
am 24 Jun, 2010 22:00
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Keine Aufregung, liebe Leute, es ist alles in Ordnung mit diesem Urteil! Nicht die Messerattacke wurde als "begreiflich" im Urteil bezeichnet, sondern die "Aufregung", der "Gemütszustand". Wenn ein Österreicher bei (wohl unerwarteter) Präsentation der Scheidungspapiere so durchdreht, dann ist es genauso (versuchter) Totschlag. Mord setzt in der Regel gezielte Vorbereitungshandlungen voraus, das dürfte hier nicht vorgelegen haben. Ich gebe aber allen Postern hier Recht, dass die Herkunft des Mannes keine Auswirkung auf das Urteil haben darf. Hatte sie in diesem Fall auch nicht - die entsprechende Erwähnung im Urteilsspruch ist vielleicht unglücklich, aber letztlich unter allen zu berücksichtigenden Umständen völlig bedeutungslos. Das Urteil ist rechtens. sodale, ich habe mir die mühe gemacht und den von v123 erwähnten kommentar herauskopiert. finde diese erklärung sehr einleuchtend. und wenn das so stimmt, ist der artikel etwas irreführend und polarisierend.
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#9
von
TheMechanix
am 24 Jun, 2010 22:05
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Also ich weiß nicht, daß ma wütend und rasend, usw. is, versteh ich alles noch, aber SO a Angriff geht für mi eben über Totschlag hinaus...
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